Stimmen zur 7. Etappe

Aldag: Linus hat alles perfekt umgesetzt

14.07.2007  |  (Ra) - Bei Linus Gerdemann kannte die Freude nach dem Husarenritt keine Grenzen. Sein Sportlicher Leiter Rolf Aldag hatte die perfekte Marschroute vorgegeben und auch Alexander Winokurow konnte sich zu den Gewinnern des 7. Teilstücks zählen. Stimmen zur Etappe.

Linus Gerdemann (T-Mobile, Etappensieger und Träger des Gelben Trikots): Einfach unglaublich, was mir heute gelungen ist. Das sind die Augenblicke, für die ich jeden Tag trainiere, ich hätte aber nie gedacht, dass ich so etwas erleben würde. Ich möchte allen danken, die an den Anstiegen waren und mich angefeuert haben, es war ein tolles Gefühl. Ich habe die ganze Zeit über hart gekämpft, aber ich wollte sicher sein, dass es noch klappen würde, selbst wenn ich einen Reifenschaden oder etwas Ähnliches haben sollte. Es war wichtig, dies für das Team zu erreichen. Ich habe die Gelegenheit erhalten, an allen Rennen teilzunehmen, wie ich wollte, und ich muss mich bei T-Mobile bedanken, dass sie so an mich geglaubt haben. Danke auch an die Fans, die ihre Fernseher eingeschaltet haben. Der Radsport hatte große Probleme in der letzten Zeit, aber ich will allen danken, die an den Sport glauben. Wir müssen eine neue, saubere Art finden, um zu beweisen, wie schön der Radsport ist, und ich hoffe, dass andere mir Recht geben, dass dies eine gute Art ist, einen neuen Anfang zu machen.

Rolf Aldag (Sportlicher Leiter T-Mobile): ,,Wir haben nicht erwartet, dass er eine so lange Solofahrt schaffen würde, aber er hat sein Versprechen gehalten und alles umgesetzt, was wir ihm heute mit auf den Weg gegeben haben. Wir haben Linus gesagt, er solle mitgehen und es in der Ausreißergruppe sehr, sehr langsam angehen lassen. Wir wollten nicht, dass er Führungsarbeit leistete oder zeigte, wie stark er war; er sollte sich ruhig verhalten, weiter hinten bleiben, und dann hatten wir einen Plan für den letzten Anstieg. Ich habe vor der Etappe gesagt: ‘Es können 10 oder 12 Minuten herausgefahren werden, und dann wird das Peloton die Jagd aufnehmen und den Rückstand auf vier oder fünf Minuten reduzieren, um dann beständig den Anstieg in Angriff zu nehmen; aber ein Fahrer aus der Ausreißergruppe wird Geschichte schreiben und das kannst du sein! Es war phantastisch zu sehen, wie sich die Dinge wie in einem Drehbuch entwickelt haben. Es gehörte auch ein bisschen Glück dazu, aber es war doch auch, was wir geplant haben, und das Ergebnis ist einfach perfekt.

Alexander Winokurow (Astana): Heute ging es bei mir etwas besser als gestern. Ich bin mit der ersten Gruppe ins Ziel gekommen. Das war für mich wie ein Sieg. Am letzten Anstieg habe ich sehr gelitten. Ich hoffe, dass ich morgen den Rückstand zu den Besten in Grenzen halten kann.

Christian Henn (Sportlicher Leiter Team Gerolsteiner): ,,Fabian Wegmann hat wahren Kampfgeist und Moral gezeigt sowie das Trikot des deutschen Meisters würdigt an der Spitze präsentiert. Bei Markus Fothen und Bernhard Kohl wollte es heute nicht so laufen. Immerhin haben sie den Rückstand noch im Rahmen gehalten. Morgen kann das schon wieder ganz anders aussehen."

Christian Knees (Team Milram): Das war mal richtig schwer heute, direkt in den ersten Berg sind wir schon am Anschlag rein gefahren. Da lief es noch richtig gut bei mir, ich bin unter den ersten 15 in der Gruppe mit drübergefahren. Als dann die Gruppe gefahren ist, die letztlich das Rennen gemacht hat, war vorher die ganze Zeit Gespringe. Ich bin natürlich auch mitgesprungen, habe aber wohl immer auf das falsche Pferd gesetzt. Und jetzt, am letzten Berg, waren die Beine doch nicht mehr so gut, dass ich mit den besten hätte drüberfahren können. Aber ich bin jetzt mit ungefähr zehn Minuten auf den Sieger reingekommen, das ist eigentlich ganz okay für die erste Bergetappe.

Christophe Moreau (Ag2r): Heute war es von Beginn an sehr nervös im Feld. Am Fuß des letzten Anstieges war ich gut positioniert. Ich habe die anderen Fahrer im Blick behalten. Vor allem die Spanier haben einen starken Eindruck hinterlassen. Morgen wird es richtig zur Sache gehen. Da werden schon einige den KO versetzt bekommen. Bei der Dauphiné habe ich gemerkt, dass es mir entgegen kommt, wenn ich in die Offensive gehe.

Sylvain Chavanel (Cofidis, Träger des Bergtrikots): Ich habe mich dazu entschieden, heute mit meinen Kräften hauszuhalten. Bei der ersten Bergwertung habe ich noch mitgekämpft, aber Rasmussen hat mich übersprintet. Danach habe entschieden, meine Kräfte zu sparen. Ich konnte das Trikot heute rechnerisch ja auch nicht verlieren. Für Morgen muss ich meine Strategie aber wohl ändern. Ich muss versuchen, in eine frühe Ausreißergruppe zu kommen.

Sandy Casar (FDJeux, Französische Hoffnung hat Zeit liegen lassen): Am Anfang des Rennens habe ich mich gut gefühlt. Ich habe versucht, in die Fluchtgruppen zu kommen. Allerdings hat man mich nicht gelassen. Danach haben sich meine Beine nicht mehr so gut angefühlt. Auch die Hitze hat mir sehr zu schaffen gemacht. Als ich gemerkt habe, dass ich am Ende nicht mit den Besten mithalten konnte, bin ich meinen Rhythmus gefahren. Jetzt bin ich schon etwas enttäuscht. Morgen kann es aber schon wieder ganz anders aussehen.

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