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17.10.2005 | Bis zum 5. Juli dieses Jahres verlief die Saison 2005 für Dave Zabriskie wie ein Traum. Als Neuzugang beim dänischen CSC-Team hatte der 26 jährige Amerikaner das erste Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia für sich entschieden. Es folgte die Tour-Premiere, wo der Zeitfahrspezialist gleich den Prolog gewann und danach drei Tage in Gelb fuhr – erst der fünfte US-Amerikaner in der Tour-Geschichte.
Dann kam das Mannschaftszeitfahren von Tours nach Blois. Zabriskie hatte ganze zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann und ehemaligen Teamkollegen Lance Armstrong. CSC, traditionell eines der besten Zeitfahrteams der Welt, wollte diese Etappe unbedingt gewinnen. Nach den ersten zwei Dritteln des 67, 5 Kilometer langen Parcours lagen die drei besten Teams CSC, Discovery and T-Mobile ganze sieben Sekunden auseinander, bei einem phänomenalen Schnitt von 58 km/h, auf allerdings flacher Strecke.
CSC und Zabriskie konnten ihren Vorsprung auf Discovery und Armstrong bis zum letzten Kilometer bei ungefähr acht, neun Sekunden halten. Dann geschah das Unglaubliche: In einer der letzten Kurven vor dem Ziel schien Zabriskie plötzlich völlig die Kontrolle über seine Rennmaschine zu verlieren. Einen Lidschlag später lag das Gelbe Trikot auf dem Asphalt von Blois, Dave Zabriskies Traum hatte sich in einen Alptraum verwandelt. Drei Monate später kann der Amerikaner immer noch nicht erklären, weshalb er damals stürzte. „Ich hatte die Bande im Auge, wie jeder in unserem Team“, beschrieb Zabriskie die Situation im Interview mit dem englischsprachigen Radsportportal cyclingnews. „Ich vermute, wie die meisten anderen auch, dass die Kette absprang. Man fährt eine gerade Linie und das Nächste, was Du weißt ist, dass du am Boden liegst. So etwas ist wirklich ätzend.“
Durch den Sturz verlor Zabriskie Gelb und fiel auf Rang neun zurück. Glück im Unglück: Eine Röntgenuntersuchung noch am selben Abend bestätigte die erste Diagnose des Teamarztes: kene Knochenbrüche, „nur“ schmerzhafte Rippenprellungen und Hautabschürfungen. Am nächsten Tag konnte der im doppelten Wortsinn gestürzte Spitzenreiter zur 5. Etappe antreten.
„Am Tag danach ging es auch ganz gut“, so Zabriskie. „Und ich dachte, dass es von nun an Schritt für Schritt besser gehen würde. Aber dann stürzte ich erneut, diesmal an einem der Bahnübergänge. Das war nicht dramatisch, aber als es in die Berge ging, konnte ich meinen Oberkörper nicht mehr bewegen. Ich fühlte mich einfach nur leer...ich hatte es nicht mehr drauf.“ Nachdem er sich noch fünf weitere Tage über die Straßen Frankreichs gequält hatte, gab der Mann aus dem Salt Lake City nach zehn Kilometern auf der 9. Etappe auf.
Er kehrte in sein europäisches Zuhause im spanischen Girona zurück, erholte sich von seinen Blessuren und begann bald wieder mit dem Training. „Ich wollte Ende Juli einige Kriterien in Dänemark fahren. Und ich plante, die Saison mit den Weltmeisterschaften zu beenden.“ Aber dann ging die Pechsträhne des Dave Zabriskie weiter.
Es geschah in einem Restaurant im dänischen Heming, wo Zabriskie ein Kriterium gefahren war. Nach einem Abendessen mit einigen Mannschaftskollegen verletzte er sich beim Verlassen des Lokals an einer splitternden Glasscheibe der Schwingtüren. Ein Gast, der das Lokal betreten wollte, hatte die Tür unbeabsichtigt gegen Zabriskies Hand gestoßen. „Ich hörte nur noch das Geräusch von zerbrechendem Glas. Als ich auf mein Handgelenk schaute, wurde ich ohnmächtig“, beschrieb Zabriskie auf seiner Weebsite die Szene. Diagnose: Ein Nerv und eine Sehne an seiner Hand wurden durchtrennt, vorübergehend verlor Zabriskie das Gefühl in zwei Fingern. Nach einer Operation wurde seine Hand in Gips gelegt, am nächsten Tag ging es zurück in die USA mit der Aussicht, in den folgenden Monaten keine Radrennen mehr fahren zu können.
„Ich fuhr dann zwar auf dem Hometrainer“, sagte Zabriskie. „Aber gerade zu diesem Zeitpunkt der Saison war das besonders hart. Draußen schien die Sonne und ich konnte nur drinnen trainieren. Ich versuchte es dann auf meiner Zeitfahrmaschine, aber für meine verletzten Hand war das zu früh.“
Nach dem GP San Francisco am 15. September sprach Zabriskie schließlich mit Teamchef Bjarne Riis. Beide kamen zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, wenn der Amerikaner die Saison beenden würde. „Es fiel nicht schwer, diese Entscheidung zu treffen“, so Zabriskie. „Ich hatte ja alles versucht, um wieder in Form zu kommen. Es ist besser, wieder langsam mit der Vorbereitung auf 2006 zu beginnen und auf eine bessere Saison zu hoffen.“
Angesichts seiner Erfolge in der ersten Saisonhälfte sieht er auch keinen Anlass, sein Vorbereitungsprogramm wesentlich zu ändern. Hauptsache, er kommt ohne weitere Blessuren zum ersten CSC-Trainingscamp. Besonders aufmerksam wird er zukünftig bei Begegnungen mit Schwingtüren sein. „Von jetzt an werde ich immer nur den Rahmen anfassen. Man lernt eben niemals aus.“ Seinen Humor hat Zabriskie trotz der Malheurs in dieser Saison nicht verloren.
(Quelle:cyclingnews.com)
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