Discovery von T-Mobile-Attacke überrascht

Hincapie: Kein Bluff, nur ein schlechter Tag

Von Matthias Seng

11.07.2005  |  Nach der 8. Etappe vom Samstag war die Leistung von Discovery Channel in aller Munde. Aber nicht etwa, weil das Armstrong-Team die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren hätte, sondern weil die Hincapie, Rubiera und Beltran schon am ersten etwas härteren Anstieg der Tour einbrachen und es T-Mobile mit fast schon spielerischer Leichtigkeit gelang, Lance Armstrong von seinen Helfern zu isolieren. Wie ungläubig alle Experten dieses seit Jahren erste Anzeichen von Schwäche zur Kenntnis nahmen, zeigten ihre Reaktionen danach. Manche verstiegen sich sogar zu der Vermutung, dass Armstrong und Discovery nur geblufft hätten, um eigene Kräfte zu sparen und die Konkurrenz zu irritieren.

George Hincapie, Armstrongs dienstältester Helfer, hatte dagegen für die schwache Leistung seines Teams eine einfachere Erklärung. Dem Internetportal cyclingnews sagte er: „Ich sollte eigentlich am letzten Anstieg an der Seite von Lance sein. Aber ich hatte einen schlechten Tag, genauso wie die anderen Jungs im Team. Wir hatten keinen solchen Angriff erwartet. Wahrscheinlich hatte ich am Beginn der Etappe zu viel Kraft gelassen, als ich in der Ausreißergruppe fuhr. Die ersten 60 Kilometer waren da sehr hart. Es war einfach ein schlechter Tag für uns. Ich wusste, dass man mich ziemlich hart kritisieren würde. Aber wir sind auch nur Menschen und ein schlechter Tag bedeutet nicht das Ende der Welt.“

Hincapie gestand, dass Discovery die Attacken von T-Mobile auf dem falschen Fuß erwischt hätten. „So etwas hatten wir nicht erwartet. Ich hielt mich ziemlich weit hinten auf, weil ich dachte, das wäre der beste Platz. Balears leistete vorne die Führungsarbeit – und plötzlich starteten die Attacken. Und da hatte ich wahrscheinlich doch nicht den besten Platz.“

Nach der 9. Etappe zeigte sich Hincapie schon wieder optimistischer. „Wir sind immer noch dasselbe Team. Wir haben sehr gut beim Einzelzeitfahren abgeschnitten, dann haben wir das Mannschaftszeitfahren gewonnen. Aber da ist niemand gekommen, um uns zu gratulieren. Das wurde einfach von uns erwartet. Jetzt hatten wir einmal einen schlechten Tag – und alle Welt schreibt und spricht darüber. Das ist nervend. Aber uns motiviert uns nur, wenn wir zu hören bekommen, wir seien ein schlechtes Team.“

Der Edelhelfer von Lance Armstrong richtet aber seinen Blick wieder nach vorne. „Ich hoffe, dass wir in den Alpen wieder bessere Leistungen zeigen können. Und dann wird alles wieder normal sein.“ Soll heißen: Discovery wird alles wieder im Griff haben.

Wie das Team die Blamage am Col de la Schlucht wegsteckt, wird sich nach dem Ruhetag in den Alpen zeigen. Da müssen Armstrong und seine Helfer mit weiteren Attacken rechnen – und diesmal nicht nur von T-Mobile.

(Quelle:cyclingnews.com)

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.09.2005Salerno zu Ferrettis neuem Team

17.08.2005UCI erklärt 92. Tour für dopingfrei

(sid) - Gute Nachricht für den Radsport: Dopingfälle mussten bei der 92. Tour de France definitiv nicht verzeichnet werden. Dies erklärte am Mittwoch die Anti-Dopingkommission des Inter

28.07.2005Verdacht auf zweiten Tour-Dopingfall

Lausanne (dpa) - Der Tour de France droht nach dem Ausschluss des Italieners Dario Frigo einen weiterer, jedoch nicht so drastischer Dopingfall. Bei einem namentlich bisher nicht genannten Rad-Profi w

26.07.2005Holczer: Wir haben Großes geleistet

Die Tour-Bilanz von Team Gerolsteiner kann sich sehen lassen: Platz sechs im Gesamtklassement durch Levi Leipheimer, ein Etappensieg durch Georg Totschnig, Fabian Wegmann einen Tag im Bergtrikot sowie

25.07.2005Quotenhit Tour de France

(sid) - Die diesjährige Tour de France war trotz des frühen Alleingangs von US-Amerikaner Lance Armstrong ein Quotenhit in Deutschland. Im Schnitt 2,91 Millionen TV-Zuschauer sahen die abwec

25.07.2005Sonnenaufgang nach Armstrongs Rückzug

(sid) - Bewunderung und Respekt, aber auch Aufatmen hat der Abschied von "Dominator" Lance Armstrong nach dem siebten Triumph bei der Tour de France in den Reihen der Weltpresse ausgelöst

25.07.2005Tausende feiern T-Mobile und Gerolsteiner

(sid) - Vergessen war die Müdigkeit nach einer extrem kurzen Nacht als lauter Jubel aufbrandete. Dem Tour-Dritten Jan Ullrich und dem T-Mobile-Team wurde nur 18 Stunden nach dem Finale in Paris ein b

25.07.2005TV-Quoten: Formel 1 hängt Tour ab

Hannover (dpa) - Durchschnittlich 7,61 Millionen Motorsport-Fans haben den Großen Preis von Deutschland im Fernsehen verfolgt.RTL erzielte mit der Direktübertragung des Formel-1-Laufes vom Hockenhei

25.07.2005Jetzt geht Armstrong auf TV-Tour

(sid) - Von "Lance wer?" zu "Sankt Lance" hat sich das Bild vom siebenmaligen Toursieger Armstrong in den USA gewandelt. Wenn der 33-Jährige Anfang der nächsten Woche zur

25.07.2005Armstrong, der große Manitour

Mit überschwänglichen Superlativen hat die internationale Presse den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa)

25.07.2005St. Lance schafft das siebte Wunder

(sid) - Die Heldenverehrung für Lance Armstrong nimmt in seiner Heimat nach seinem siebten Triumph bei der Tour de France ein unermessliches Ausmaß an. Die US-amerikanische Presse würdi

25.07.2005Winokurow kämpfte um jede Sekunde

Paris (dpa) - Alexander Winokurow machte die 92. Tour de France bis zur letzten Sekunde und darüber hinaus spannend. Der Polizei- Hauptmann ehrenhalber, der sein T-Mobile-Team zum Saisonende verläss

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025Teamzeitfahr-Analyse: Drehender Wind sorgte für klare Unterschiede

(rsn) – Das Mannschaftszeitfahren von Figueres auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) ist mit dem erwarteten Duell zwischen den Teams UAE – Emirates – XRG und Visma – Lease a Bike zu En

27.08.2025Gaudu: “Nicht leicht, an meinen Teamkollegen dran zu bleiben“

(rsn) – UAE – Emirates – XRG hat das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der 5. Vuelta-Etappe in Figueres gewonnen. Das Team um Joao Almeida und Juan Ayuso war acht Sekunden schneller als

27.08.2025Red Bull nach Platz 4 zwischen Sorgen und Stolz: “Einfach nur schade“

(rsn) – Wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe der Vuelta a España (2.UWT) hautnah miterlebt. Nachdem die deutsche Equipe im Mannschaftszeitfa

27.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

27.08.2025Auf geht´s in die Pyrenäen: Bergankunft in Andorra

(rsn) - Viele Fahrer aus dem Feld werden große Teile der 6. Etappe der Vuelta a España aus ihrem Training kennen. Der Zwergstaat Andorra ist nicht nur Wohnort vieler WorldTour-Profis, sondern auch e

27.08.2025Visma verliert das Teamzeitfahren zu siebt nur im Mittelteil

(rsn) - Der vermutlich minutiös ausgearbeitete Plan von Visma – Lease a Bike für das Teamzeitfahren der Vuelta a Espana 2025 bedurfte in den letzten beiden Tagen schwerwiegender Anpassungen. Nach

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Demonstranten stoppen Israel - Premier Tech im Teamzeitfahren

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Das Team UAE - Emirates - XRG hat das Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Die Truppe um Joao Almeida und Juan Ayuso sowie den Österreicher Felix Großschartn

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)