Die meisten Epo-Arten sind nachweisbar

Darum fliegen die Doper auf

Von Pit Weber

Foto zu dem Text "Darum fliegen die Doper auf"

Manuel Beltran (r) wird in Handschellen aus dem Teamquartier geführt.

17.07.2008  |  Wollte Professor Werner Franke die Tourprofis in Sicherheit wiegen? Wenn ja, dann ist es ihm gelungen. Ein toller Coup! Der Heidelberger Molekular-Biologe hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass dopende Sportler auf die nicht nachweisbaren Epo-Mimetika zurückgreifen würden, weil sie nicht nachweisbar seien.

Dem Widersprechen Experten in der Anti-Dopingforschung. „Ich kenne eigentlich kein EPO-Präparat, dass mit der herkömmlichen Methode nicht nachgewiesen kann“, behauptet Dr. Hans Geyer vom Biochemischen Institut in Köln bei tour.ARD.de. Der Wissenschaftler wundert sich deshalb, „dass die Sportler überhaupt noch Epo verwenden“.

Auch der dänische Hämatologe Rasmus Damsgard bestätigt auf tour.ARD.de, dass der Test alle bekannten Formen von EPO entdecke. Lediglich der Nachweis des relativ neuen Präparats Dynepo sei noch nicht offiziell anerkannt. „Die Athleten glauben aber offenbar, dass sich diese EPO-Formen nicht nachweisen lassen“, vermutet der Däne, der auch das Anti-Doping-Programm des Rennstalls CSC Saxo Bank leitet. Er erklärt auch, dass die Proteine einiger EPO-Mimetika eine bis zu 27 Mal längere Halbwertzeit hätten, womit das Mittel viel länger nachweisbar sei.

Das könnte der Grund sein, dass die Spanier Manuel Beltran (Liquigas) und Moeses Duenas Nevaro (Barloworld) aufflogen. Sie müssen die Medikamente vor der Tour geladen haben, denn Epo wirkt erst nach einiger Zeit. Bis zur Tour, so hofften sie, seien die verbotenen Medikamente nicht mehr nachweisbar – ein Trugschluss, der es wahrscheinlich werden lässt, das weitere Doper bei dieser Tour auffliegen.

Auch „die Kontrollen sind unberechenbarer geworden“, sagt Geyer im Gespräch mit tour.ARD.de. Zudem werden sie von der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD abgenommen und nach Chatenay-Malabry bei Paris geschickt. Das dortige Labor ist für seine gute EPO-Analytik bekannt. Es entwickelte vor acht Jahren auch das erste Testverfahren, das künstliches EPO im Urin nachweisen konnte.

Natürlich werden nicht alle Betrüger erwischt. Aber die Gefahr, enttarnt zu werden, wächst, weil die Tour-Organisatoren es offenbar ernst meinen. Das ist ein gutes Zeichen!

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