Interview

Christian Müller: CSC ist nicht nur Basso

Von Christoph Adamietz

20.09.2006  |  Seit knapp zwei Jahren ist der Erfurter Christian Müller Profi beim dänischen CSC Team. Dort stand der Zeitfahrspezialist bisher meistens im Schatten von Jens Voigt, vor allem, weil die ganz großen Ergebnisse fehlten. Im Gespräch mit Radsport aktiv blickte der 24-Jährige auf seine ersten beiden Profijahre zurück.

Christian, sind Sie mit ihrer zweiten Profi-Saison zufrieden?

Müller: Es war eigentlich ganz in Ordnung. Ich hatte einige Höhen und Tiefen und bin jetzt froh, dass die Saison bald vorbei ist.

Haben Sie sich im Vergleich zum Vorjahr aus ihrer Sicht weiterentwickelt?

Müller: Eigentlich schon, man kann es jedoch nicht in Ergebnissen messen. Im letzten Jahr konnte ich zwei Siege feiern und in diesem Jahr leider noch keinen. Aber dennoch bin ich überzeugt, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe.

Gibt es in diesem Jahr noch ein Rennen, wo sie ihre persönliche Bilanz aufbessern könnten?

Müller: Sicherlich. Vor allem für Paris-Bourges habe ich mir einiges vorgenommen. Wie geht es für sie im nächsten Jahr weiter? Bleiben sie bei CSC?

Müller: Das steht noch nicht fest. Es ist noch völlig offen, ob ich bleibe oder gehe. Alternativen habe ich aber noch nicht.

Fühlen Sie sich wohl im CSC-Team?

Müller: Ja, absolut. Die Stimmung ist sehr gut. Deswegen würde ich auch gerne bleiben. Aber es geht meistens nicht darum, was man gerne möchte.

In ihren beiden ProTour-Jahren bei CSC haben Sie noch keine große Landesrundfahrt bestritten. Woran hat das gelegen?

Müller: CSC hat den Ehrgeiz, jedes ProTour Rennen zu gewinnen. So wurden für die großen Landesrundfahrten immer die stärksten Fahrer nominiert und da habe ich leider nicht dazu gezählt.

Wie ist die Rolle von Bjarne Riis im Team?

Müller: Bjarne ist derjenige, der die Philosophie im Team vorgibt. Er ist eher der stille Drahtzieher im Hintergrund. Man merkt eigentlich relativ wenig von ihm. Dennoch ist er überall gegenwärtig.

Wie hat sich der Fall Ivan Basso auf das Team ausgewirkt?

Müller: Am Anfang war es ein Schock fürs Team. Die Stimmung wurde aber recht schnell wieder gut, da Jens Voigt und Frank Schleck zwei Etappen bei der Tour gewinnen konnten. Dazu ist Carlos Sastre sehr stark gefahren. Damit haben wir gezeigt, dass CSC nicht nur Ivan Basso ist. Die Stimmung im Team ist momentan sogar entspannter als vor den Dopinggeschichten.

Wollen sie sich in Zukunft hauptsächlich auf das Zeitfahren konzentrieren oder doch etwas vielseitiger werden?

Müller: Ich möchte mich in anderen Bereichen verbessern. Es reicht einfach nicht, wenn man nur gut Zeitfahren kann. Heutzutage muss man wesentlich mehr bieten.

Mit Christian Müller sprach Christoph Adamietz

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Alles Wissenswerte zur 112. Tour de France

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)