T-Mobile und Gerolsteiner

Viel Arbeit am Tag der Arbeit, aber kein Lohn

Von Matthias Seng

02.05.2006  |  Es gab Schwerstarbeit zu verrichten für die zweieinhalb deutschen ProTour-Teams beim hessischen Radklassiker „Rund um den Henninger Turm“. Aber am Ende des „Tags der Arbeit“ standen sowohl T-Mobile als auch Gerolsteiner und Milram (italienisches Team/deutscher Sponsor) mit leeren Händen da. Besonders bitter war das Ergebnis für T-Mobile und Patrik Sinkewitz. Das Team zeigte – wieder einmal - eine ausgezeichnete Leistung, wurde aber wieder nicht belohnt.

Bei Rennkilometer 75 hatte Sinkewitz attackiert und zusammen mit Jens Voigt über 100 Kilometer lang das Rennen bestimmt. Rund einen Kilometer vor dem Ziel wurden die beiden Ausreißer vom heranjagenden Feld doch noch gestellt – nichts war es mit dem ersten Saisonsieg bei einem großen Rennen. Bezeichnend für das T-Mobile-Pech war an diesem Tag, dass Steffen Wesemann, der sich mit Sinkewitz und Voigt aus dem Feld hatte absetzen können, nach einem Defekt wieder zurückfiel. „Wenn wir zu dritt hätten weiterfahren können, wären wir durchgekommen“, sagte ein sichtlich enttäuschter Patrik Sinkewitz im Ziel.

Vielleicht hätte das Rennen auch anders geendet, wenn die beiden Gerolsteiner-Fahrer Fabian Wegmann und Andrea Moletta, die zunächst bei der Attacke von Sinkewitz mitgegangen waren, nicht kurze Zeit darauf hätten abreißen lassen müssen. Darin lag für Jens Voigt der eigentlich Grund für das letztlich erfolglose Fluchtunternehmen. „Mit Wegmann und Moletta wären wir schneller gewesen, und Gerolsteiner hätte sich nicht an der Verfolgungsarbeit beteiligt“, sagte der 34jährige Berliner nach dem Rennen.

So hatte auch Gerolsteiner jedes Interesse daran, die kleine Fluchtgruppe nicht zu weit wegfahren zu lassen – und trug so unfreiwillig mit dazu bei, dass es am Ende doch zum Massensprint kam, den man doch hatte verhindern wollen. Da blieb aber nicht mehr als Platz sechs für Stefan Schumacher und Platz acht für Davide Rebellin. Gut möglich, dass auch der angestrebte Podiumsplatz drin gewesen wäre, aber sowohl Rebellin als auch Schumacher hatten in den letzten Wochen gesundheitliche Probleme zu kämpfen gehabt, und zumindest der junge Schwabe hatte deshalb schon vor dem Rennen zurückhaltend seine Chancen beurteilt. Entsprechend zwiespältig fiel dann auch die Bilanz von Gerolsteiner-Chef Hans-Michael Holczer aus: "Es gibt schlechte Tage. Und es gibt gute Tage. Heute lagen wir irgendwo dazwischen."

Die Situation im Finale war eigentlich maßgeschneidert für die italienisch-deutsche Formation Milram mit den beiden Weltklassesprintern Erik Zabel und Alessandro Petacchi. Aber zu einem zeigte es sich, dass Petacchi alles andere als der geborene Anfahrer ist, und zum anderen hatte Zabel im Finale nicht die beste Position. „Es war schwierig das Rennen mit zu bestimmen“, kommentierte Milrams Sportlicher Leiter Jan Schaffrath den letztlich enttäuschenden vierten Platz Zabels. „Wir haben es am Ende versucht, aber es hat nicht geklappt. Leider war für Erik im entscheidenden Moment die rechte Seite zu, so dass er nicht durchziehen konnte.“ Damit muss der Henninger-Dreifachsieger weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.05.2006Henninger Turm: Hondo macht Lamonta stark

Die Konkurrenz war erstklassig, doch das deutsche Drittdivisionsteam Lamonta zeigte bei der 45. Austragung des hessischen Frühjahrsklassikers „Rund um den Henninger Turm“ keinen Respekt vor groÃ

01.05.2006Garzelli knapp vor Ciolek, Zabel missrät der Sprint

Frankfurt (dpa) - Überraschungssieger Stefano Garzelli hat der deutschen ProTour-Elite T-Mobile und Gerolsteiner beim einheimischen Klassiker «Rund um den Henninger Turm» einen Strich durch die Rec

01.05.2006Alle jagen Zabel und Petacchi

Die 45. Auflage von „Rund um den Henninger Turm“ verspricht besonders spannend zu werden. Die Zahl der Favoriten ist so groß wie lange nicht mehr. Vorjahressieger Erik Zabel wird es schwer haben,

30.04.2006Zabel: Für den Sieg Extraschichten auf Mallorca

(sid) - Erik Zabel wartet immer noch auf seinen ersten Sieg für sein neues Team Milram. Und der soll nun endlich am Montag beim 45. Rennen "Rund um den Henninger Turm" her. Dafür sch

29.04.2006Gerolsteiner will wieder ganz nach oben

Eins, zwei, drei - so lautet die Bilanz für Team Grolsteiner beim deutschen Frühjahrsklassiker "Rund um den Henninger-Turm" in den vergangenen drei Jahren. Für die am Montag anstehende 45. Auflage

28.04.2006Sinkewitz soll siegen, Ullrich durchhalten

Frankfurt/Leysin (dpa) - Patrick Sinkewitz soll im Taunus siegen, Jan Ullrich in den Schweizer Alpen durchhalten: Am Feiertagswochenende gilt bei grundlegend unterschiedlicher Interessenlage Arbeitste

27.04.2006Milram mit Doppelturbo - Petacchi hilft Zabel

(Frankfurt,Amue/Ra)- Vier Tage vor dem Start der 45. Auflage des deutschen Frühjahrsklassikers "Rund um den Henninger-Turm" ist den Veranstaltern ein echter Coup gelungen: Alessandro Petacchi vom deu

21.04.2006Hondo will in Frankfurt auf's Podium

(sid) - Beim Radklassiker "Rund um den Henninger Turm" am 1. Mai will Radprofi Danilo Hondo möglichst aufs Podest fahren: "Ich komme trotz der langen Rennpause von 14 Monaten wieder g

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

17.09.2025De Lie sprintet an der Zitadelle von Namur über 300 Meter zum Sieg

(rsn) – An der Zitadelle van Namur hat Arnaud De Lie (Lotto) den 65. GP de Wallonie (1.Pro) für sich entschieden. Nach 187 Kilometern war der Belgier im Sprint eines dezimierten Feldes schneller al

17.09.2025Schachmann muss für WM in Ruanda kurzfristig absagen

(rsn) – Maximilian Schachmann verpasst die Straßen-Weltmeisterschaft in Ruanda. Der Deutsche Zeitfahrmeister ist gestern Abend nicht mit dem Rest des Aufgebots von German Cycling nach Kigali gereis

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)