Cancellara rechnet mit Riis ab

"Seit 2008 ging es nur noch bergab"

Foto zu dem Text "
Fabian Cancellara Foto: ROTH

09.12.2010  |  (rsn) – Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara hat sich in einem Interview mit der Berner Zeitung nochmals ausführlich zu den Gründen für seinen vorzeitigen Weggang vom dänischen Saxo Bank-Team geäußert.

In den vergangenen Jahren sei die Distanz zwischen ihm und Teamchef Bjarne Riis größer geworden, erklärte Cancellara. „Bjarne hat sein Bild, eine klare Vorstellung, wie es funktioniert. Wer diese nicht leben will oder kann, muss gehen. Für gewisse Leute eröffnete sich eine Chance, einen eigenen Weg zu gehen, sich selbst zu verwirklichen – bei ihm tun alle, was er für richtig hält“, sagte der 29 Jahre alte Schweizer, der dagegen seinen neuen und alten Sportchef Kim Andersen lobte: „Er ist für mich eine sehr wichtige Ansprechperson; ich stand ihm in gewissen Bereichen näher als Bjarne oder einem anderen Sportlichen Leiter. Kim sagt stets, das Team sei dafür da, damit man jemanden habe, dem man sagen könne, wie man sich fühle“, so Cancellara.

Andersen wurde in der Mitte der vergangenen Saison von Riis entlassen, nachdem bekannt wurde, dass er am Aufbau des neuen luxemburgischen Rennstalls beteiligt war, für den Cancellara in den kommenden drei Jahren fahren wird. Insgesamt wechselten am Saisonende rund 20 Fahrer und Mitarbeiter vom Riis-Rennstall nach Luxemburg.

Zuletzt hätten bei Saxo Bank einige Dinge „nicht mehr gestimmt“, begründete Cancellara den Massenexodus: „Da gibt es zum Beispiel die Erkenntnis, dass man gar nicht man selbst ist, wenn er (Riis, d. Red.) dabei ist.

Als weiteren Grund für seinen Abgang nannte Cancellara die Verpflichtung von Toursieger Alberto Contador. „Contador klang vielleicht gut – aber was war Contador? Die nächstliegende Lösung, wenn man Andy (Schleck, d. Red.) verloren hat. Ich schaute, wer alles ging, und realisierte – ich wäre alleine gewesen“, sagte der Berner, der anfügte: „Bjarne war mein Chef, ich habe sicher von ihm profitiert – aber er auch von mir; ich muss mir nichts vorwerfen.“

In den vergangenen Jahren hätten sich die Probleme für Riis gehäuft. "Er hat auch krasse Jahre hinter sich. Zuletzt hat es regelmäßig geknallt, da war der Fall Basso, der Fall Schleck, sein (Riis', d. Red.) Dopinggeständnis, die Geschichte mit den Sponsoren – einer stieg aus, einer ging bankrott“, erklärte der vierfache Zeitfahrweltmeister.

Obwohl er in dieser Saison unter anderem die beiden Frühjahrsklassiker Flandern-Rundfahrt und Parix-Roubaix sowie seinen vierten WM-Zeitfahrtitel gewonnen hatte, stellte Cancellara mit Blick auf sein ehemaliges Team fest: „Seit 2008 ging es nur noch bergab. Rückblickend ist mir vieles klarer geworden. Sitzt man im Boot, registriert man solche Entwicklungen nicht.“

Weitere Radsportnachrichten

28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen

(rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken

28.10.2025Cofidis verstärkt Sprintfraktion mit Page

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr

(rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 stehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Marca

27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026

(rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An

27.10.2025Vivianis letzter Tanz führte ins Regenbogentrikot

(rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel

27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek

(rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung

26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen

(rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al

26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco

(rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg

26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht

(rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe

26.10.2025Vanthourenhout wählt in Overijse den richtigen Moment

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat nach dem Auftakt in Ruddervoorde auch den zweiten Lauf der Superprestige-Serie in Overijse gewonnen. Der Belgier entledigte sich in der

26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei

(rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel

26.10.2025Del Toro geht als Mexikanischer Doppelmeister in die Winterpause

(rsn) – Isaac Del Toro hat seine herausragende Saison standesgemäß beendet. Der 21-jährige Mexikaner entschied in seiner Heimatstadt Ensenada auch das Straßenrennen der Nationalen Meisterschafte

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine