High Road-Neuzugang im Gespräch

Sieberg: Heute ist vieles anders im Radsport

Von Christoph Adamietz

26.02.2008  |  (Ra) - In den letzten Monaten musste Marcel Sieberg feststellen, wie schnelllebig der Radsport geworden ist. Er verließ das italienische Milram-Team, um zum deutschen T-Mobile-Team zu wechseln. Jetzt ist Milram in Deutschland beheimatet und der Telekom-Nachfolger High Road sitzt in den USA.

,,Der Winter war eine komische Zeit für mich. Mein altes Team wird deutsch und zieht in meine Heimat um und ich fahre jetzt für ein amerikanisches Team“, sagte Sieberg zu Radsport aktiv. ,,So kann es halt kommen. Heute ist vieles anders im Radsport. Man muss sich an den Gedanken gewöhnen, dass vieles schneller zu Ende sein kann, als man sich das vorstellt.“

Den Wechsel zu High Road machte der 1,98 Meter lange Schlacks jedoch nicht von der Nationalität des Teams abhängig. ,,Die Professionalität und das Vorhaben bei High Road für 2008 haben mir sehr zugesagt. Deshalb bin ich diesen Schritt gegangen, obwohl ich mich bei Milram auch sehr wohl gefühlt habe“, so Sieberg, der bei High Road für zwei Jahre unterschrieben hat.

Seinen ersten Renneinsatz hatte der Rotschopf vergangene Woche bei der Algarve-Rundfahrt. Dort lief es noch nicht wirklich rund – auch aufgrund eines Trainingssturzes. ,,Ich war zunächst einmal froh, dass ich die Rundfahrt überhaupt fahren konnte. Im Training in Kalifornien habe ich mir bei einem Sturz den Schleimbeutel am Ellenbogen ziemlich lädiert und konnte fünf Tage gar nicht oder nur wenig fahren“, erklärt Sieberg, dem zusätzlich der Jetlag zu schaffen machte. ,,Es lief dann zum Glück von Tag zu Tag besser und ich hoffe, darauf für die kommenden Rennen aufbauen zu können.“

Seine nächsten Renneinsätze wird Sieberg schon am kommenden Wochenende bei den belgischen Klassikern Omloop Het Volk und Kuurne-Brüssel-Kuurne haben. Anschließend kommen die Drei Tage von Westflandern, Tirreno-Adriatico und schließlich Mailand-San Remo. Seine Saisonhighlights folgen dann im April, wenn die Pflasterrennen in Belgien und Frankreich anstehen.

Während er beim Team Milram wohl eine Kapitänsrolle bei den Frühjahrsklassikern eingenommen hätte, ist für Sieberg die teaminterne Konkurrenz bei High Road mit Marcus Burghardt, George Hincapie, Andreas Klier, Roger Hammond und Bernhard Eisel bedeutend größer. Dies sieht der 25-Jährige jedoch nicht als Nachteil. ,,Wir haben ein super Team und ich hoffe, dass wir bei den Klassikern ein Wörtchen mitreden können. Ich denke, ich kann von den Jungs noch viel lernen. Ich hoffe einfach, so lange wie möglich vorne mitfahren zu können und ihnen helfen zu können. Und vielleicht habe ich ja auch selbst mal sehr gute Beine....“, so Sieberg mit Blick auf eigene Ambitionen.

Sein ganz großer Traum wäre einmal in der Hölle des Nordens zu triumphieren. ,,Paris-Roubaix ist einfach eines der härtesten und schönsten Rennen, und findet nur einmal im Jahr statt. Mit einem Sieg dort geht man in die Annalen ein. Bei der Tour gibt es dagegen 20 Etappen“, lacht Sieberg und fügt hinzu ,,Aber eigentlich ist jeder Sieg schön.“

Neben einem Start bei den großen Klassikern wie Flandern oder Roubaix macht sich das Talent aus Castrop-Rauxel auch Hoffnungen auf seine zweite Tour-de-France-Teilnahme. ,,Klar hofft man bei einem so schönen Rennen dabei zu sein, aber mir war natürlich im Voraus klar, dass es dieses Jahr wohl schwer sein wird, dabei zu sein. Wenn das Team einen Sprinter mitnimmt und sagt, `Sibi wir brauchen dich` wäre es der Hammer. Aber wenn nicht, geht dadurch die Welt auch nicht unter.“

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