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25.01.2006 | Jens Heppner ist neuer Sportdirektor des deutschen Professional Continental-Teams Wiesenhof-Akud. Der 41 jährige Thüringer wechselte Ende letzten Jahres nach einer langen und erfolgreichen Profikarriere die Seiten und steht seitdem in leitender Verantwortung für ein Team, in dem einige der größten deutschen Nachwuchstalente fahren. Im Gespräch mit Radsport aktiv verriet Heppner sein größtes Ziel: Wiesenhof-Akud in den nächsten Jahren in die ProTour-Serie zu führen.
Herr Heppner, Sie sind Chef des einzigen deutschen Zweitdivisionsteams. Ihr Traum-Job?
Der Job macht zwar Spaß, aber ein Traumjob ist es nicht wirklich. Dazu ist er zu stressig. Aber bis jetzt lief es alles in allem gut, alle im Team sind begeistert bei der Sache, wir gehen zuversichtlich und mit viel Selbstvertrauen in die neue Saison.
Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Heppner: Den Radsport einmal aus anderer Sicht zu sehen. Raphael Schweda kam letztes Jahr auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich den Job machen will. Und ich habe „ja“ gesagt. Damals stand auch noch nicht fest, wer neuer Sponsor wird. Für das Team ist es natürlich positiv, dass Wiesenhof noch aufgesprungen ist. Das gibt uns neue Möglichkeiten. Meine Entscheidung, den Job zu machen, stand aber schon fest, bevor Wiesenhof dazu gekommen ist.
Welche Ziele hat ihr Team für 2006?
Heppner: Kurz gesagt: gute Ergebnisse bei allen deutschen Rennen einzufahren, angefangen von der Deutschland Tour bis zu den kleineren Rundfahrten wie Bayern-, Niedersachsen-, Hessen-, und Sachsen-Rundfahrt. Im August wollen wir auch zu den Vattenfall-Cyclassics in Hamburg. Außerdem spekulieren wir auf Wildcards für die Flandern-Rundfahrt und die Drei Tage von De Panne. Da werden wir wohl erst zwei, drei Wochen vorher erfahren, ob wir dabei sein werden.
Mit Torsten Schmidt (von Gerolsteiner) und Tomas Konecny (T-Mobile) sind zwei erfahrene Profis zum Team gestoßen. Welche Rolle haben Sie den beiden zugedacht?
Heppner: Sie sollen mithelfen, die Mannschaft zusammenzufügen, ihre Erfahrungen an die jungen Fahrer im Team weitergeben und natürlich selbst auf Ergebnisse fahren. Vor allem auf Konecny bin ich gespannt, er musste ja wegen eines Oberschenkelbruchs die ganze letzte Saison aussetzen. Jetzt ist er aber wieder in guter Verfassung und ich verspreche mir einiges von ihm.
Mit Gerald Ciolek und Carlo Westphal haben Sie zwei große Talente im Kader. Was erwarten Sie in diesem Jahr von beiden?
Heppner: Die Jungs sollen bei den großen Rennen an den Start gehen und versuchen sich dort durchzusetzen. Es macht aber keinen Sinn, wenn ich die beiden jetzt unter Druck setze. Der Druck kommt eher von der Presse, die herausragende Ergebnisse erwartet.
Auch Tim Klinger haben Sie ins Team geholt. Ist er wirklich so ein großes Talent, wie viele glauben?
Heppner: Ich kenne ihn bisher nur vom Training und von den Ergebnissen, die er mir gezeigt und die ich im Internet gelesen habe. Er ist zweifellos ein Riesentalent mit großen Qualitäten in den Bergen und beim Zeitfahren. Seine Testergebnisse sind hervorragend, aber die Realität sind die Rennen, und da wird er sich beweisen müssen. Ich traue ihm aber zu, vorne mitzufahren.
Saisonhöhepunkt wird die Deutschland Tour sein, für die sie bereits jetzt eine Wildcard in der Tasche haben. Was kann Wiesenhof-AKUD dort reißen, was wünschen Sie sich?
Heppner: (lacht)Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann natürlich den Sieg. Aber im Ernst: Ein Etappengewinn wäre schön. Wir werden dort sicher mit einem starken Team antreten und rechnen uns auf allen Teilstücken etwas aus. Vielleicht kann Gerhard Trampusch ja etwas auf einer der Österreich-Etappen reißen, in der Heimat Rennen zu fahren soll ja motivieren. Allerdings muss man auch realistisch sein und sehen, dass die ProTour-Teams direkt von der Tour de France kommen und ihre Fahrer voll im Saft stehen. Das ist sicher ein Nachteil für uns.
Sie schwärmten schon von der Professionalität ihres Teams. Wann werden wir Wiesenhof-AKUD in der ProTour sehen?
Heppner: Ganz einfach: Alles hängt vom Erfolg ab. Die Sportliche Leitung hat im Herbst alles dafür getan, jetzt sind die Fahrer dran. In diesem und im nächsten Jahr steht für uns die ProTour aber noch nicht zur Diskussion, wir wollen die Zeit nutzen, um unseren Unterbau kontinuierlich zu verbessern. Die ProTour ist ja eine ganz andere Dimension und auch eine Frage des Geldes. Man muss komplett aufstocken, vom Fuhrpark über Betreuer, Mechaniker bis hin zu den Fahrern. Ich will im Hinblick auf die ProTour auch keine halben Sachen machen.
Setzt die Aussicht auf die ProTour und die hohen Erwartungen, die ja auch die Sponsoren haben, Ihre Fahrer nicht unter einen ziemlich großen Erfolgszwang?
Heppner: Nein. Es wird definitiv motivierend für sie sein. Jeder Fahrer will doch die Tour de France fahren und es ist für einen einzelnen Fahrer ziemlich schwer, in ein ProTour-Team zu kommen. Unsere Jungs wissen, dass etwa 70 Prozent von ihnen mit von der Partie wären, sollten wir in ein paar Jahren eine ProTour-Lizenz erhalten.
Begleiten Sie die Tour de France weiterhin als Co-Kommentator bei Eurosport?
Heppner: Das ist durchaus möglich. Aus meiner Sicht gibt es da keine Probleme. Ich habe zwei Sportliche Leiter und mehr als zwei Teams können wir bei 16 Fahrern eh’ nicht stellen. Und parallel zur Tour läuft lediglich die Österreich-Rundfahrt. Da muss ich nicht unbedingt dabei sein.
Was macht mehr Spaß - Teamchef oder Fahrer zu sein?
Heppner: Beides hat Vor- und Nachteile. Als Fahrer hat man eindeutig mehr Zeit, man muss zwar jeden Tag trainieren, aber vieles wird einem doch abgenommen. Als Sportdirektor habe ich kaum noch Zeit, bin mit Arbeit eingedeckt, muss für andere mitdenken. Andererseits: Wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue und sehe, wie die Schneeflocken fallen, ist es doch ganz angenehm, sich nicht aufs Fahrrad schwingen zu müssen.
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