Stimmen zur ProTour Krise

"Sie spielen mit der Zukunft des Radsports"

23.02.2007  |  (Ra) - Die Streitereien zwischen der UCI und den Veranstaltern der Großen Rundfahrten sind eskaliert und der Internationale Radsport steht vor einer Zerreissprobe wie nie zuvor. Nun haben sich die Teammanager und Sportlichen Leiter der ProTour Teams zu den jüngsten Ereignissen geäußert. Allen Kommentaren gemein ist die Verärgerung über den von den Großen Veranstaltern und der UCI zu verantwortenden Konflikt.

Hans-Michael Holczer (Team Gerolsteiner): Wir sind zur Zeit in Kalifornien und sind über die Heftigkeit der Auseinandersetzung der beiden Streitparteien ASO und UCI erstaunt.“

Wjatscheslaw Ekimow (Sportlicher Leiter, Discovery Channel): Es wird keine Gewinner geben, wenn ASO und UCI keine einvernehmliche Lösung finden. Weder die Fahrer, noch die Rennen und die ProTour würden davon profitieren.

Marc Madiot (Francaise des Jeux): Ich habe von der UCI ein Schreiben erhalten, dass wir nicht starten sollen. Wir werden aber, wie jedes Jahr, an Paris-Nizza teilnehmen.“

Rolf Aldag (T-Mobile): Wir sind ein Radsportteam und deshalb wollen wir natürlich auch Rennen fahren. Wir hoffen noch immer auf eine Einigugn zwischen UCI und ASO. Wenn die UCI uns den Start verbindet, werden wir uns da natürlich dran halten, da wir die ProTour unterstützen.“

Theo De Rooy (Rabobank): Ich behaupte, dass niemand Paris-Nizza oder andere Rennen boykottieren möchte. Ich kann bestätigen, dass Rabobank, wie die anderen ProTour Teams auch, einen Brief von der UCI bekamen, in dem wir auf die Regularien hingewiesen wurden, die uns von einem Start abhalten. Es ist die Aufgabe der UCI Regeln aufzustellen und alles am Laufen zu halten. Wir Team-Manager können jetzt nicht mehr länger auf weitere Schritte der UCI oder der ASO warten. Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Vorgehensweise.

Stefano Zanatta (Liquigas): Gerade in einer Zeit, wo der Radsport viele Probleme hat, müssen noch solche Streitereien hinzukommen. Das ist eine sehr schwierige Situation. Paris-Nizza ist aber ein UCI-Rennen. Die Fahrer und Teams sind Offizielle der UCI. Die ASO soll einfach akzeptieren, dass sie ein ProTour-Wettbewerb sind.”

Bjarne Riis (CSC): Es ist schon lächerlich, dass sowohl ASO als auch UCI versucht haben, diese Probleme zu lösen, aber immer noch nicht zu einem Ergebnis gekommen sind. Es ist eine sehr ernste Situation momentan, aber wir müssen jetzt einfach abwarten.“

Erik Breukink (Rabobank): Uns wird also nicht erlaubt an Paris-Nizza teilzunehmen. Jetzt kämpft die UCI mit den großen Rundfahrten und das ist nicht gut für uns. Beide Seiten zeigen jetzt, wie mächtig sie sind. Wir haben unsere Saisonplanung auf die ProTour Rennen ausgerichtet und möchten deshalb auch all diese Rennen bestreiten. Wenn uns jetzt gesagt wird, dass wir nicht starten dürfen, können wir nichts dagegen tun. Wie will man sich dann aber vernünftig auf eine Saison vorbereiten? Zum Glück sind sich die meisten ProTour Teams einig und halten zusammen.“

Brian Holm (T-Mobile): Für unsere Fahrer wäre es sehr schade, wenn sie nicht starten könnten. Das Rennen (Paris-Nizza) hatten wir fest eingeplant. Ich persönlich hoffe, dass es zu einer Lösung kommt und dass wir doch starten können. Paris-Nizza ist ein tolles Rennen, ich habe es immer sehr gemocht. Die ProTour Teams sollten alleine wegen ihrer Fans und die französischen Zuschauer am Straßenrand antreten.“

Wilfried Peters (Quick.Step): Die UCI hat uns gebeten, nicht zu starten. Ich hasse diesen Schlamassel. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen wissen, dass sie mit der Zukunft des Radsports spielen. Ich bin sehr traurig, dass sie mit unseren Rechten spielen. Wir haben jetzt schon seit über einem Jahr mit der Dopingproblematik zu kämpfen und jetzt legen sich UCI und die Großen Rundfahrten miteinander an. Wofür? Man kann einen Film nicht ohne Schauspieler drehen. Wir, die Teammananger, haben die Schauspieler und wir bezahlen sie. Wenn sie einen Film machen wollen, brauchen sie uns und sie müssen eine Lösung finden. Sonst suchen wir selbst nach einer Löstung. Wir haben nächsten Freitag eine Sitzung in Belgien, da werden wir alle Stellung beziehen.“

Quelle: cyclingnews.com

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