Französischer Verbandschef kritisiert Profiradsport

Doping: Lappartient fordert Strafen auch für Teammanager

Foto zu dem Text "Doping: Lappartient fordert Strafen auch für Teammanager"
Foto: ROTH

29.11.2010  |  (rsn) - David Lappartient, der Präsident des Französischen Radsportverbandes FFC, hat in einem Interview mit der Tageszeitung Le Monde dazu aufgerufen, künftig im Zusammenhang mit Dopingvergehen auch Teammanager zu bestrafen. Zudem kritisierte er den Tour de France-Veranstalter ASO, mit dem sein Verband seit einiger Zeit über die Zahlung von Versicherungsprämien für die Frankreich-Rundfahrt im Streit liegt. Deshalb war Lappartient auch der Tour-Präsentation 2011 ferngeblieben. Den FFC-Chef stört, dass die aufgrund der höheren Unfallrisiken bei der Tour de France erforderlichen Versicherungsprämien von seinem Verband gezahlt werden müssten.

"Es ist ein grundsätzliches Problem, weil der Amateurradsport derzeit die Versicherung für die Tour de France zahlt", erklärte er und fügte an, dass sich die Problematik mit der Aufteilung in Amateur-und Profi-Radsport verschärft habe. Einerseits habe der FFC noch nie so viele Mitglieder wie im Jahr 2010 gehabt. Auf der anderen Seite wurde mit Ag2r nur eine französische Equipe der ProTeam-Status zugestanden.

„Wir hatten vor vier Jahren fünf Teams in der ProTour und haben seitdem jedes Jahr eines verloren“, klagte Lappartient. „Der Profisport sollte dem Amateurradsport helfen, weil die Tour de France auf die kommenden Champions angewiesen ist. Es ist 25 Jahre her, dass ein Franzose zuletzt dieses Rennen gewonnen hat, nie zuvor haben wir eine solche Durststrecke erlebt. Aber seitdem das Geld die Macht übernommen hat, haben bestimmte Faktoren keine Priorität mehr. Es muss mehr Solidarität zwischen den verschiedenen Familien des Radsports geben“, forderte Lappartient, der seit 2009 an der Spitze des FFC steht.

Für das Hinterherfahren der französischen Profis machte Lappartient unter anderem auch steigende Kosten und Doping verantwortlich. „Wir gehören zu den letzten Ländern, die ihren Profis noch einen Status als Arbeitnehmer gewährleisten“, erklärte der FFC-Chef. Das und die Bemühungen im Anti-Dopingkampf hätten 30 bis 40 Prozent höhere Ausgaben zur Folge, so Lappartient, der sein Land derzeit in einem Teufelskreis sieht: „Je weniger Top-Teams wir haben, umso weniger Punkte können wir sammeln. Dabei fahren wir bei den Junioren und den Espoirs sehr gute Ergebnis ein. Da gehören wir zu den drei besten Nationen weltweit.“

In Sachen Dopingbekämpfung forderte der FFC-Präsident einen radikaleren Ansatz. Zwar würden schon "erhebliche Anstrengungen" unternommen, aber Lappartient würde gerne Strafen auch auf die Management-Ebene ausdehnen. Der Franzose ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich denke, dass wir auf internationaler Ebene einen erheblichen Teil der Manager entlassen sollten“, sagte er und nannte auch Namen. „Wenn ich sehe, dass Teams Fahrer wie Ricco oder Mosquera verpflichten, kann ich nur sagen, dass sie nichts verstanden haben. Und jemand wie Kim Andersen, der - auch wenn seine Suspendierung aufgehoben wurde - wegen drei positiver Kontrollen lebenslang gesperrt wurde, hat ein neues Team gegründet (den luxemburgischen Rennstall um die Brüder Schleck, d. Red.). Es ist unsere Pflicht, da ein Zeichen zu setzen!“

Weitere Radsportnachrichten

13.11.2025Offiziell bestätigt: Pinarello wird Titel- und Radsponsor bei Q36.5

(rsn) – Schon seit mehreren Wochen wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell bestätigt: Das Schweizer ProTeam Q36.5 wird in der kommenden Saison nicht mehr auf Scott- sondern auf Pinarello-R

13.11.2025Fränk Schleck neuer Sportlicher Leiter beim Lidl-Trek-Frauenteam

(rsn) – Neun Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver kehrt Fränk Schleck zu Lidl – Trek zurück. Wie der Rennstall mitteilte, bei dem der 45-jährige Luxemburger seine letzten Profijahre fuhr,

13.11.2025Israel-Team ab 2026 mit Schweizer Lizenz?

(rsn) – Trotz des Rückzugs des Hauptsponsors Premier Tech plant der israelische Zweitdivisionär für die Saison 2026. Nachdem vor einigen Tagen der Radsportjournalist Daniel Benson über fortlaufe

13.11.2025Lange Reha statt einem weiteren Roubaix-Highlight

(rsn) – John Degenkolbs Saison war durch den schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt gezeichnet. Die komplette rechte Stützseite von der Hand bis hoch zur Schulter war mehrfach gebrochen. Trotz

13.11.2025Mancebo wohl auch mit 50 Jahren noch im Feld

(rsn) – Francisco Mancebo hat es sich möglicherweise anders überlegt. Nachdem der mittlerweile 49-jährige Spanier, Gesamtvierter der Tour de France 2005, angeblich nach der im Oktober stattgefund

13.11.2025Profiteams lehnen UCI-Vorschlag von Budgetobergrenze ab

(rsn) – Mit dem Einstieg finanzkräftiger Sponsoren wächst auch im Radsport die Kluft zwischen den Teams immer weiter an. Die zunehmende Dominanz von Rennställen wie UAE – Team Emirates -XRG, Re

13.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

13.11.2025Vacek hofft auf Tour-Debüt - an der Seite von Pedersen

(rsn) – Nicht nur wegen seiner drei Saisonsiege gelang Mathias Vacek (Lidl – Trek) der Durchbruch. Der Tschechische Doppelmeister überzeugte schon zu Anfang des Jahres und war beim Giro d’Itali

13.11.2025Van der Poel: Crossdebüt Mitte oder Ende Dezember?

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) kürzlich einen früheren Start in den Cyclocross-Winter angedeutet hat, wird es bei Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wohl noch

13.11.2025Zoccarato von Polti zu MBH Bank

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.11.2025Leadout-Lienhard erfüllte sich 2025 zwei Träume auf einmal

(rsn) – Nach fünf Jahren beim französischen Team Groupama – FDJ hat sich Fabian Lienhard in der Saison 2025 gleich zwei Träume auf einmal erfüllt: Der Schweizer wechselte zu Tudor und fuhr dam

12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“

(rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)