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26.07.2008 | (rsn) - Am Samstag kommt es in Cérilly zum großen Showdown um das Gelbe Trikot. Auf der entscheidenden 20. Etappe der Tour de France müssen die Favoriten ein letztes Mal ihre Kräfte mobilisieren. Im alles entscheidende Zeitfahren über 53 Kilometer machen sich gleich fünf Fahrer berechtigte Hoffnungen auf das Tour-Podium. Als großer Favorit auf den Gesamtsieg bei der 95. Frankreich-Rundfahrt gilt Cadel Evans (Silence-Lotto). Aber der Australier muss als Vierter der Gesamtwertung gleich drei Fahrer überflügeln. Zudem gilt, was Gerolsteiner-Teamchef Hans Michael-Holczer sagte: „Ein Zeitfahren nach drei Wochen Tour hat seine eigenen Gesetze.“ Und demnach kann sich der 31-jährige Australier nicht wirklich sicher sein.
Evans liegt 1:34 Minuten hinter dem zwei Jahre älteren Spanier Carlos Sastre (CSC-Saxo Bank). Beim ersten, 29,5,km Zeitfahren auf der 4. Etappe konnte er dem späteren L’Alpe d’Huez-Sieger 1:16 Minuten abnehmen. Diesmal ist der Zeitfahrkurs zwischen Cerilly und St. Amand Montrond 24 km länger. Zudem ist das Profil der Strecke, abgesehen von einigen kurzen Anstiegen, überwiegend abschüssig, was eher Evans entgegen kommt.
Ein weiterer Vergleich spricht ebenfalls für Evans: Im Vorjahr konnte er Sastre beim 55,5 Kilometer langen, abschließenden Zeitfahren mehr als 2:30 Minuten abnehmen. Dagegen kann der spanische Bergspezialist aus seiner Zeitfahrleistung von der Tour 2006 Hoffnung schöpfen. Damals war er auf einem 57km langen Kurs nur 1:01 Minuten langsamer als sein Konkurrent. Zudem wird das Gelbe Trikot den Spanier beflügeln. Schon oft hat man erlebt, dass Fahrer im maillot jaune über sich hinauswuchsen.
Sastres Teamkollege Frank Schleck, Gesamtzweiter mit 1:24 Minuten Rückstand, ist auf dem Papier der schwächste Zeitfahrer des Spitzenquintetts. Deshalb wäre ein Podiumplatz in Paris eine Überraschung. Der Gesamtdritte Bernhard Kohl (Gerolsteiner/+1:33) hingegen konnte zuletzt seine Qualitäten im Kampf gegen die Uhr stetig verbessern und ist stärker als der luxemburgische Meister einzuschätzen.
Mit Evans wird Kohl aber kaum mithalten können und auch die gut 90 Sekunden auf Sastre wird der Österreicher nur schwer herausfahren können. Sein größter Konkurrent um den Podiumsplatz ist der derzeit fünftplatzierte Denis Mentschow, der ein ausgezeichneter Zeitfahrer ist. Der zweimalige Vuelta-Sieger vom niederländischen Rabobank-Team liegt 1:06 Minuten hinter Kohl, ein Rückstand, der für Mentschow aufzuholen ist. An Evans und auch an Sastre wird Mentschow nur schwer herankommen. Ein Podestplatz in Paris liegt für den 30-jährigen Russen hingegen im Bereich des Möglichen.
Die Zeitabstände der Favoriten:
1. Carlos Sastre (CSC-Saxo Bank)
2. Fränk Schleck (CSC-Saxo Bank) +1:24
3. Bernhard Kohl (Gerolsteiner) +1:33
4. Cadel Evans (Silence-Lotto) +1:34
5. Denis Mentschow (Rabobank) + 2:39
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