Tour de France: Rennbericht 11. Etappe

Favoriten bummeln, Moinard und Pereiro mühen sich umsonst

16.07.2008  |  Noch 168 Fahrer machten sich um 12:45 Uhr auf die letzte Pyrenäenetappe. Die 167,5 Kilometer von Lannemezan nach Foix führten noch einmal über drei Anstiege, darunter den Col de Portel beim Kilometer 110, der zur 1. Kategorie zählt. Bis zum ersten Zwischensprint des Tages beim Kilometer 19,5, den der Kolumbianer Leonardo Duque (Cofidis) vor dem Norweger Thor Hushovd (Credit Agricole) und dem Spanier Oscar Freire (Rabobank) gewann, hatte keine Attacke aus dem Feld heraus Erfolg. Nach 26 Kilometern konnte sich zunächst Thomas Voeckler (Bouygues Telecom) leicht vom Feld absetzen. Als der Franzose jedoch von 20 weiteren Fahrern Gesellschaft bekam, war auch dieser Fluchtversuch beendet. Erst beim Kilometer 35 formierte sich durch die Initiative des Deutschen Meisters Fabian Wegmann (Gerolsteiner) und dem Norweger Kurt Asle Arvesen (CSC Saxo Bank) die Ausreißergruppe des Tages. Neben dem deutsch/norwegischen Duo waren auch Alessandro Ballan (Lampre), Alexander Botcharov, Dimitri Fofonov (beide Credit Agricole), Gert Steegmans (Qick.Step), Martin Elmiger (Ag2r), Koes Moerenhout (Rabobank), Marco Velo (Milram), Benoit Vaugrenard (Fdjeux) und Amael Moinard (Cofidis) mit von der Partie. Kurze Zeit später konnten auch noch Filippo Pozzato (Liquigas) und Pierrick Fedrigo (Bouygues Telecom) zur Spitze aufschließen. An der ersten Bergwertung des Tages beim Kilometer 49,5, dem Col de Larrieu, hatte die 13 Fahrer starke Spitzengruppe über fünf Minuten Vorsprung. Die Punkte holte sich Botcharow vor Fedrigo, Ballan und Moinard. Am Anstieg reißen lassen musste Steegmans. Nach 60 Kilometern, Steegmans war ins Hauptfeld zurückgefallen und der Italiener Paolo Longo Borghini nach Sturz nicht mehr im Rennen, betrug der Vorsprung der zwölf Ausreißer bereits über acht Minuten. Die zweite Sprintwertung des Tages beim Kilometer 69 ging an Pozzato vor Velo und Moerenhout. Nur 3.000 Meter später betrug der Abstand zwischen Spitze und Hauptfeld bereits knapp zwölf Minuten. Bis zum Beginn des Anstiegs hinauf zum Col de Portel beim Kilometer 98 war der Vorsprung auf 14 Minuten angewachsen. In der ersten Hälfte des zwölf Kilometer langen Anstieges hinauf zum Col de Portel setzte sich Moinard aus der Spitzengruppe ab und konnte bis zur Bergwertung einen Vorsprung von knapp zwei Minuten herausfahren. Das Feld ließ es im Anstieg derweil weiterhin gemächlich angehen. Nur der Spanier Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne) wagte eine Attacke. Zunächst ließ ihn die Silence-Lotto-Mannschaft des Gesamtführenden Cadel Evans bis auf zwei Minuten davonziehen. Danach übernahm CSC Saxo Bank die Nachführarbeit und hielt den Abstand zu Pereiro, der in der Gesamtwertung über sechs Minuten zurück lag, konstant bei zwei Minuten. An der Bergwertung hatte Pereiro 14:30 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter, das dezimierte Hauptfeld kam zwei Minuten später zur Wertungsabnahme. Nicht mehr über die Bergwertung fuhr der Kolumbianer Felix Cardenas, der das Rennen im Anstieg aufgab. Er war nach Duenas und Longo Borghini bereits der dritte Barloworld-Fahrer, den die Mannschaft an diesem Tag verlor. Bis 35 Kilometer vor dem Ziel konnte Moinard seinen Vorsprung an der Spitze bei zwei Minuten halten, dann machten die Verfolger jedoch schnell Boden gut. Die letzte Bergwertung des Tages 22 Kilometer vor dem Ziel, den Col del Bouich, hatte der Franzose, noch mit einem Vorsprung von einer Minute für sich entschieden. Vier Kilometer vor dem Ziel war sein Ausreißversuch dann aber beendet. In der Spitzengruppe begannen nun die Attacken. Dem Antritt des Norwegers Arvesen konnte zunächst nur Elmiger folgen. Kurze Zeit später konnte noch Ballan aufschließen, auf den letzten 1000 Metern auch noch Moerenhout. Das Quartett machte den Etappensieg schließlich unter sich aus. Am Ende hatte Arvesen die größten Kraftreserven und siegte knapp vor Elmiger und Ballan. Das Hauptfeld, das Pereiro wieder gestellt hatte, kam auch im Finale nicht näher an die Spitzengruppe heran und erreichte erst 14:50 Minuten nach dem Sieger das Ziel.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.10.2009Stefan Schumacher fordert nachträglich Freispruch

(sid) - Nach den negativ ausgefallenen Nachkontrollen zur Tour de France 2008 fordert Stefan Schumacher nachträglich einen Freispruch für sich. "Stefan Schumacher fordert die AFLD auf, die ihm zugeo

07.10.2009Alle 17 Nachtests zur Tour 2008 negativ

Paris (dpa/rsn) - Das befürchtete Doping-Nachbeben zur Tour de France 2008 ist ausgeblieben. „Die 17 Nachkontrollen waren negativ“, sagte Pierre Bordry, der Chef der französischen Anti-Doping-A

06.10.2009Vasseur unterstützt Nachtests zur Tour 2008

(rsn) - Cédric Vasseur, der Präsident der Fahrervereinigung CPA, hat die erneute Prüfung von Dopingproben der Tour de France 2008 unterstützt. "Die Fahrer wissen, dass gemäß des WADA-Codes Dopin

05.10.2009Tour-Nachtests: Ergebnisse am 7. Oktober

Paris (dpa/rsn) - Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Doping-Nachtests zur Tour de France 2008 werden am 7. Oktober veröffentlicht. Man werde an diesem Tag um 10.00 Uhr den Bericht für das ve

04.10.2009Tour Nachtests 2008: Resultate werden im Oktober mitgeteilt

Hamburg (dpa/rsn) - Die Ergebnisse der Dopingnachtests von der Tour de France 2008 sollen nach einem Bericht der österreichischen Tageszeitung "Kurier" im Oktober bekannt gegeben werden."In ein bis z

20.02.2009Französischer Verband kürzt Gerolsteiner Tour-Preisgelder

Herrenberg (dpa) - Der französische Radsportverband hat den Fahrern des früheren Gerolsteiner-Teams rund ein halbes Jahr nach der Tour de France 2008 die eingefahrenen Preisgelder gekürzt.Wegen der

24.12.2008Sastres Gelbes Trikot für 15.000€ versteigert

(sid) - Das Gelbe Trikot von Toursieger Carlos Sastre ist bei einer Internet-Auktion für 15.000 Euro versteigert worden. Das Geld soll hilfsbedürftigen Kindern sowie einer Stiftung, die Krebs- und A

14.10.2008L´Equipe: Keine weitere positive Tour-Tests

(sid) - Die Radsportwelt muss vorerst keine weiteren Dopingfälle von der diesjährigen Tour de France befürchten. Bernhard Kohl war der siebte und letzte Fahrer, der bei den nachträglichen Analysen

10.10.2008Fofonow kommt mit Kurzzeitsperre davon

Hamburg (dpa) - Der Kasache Dimitri Fofonow ist nach seinem positiven Dopingtest während der Tour de France mit einer Kurzzeitsperre von drei Monaten davongekommen. Wegen «einer Fahrlässigkeit» ha

08.10.2008Prudhomme rechnet mit wenigen positiven Tests

(rsn) – Im Gegensatz zu Pierre Bordry, dem Vorsitzenden der Französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, rechnet Tour-Direktor Christian Prudhomme nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters ledig

08.10.2008AFLD auch den Eigenblutdopern auf der Spur

Mainz/Hamburg (dpa) - Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD erwartet nach Informationen des ZDF zweieinhalb Monate nach dem Ende der Tour de France weitere Doping-Enthüllungen. «Wir sind bereit

06.10.2008Noch keine Resultate bei Tour-Nachuntersuchungen

Paris (dpa) - Für die Doping-Nachuntersuchungen der diesjährigen Tour de France liegen bisher keine Ergebnisse vor. «Wir haben noch keine Resultate», sagte ein Sprecher der Französischen Anti-Dop

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Pogacar: “Ich habe nicht attackiert“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)