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Armstrongs bewegende Pressekonferenz

Sheryl Crow glaubt noch nicht an seinen Rücktritt

Von Matthias Seng

19.04.2005  |  Pressekonferenz in Georgia. Lance Armstrong kam ohne lange Vorrede zum Kern seines Anliegens. "Nach reiflichen Überlegungen habe ich mich entschieden, dass die diesjährige Tour de France meine letzte ist", sagte der sechsmalige Toursieger sichtlich bewegt. Der Unbesiegbare schluckte schwer und Tränen standen ihm in den Augen.

"Nach 14 Jahren Profiradsport ist die Zeit des Abschieds gekommen", sagte er weiter. Doch Armstrong wäre nicht Armstrong, wenn er in diesem sentimentalen Moment nicht mit wieder festen Worten eine Kampfansage an seine Konkurrenten hinterherschicken würde: „Ich bin fest entschlossen, die Tour de France ein siebtes Mal zu gewinnen. Aber ganz gleich, ob mir das gelingt oder nicht: Der 24. Juli ist der letzte Tag in meiner Karriere.“ Und den möchte er im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees feiern.

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Dann bedankte sich der Texaner bei all jenen, die ihm auf seinem langen Weg zum Radsport-Olymp begleitet und unterstützt hatten. An erster Stelle nannte er seine Familie. Seine Kinder bezeichnete er in bewegenden Worten als die größte Inspiration seines Lebens: „Sie haben es mir erleichtert, all die Entbehrungen in Kauf zu nehmen, aber sie sind es nun auch, die mir sagen, dass es an der Zeit ist heimzukommen. Meine Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem sie sich täglich, wenn nicht stündlich ändern, und da einen Monat von ihnen getrennt zu sein ist grausam.“ Seine Mutter sei ihm immer ein Vorbild gewesen, so Armstrong, und seine Lebensgefährtin Sheryl Crow sei „eine wunderbare Frau und ein großartiger Partner.“

Eine besondere Dankadresse ließ der sechsfache Tour-Sieger auch seinem langjährigen Sportlichen Leiter Johan Bruyneel zukommen. „In meinen Augen ist er der beste Sportdirektor aller Zeiten. Ich kenne niemanden, der eine vergleichbare Bilanz wie er aufzuweisen hat: sechs Tour-Siege bei ebenso vielen Auftritten als Verantwortlicher seines Teams.“ Bruyneel sei derjenige gewesen, der 1998, dem Comeback-Jahr nach seiner lebensbedrohenden Krebserkrankung, an ihn geglaubt habe. „Er hat zu mir gesagt: Du kannst es, also gehen wir es an. Er hat eine großartige Mannschaft aufgebaut - nicht nur Fahrer, auch Sponsoren, Betreuer und Berater - , und erst damit wurden all diese Erfolge erst möglich.“

Bruyneel und alle die Teamkollegen, die seit 1998 für US Postal fuhren – ganz gleich, ob sie noch dabei seien oder nicht – hätten ihm unverzichtbare Unterstützung auf dem Weg zu seinen sechs Tour-Siegen gegeben: „Ihnen allen kann ich gar nicht genug danken.“.

Auf die Nachfragen der Journalisten, ob seine Entscheidung denn wirklich endgültig sei, antwortete Armstrong: „Sheryl (Crowe) hat mich bei der diesjährigen Übertragung von Mailand-San Remo beobachtet. Ich hing das ganze Rennen über unruhig vor dem Fernseher. Da hat sie zu mir gesagt: ‚Schau dich doch mal an – du kannst nicht mal still sitzen! Und du willst deine Karriere beenden?’ Insofern ist das eine gute Frage. Aber ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, das Richtige zu tun. Meine Entscheidung ist definitiv.“

Definitiv ist aber auch, dass Armstrong seinem Team Discovery Channel erhalten bleibt - in beratender Funktion. Wie sehr der Amerikaner auch emotional an seinem alten Rennstall mit neuem Sponsor hängt, verdeutlichten seine Worte, er hätte eine viel zu enge Beziehung zu Johan Bruyneel, um nicht ein integraler Bestandteil des Teams zu bleiben. Er wünsche sich nicht nur, dass die Mannschaft zusammenbleibt und erfolgreich sei, sondern dass sie einen weiteren Tour-Sieger hervorbringe.

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