Merkwürdige Astana-Pressekonferenz

McQuaid: "Winos Sieg wäre kein Gewinn"

Von Pit Weber

06.07.2007  |  Die Radwelt ändert sich – doch einige haben das noch nicht mitbekommen. Zum Beispiel das Team Astana! Es war schon merkwürdig, welche Show der kasachische Rennstall mit Schweizer Lizenz bei seiner Tour-Pressekonferenz abzog.

Sehenswert schon der Einzug der Gladiatoren. Zwei Meter hinter Alexander Winokurow schlenderte Andreas Klöden in den Saal, wo ca. 300 Journalisten warteten. Betont lässig gab sich der deutsche Tourdritte des letzten Jahres auf dem Podium. Die Team-Kappe tief ins Gesicht gezogen, den Kopf auf die Hand gestützt, demonstrierte Klöden große Langeweile.

Mit der war es bei der ersten Frage zum Thema Doping, die ihm gestellt wurde, schnell vorbei. „Ich beantworte nur Fragen zu meiner Form. Ich habe keine Lust, jeden Tag alle Fragen nach irgendwelchen durchgeknallten Jaksches zu beantworten“, giftete Klöden. „Ich bin in diesem Jahr 13 Mal kontrolliert worden. Ich bin im Kontroll- Pool des Schweizer Verbandes, der UCI und der WADA. Jeder kann micht testen", sagte der Sachse an anderer Stelle. Zum Thema Rollenverteilung im Team meinte Klöden: „Winokurow ist ganz klar der Kapitän. Sollte sich das Blatt wenden, werden Kashechkin oder ich da sein, die Lücke zu stopfen.“ Das klang nicht nach bedingungsloser Unterstützung. Seinem mit einer Testetoron Überdosis angetroffenem Freund Matthias Kessler wünschte Klöden für die Öffnung der B-Probe „viel Glück“.

Auch Klödens Chef Alexander Winokurow hatte sich die Auftakt-Pressekonferenz sicher anders vorgestellt. "Wenn Sie die Tour gewinnen, wird mir schlecht", eröffnete ein Journalist die Fragestunde. Doch anders als Klöden reagierte der Kasache souveräner. Seine Verbindung zum umstrittenen Mediziner Michele Ferrari begründete er fast mit ähnlichen Worten, wie es früher dessen Schützling Lance Armstrong tat. „Michele Ferrari ist nicht mein Arzt, er ist nur mein persönlicher Trainer", behauptete Winokurow. „Er macht meine Trainingspläne, die exzellent sind und mich an die Vorbereitung erinnern, mit der ich in meiner Jugend in der UdSSR große Fortschritte gemacht habe.“

Mehr als eine halbe Stunde lavierten sich Wonokurow, Klöden und ihr Teammanager Marc Biver durch die Konferenz. Einen Freund haben die drei in UCI-Chef Pat McQuaid sicher nicht. „Wenn Winokurow die Tour gewinnt, wäre das kein Gewinn für die Glaubwürdigkeit des Radsports", sagte der Ire, als er von der Zusammenarbeit mit Ferrari hörte. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.05.2008Französische Teams warten noch auf Tour-Preisgeld

(rsn) - Zwar hat Medienberichten zufolge die Mehrheit der an der letztjährigen Tour de France teilnehmenden Mannschaften ihr Preisgeld mittlerweile erhalten. Aber ausgerechnet die französischen Team

29.04.2008UCI erklärt Kirchen zum Sieger der 15. Tour-Etappe 2007

(rsn) – Kim Kirchen (High Road) und nicht Alexander Winokurow heißt nun auch offiziell der Gewinner der 15. Etappe der Tour de France 2007. UCI-Chef Pat McQuaid informierte in einem persönlichen

03.04.2008Tour de France-Starter warten noch immer auf Preisgelder

(rsn) – Teilnehmer der Tour de France 2007 warten noch immer auf die Auszahlung ihrer Preisgelder. Das teilte der Fahrerverband CPA in einer Pressemeldung mit. Der CPA fordert vom zuständigen Franz

08.02.2008Tour-Preisgelder 2007 werden teilweise ausgezahlt

(sid/Ra) - Nach Angaben des französischen Radsport-Verbandes (FFC) wird ein Teil der noch ausstehenden Preisgelder der Tour de France 2007 wahrscheinlich in der kommenden Woche ausgeschüttet. Zumind

31.07.2007UCI: Tour will eher Profit als Sauberkeit

(sid) - Der Radsport-Weltverband UCI wehrt sich gegen die Vorwürfe von Tour-Chef Christian Prudhomme und Veranstalter ASO. Die UCI verwahrte sich in einer Pressemitteilung dagegen, im Kampf gegen

30.07.2007Sportministerin fordert "strengere Maßnahmen" gegen Doping

(sid) - So nahe am Abgrund wie in diesem Jahr stand die Frankreich-Rundfahrt wohl schon lange nicht mehr. Beinahe tägliche Meldungen über neue Doping-Befunde, besonders unter den Spitzenfahrern des

30.07.2007"Das war die schlimmste Tour aller Zeiten"

(sid) - Nach dem Sieg von Alberto Contador bei der 94. Tour de France hat die Presse mit der Frankreich-Rundfahrt abgerechnet. Lediglich in der Heimat wird der Spanier gefeiert. Die Pressestimmen im

30.07.2007Franke im Besitz von "Doping-Dokumenten" über Contador

Hamburg (dpa) - Der Heidelberger Doping-Experte Werner Franke hat Tour-de-France-Sieger Alberto Contador und die spanische Justiz scharf angegriffen. Den spanischen Radprofi Contador zum Tour-Sieger z

30.07.2007Spanien ergibt sich dem Gelbfieber

(sid&Ra) - Für Spaniens neues Radsport-Idol Alberto Contador, den Sieger der Tour de France 2007, waren einen Tag nach seinem Triumph auf den Champs-Elysees bei der Rückkehr in die Heimat glanzvolle

30.07.2007Discovery gewinnt auch Prämien-Klassement

Das sportlich erfolgreichste Team hat bei der 94. Tour de France auch das meiste Geld verdient. Discovery Channel sicherte sich insgesamt mehr als 723.000 Euro an Prämien und führt die Rangliste mit

30.07.2007"Rennfahrer, hört auf zu lügen!"

Hamburg (dpa) - Auch am Ende einer von Skandalen geprägten Tour de France thematisieren die internationalen Zeitungen mehr den auf der Tour liegenden Doping-Schatten als den sportlichen Ausgang der R

30.07.2007Bennati: Mir sind die Tränen gekommen

(Ra) - Daniele Bennati feierte den schönsten Sieg seiner bisherigen Karriere, Tom Boonen wollte sein Grünes Trikot nicht mehr verlieren und Erik Zabel hatte erneut Gänsehaut, als es auf die Schlus

Weitere Radsportnachrichten

25.11.2025Red Bull verpflichtet spanisches Talent Etxeberria

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)