Giro-Sieger erfüllt sich einen Kindheitstraum

Di Luca: Mit Köpfchen zum großen Triumph

04.06.2007  |  Danilo Di Luca hat es geschafft: Mit seinem souveränen Gesamtsieg beim Giro d`Italia erfüllte sich der 31-jährige Liquigas-Kapitän einen Kindheitstraum. Nach mehr als drei Wochen lag Di Luca mit knapp zwei Minuten vor seinem schärfsten Verfolger Andy Schleck (CSC).

,,Seit ich als Achtjähriger mit diesem tollen Sport angefangen habe, habe ich auf diesen Giro-Sieg hingearbeitet. Und jetzt ist es mir gelungen", sagte ein strahlender Di Luca nach seinem Triumph gegenüber dem Internetportal cyclingnews. ,,Vor allem für mich als Italiener ist dies das beste und größte Ziel, was man überhaupt erreichen kann."

Bereits im Vorfeld der Italien Rundfahrt rechnete sich "der Killer" für sein Heimrennen einiges aus. Von vielen so genannten Experten, die Di Lucas vierten Platz aus dem Jahr 2005 als Zufallsprodukt sahen, erntete Di Luca mit seiner Aussage, den Giro gewinnen zu können, nur ein müdes Lächeln. Jetzt hat er all seine Kritiker vom Gegenteil überzeugt.

,,Nur wenige Leute haben mir zugetraut, dass ich die Klassiker und den Giro gewinnen kann. Jetzt habe ich bewiesen, dass es richtig war, an mich selbst zu glauben und daran zu denken, dass ich es schaffen kann. Ich habe gewonnen. Den bösen Zungen muss nun nichts mehr gesagt werden", spielte Di Luca auf seine Kritiker an.

Die zwei Schlüsselstellen des diesjährigen Giros schießen Di Luca schnell in den Sinn: ,,Briancon war meine beste Etappe, weil ich dort so einfach gewonnen habe. Am Zoncolan ging es mir nicht gut, da musste ich sehr leiden. Dies war kein sehr guter Tag, aber ich habe mich und mein Trikot gut verteidigt."

Das Zeitfahren am vorletzten Giro-Tag stellte keine größeren Anforderungen mehr an den Liquigas-Profi. ,,Es war einfacher als gedacht. Ich habe immer auf die Zwischenzeiten gehört. Selbst als ich knapp 30 Sekunden hinter Schleck war, wusste ich, dass nichts mehr passieren kann."

Den Hauptgrund für seinen großen Sieg sieht die Di Luca nicht in den Beinen: ,,Der Kopf macht den Unterschied aus. Ich bin immer konzentriert geblieben, habe nie panisch reagiert, auch nicht als die Attacken kamen."

Offen gibt der Giro-Sieger zu, dass er auch Glück gehabt hat, jedoch nicht im Rennen selber. ,,Glück hatte ich, dass ich nach meinem ersten Saisonsieg bei Mailand-Turin krank geworden bin. Sonst wäre ich noch bei Tirreno-Adriatico gestartet und hätte dort vielleicht gewonnen. Meine Topform hätte ich so wohl viel zu früh erreicht."

Nicht vergessen möchte Di Luca seine Teamkollegen. ,,Ich hatte eine super Form, aber ein solch starkes Team an meiner Seite zu haben war wesentlich für meinen Sieg."

Die größte Überraschung bei der Italien Rundfahrt war natürlich Andy Schleck - auch für Di Luca. ,,Andy hat uns alle überrascht. Nicht unbedingt, dass er so stark war, sondern dass er es so lange durchhalten konnte. Er wird den Giro sicherlich mehrmals gewinnen können."

Nach seinem Klassikersieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und dem Giro-Gesamtsieg sucht sich der 31-jährige Italiener nun neue Herausforderungen. ,,Ich habe den meiner Meinung nach besten Klassiker und den Giro gewonnen. Ich weiß nicht, ob man das noch toppen kann. In den letzten vier oder fünf Jahren meiner Karriere werde ich mir nun neue Ziele, wie beispielsweise die Weltmeisterschaften, suchen."

Ob er die neuen Herausforderungen in einer neuen Mannschaft in Angriff nimmt, ist eher unwahrscheinlich. ,,Natürlich gibt es Anfragen von anderen, hauptsächlich nicht-italienischen, Teams. Ich habe allerdings eine starke Verbindung zu meinem jetzigen Team. In dieser Mannschaft habe ich den erhofften Sprung nach vorne gemacht. Wenn wir uns einigen können, dann verlängere ich meinen am Jahresende auslaufenden Vertrag."

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)