Zwei Etappen, zwei Siege

Der sanfte Basso wird zum Kannibalen

Von Matthias Seng

05.08.2005  |  Zwei Etappen, zwei Siege. Diese makellose Bilanz von CSC-Kapitän Ivan Basso bei der Dänemark-Rundfahrt ist an sich schon beeindruckend. Umso mehr aber imponiert die Leistung des Tour-Zweiten, wenn man sich das Streckenprofil der beiden ersten Tageabschnitte vor Augen hält: flaches Terrain, wie geschaffen für Ausreißer oder Sprinter. Dass Ivan Basso den Spezialisten gleich zwei Mal davonfahren konnte, spricht für die ausgezeichnete Verfassung, in der er aus der Tour de France herausgekommen ist. In Dänemark ist bei dem Italiener keine Spur von der Müdigkeit festzustellen, die manche nach seinem Auftritt beim Zeitfahren auf der vorletzten Tour-Etappe noch gesehen haben wollten. Ivan Basso präsentiert sich in der Heimat seines CSC-Teams als der alle überragende Fahrer und zeigt einen Erfolgshunger, den man ihm gar nicht zugetraut hätte.

Sein Teamchef zeigt sich begeistert von den Vorstellungen seines Kapitäns. “Ivan fährt derzeit einfach fantastisch”, schwärmt Bjarne Riis. “Diese Siege hier helfen ihm, sich zu einem großen Fahrer zu entwickeln. Er fährt aggressiv und schafft es, die Etappen in überzeugender Manier für sich zu entscheiden. Ich bin außerordentlich beeindruckt von seinen Leistungen.“

„Es freut mich, dass ich zwei Mal die Vorarbeit, die mein Team geleistet hat, vollenden konnte“, gab Basso das Lob an seine Kollegen weiter. „Das hier ist ja nicht unbedingt mein Terrain, aber ich fühle mich gut, bin auch nach der Tour noch in guter Form. Die Dänemark-Rundfahrt ist ein wichtiges Rennen für meine Mannschaft, und es ist mir wirklich eine Freude, vor diesem fantastischen Publikum zu gewinnen.“

Dazu hat er noch vier Etappen lang Gelegenheit. Fast überflüssig zu erwähnen, dass ein Basso in dieser Form auch der erste Anwärter auf den Gesamtsieg bei der Dänemark-Rundfahrt ist.

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