Nachdenklicher Armstrong fühlt sich auf Kurs

Von Matthias Seng

25.04.2005  |  Nach der gelungenen Vorstellung auf der Königsetappe der Tour of Georgia war Lance Armstrong die Erleichterung spürbar anzumerken: Platz drei für den Sechsfach-Toursieger, Etappensieg und Gesamtführung für Mannschaftskollege Tom Danielson – das Uhrwerk Discovery Channel schien wieder perfekt zu laufen. Und der Kapitän wie von einer Last befreit: „Ich habe mich heute schon viel besser gefühlt“ so Armstrong nach dem Rennen. „Die letzten Tage hatte ich Magenprobleme, alles in allem war das ja keine stressfreie Woche nach meiner Ankündigung zu Beginn.“ Armstrong hatte auf einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz am Vorabend der Georgia-Tour angekündigt, nach der Tour de France zurücktreten zu wollen. „Vielleicht hat mir das Kraft genommen“, spekulierte der Texaner. „Aber heute habe ich mich großartig gefühlt. Johan Bruyneel hatte eine großartige Renntaktik ausgearbeitet und es war toll anzuschauen, wie Tom Danielson angriff. Da wusste ich, das Ding ist gelaufen.“

Armstrong war sich nach seinem missratenen Auftritt bei Paris-Nizza auch klar darüber, dass er sich Fragen nach seiner Form würde stellen müssen. Die Ankündigung, seinen Rennkalender überarbeiten zu wollen, schien wie ein Eingeständnis, Fehler in der Vorbereitung begangen zu haben und bot weiteren Anlass zu Spekulationen. „Ich habe nicht gesagt, dass ich die ganze Saisonplanung überarbeiten müsste“, trat der Champion diesen Spekulationen entgegen. „Ich wollte herausfinden, wo ich stehe und was getan werden muss. Natürlich war das Einzelzeitfahren bei Paris-Nizza schlecht. Du kannst nicht solche Zeitfahren abliefern und dann die Tour gewinnen wollen. Also wollte ich meine Defizite feststellen: Lagen sie im Zeitfahren, hatte ich nicht genügend Zeit, mich auf die neue Zeitfahrmaschine einzustellen? Haperte es beim Klettern? War es allgemein meine Kondition? Hatte ich nicht genug getan im Winter?“ Armstrong beantwortete diese Fragen gleich selber: „Nun, ich glaube nicht.“

Alles in Ordnung also? Wohl doch nicht – und ein bisschen schien es dann doch so, als wollte sich ein nachdenklicher Armstrong selber Mut machen: „Natürlich hatte ich viele Verpflichtungen. Aber das war in den Jahren davor auch nicht anders. Ich liege ganz gut im Plan. Es ist nicht alles perfekt, aber nicht weit davon entfernt. Wie der Sommer verlaufen wird, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Ich weiß das. Und ich weiß, dass man bei der Planung keinen Aspekt dabei außer acht lassen darf: das Training, die Ernährung, die Ruhe- und Erholungsphasen, die Vermeidung von Ablenkung. All das muss stimmen, damit ich eine weitere Tour gewinnen kann.“ Ende Juli werden wir wissen, ob Armstrongs Plan auch diesmal wieder aufgegangen sein wird.

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)