103. Paris-Roubaix

Die „Königin der Klassiker“ hält wieder Hof

Von Matthias Seng

10.04.2005  |  Paris-Roubaix, die „Königin der Klassiker“, hält wieder Hof – und fast alle kommen. Wenn heute in Compiegne der Startschuss zur 103. Auflage des Eintagesklassikers im Norden Frankreichs fällt, wird die Elite des Profiradsports dabei sein. 259 Kilometer warten auf die Fahrer und spätestens nach den ersten der insgesamt 26 Kopfsteinpflasterpassagen, den berüchtigten Pavés, wandelt die Königin dann ihr Anlitz und wird zur „Hölle des Nordens“. Knapp 55 Kilometer Kopfsteinpflaster werden den Profis alles abverlangen und die Körper so durchschütteln, dass die Fahrer noch Tage später die Schmerzen spüren.

Paris-Roubaix: Kein anderer Klassiker kann eine so lange Tradition vorweisen. Im Jahr 1896 erstmals ausgetragen, erstrahlte er erst wieder in den letzten Jahren in altem, neuem Glanz. Nach einer Phase des Niedergangs, als die Pavés Symbol der Rückständigkeit des französischen Nordens waren und Modernisierungsmaßnahmen im Straßenbau zum Opfer fielen, ist man heute in der Region wieder stolz auf die charakteristischsten Passagen des großen Klassikers. Paris-Roubaix lebt – und die Fahrerwerden das zu spüren bekommen . In diesem Jahr stehen sogar erstmals wieder mehr Pavés auf dem Programm als früher.

Einziger deutsche Sieger des Radsport-Monuments war bisher Josef Fischer, der gleich die erste Austragung gewann. Die Serie der über 100 jährigen Erfolglosigkeit soll nach dem Willen von T-Mobile endlich reißen. Steffen Wesemann heißt der Mann, der es für den Bonner Rennstall richten soll. Allerdings hatte Wesemann noch vor einer Woche mit Magenproblemen zu kämpfen, die ihn bei der Flandern-Rundfahrt zum vorzeitigen Ausstieg zwangen. Trainer Thomas Schediwie erwartet einiges von seinem Schützling, der sich in den letzten Tagen in seiner schweizerischen Wahlheimat gezielt auf das Rennen vorbereitete: "Ich will Steffen keinen Druck machen, aber es sieht mit seiner Form gut aus." Nach seinem herausragenden Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt kann man bei T-Mobile auch auf Erik Zabel setzen. Klasse und Erfahrung hat der 34 jährige Sprinter genug, um zu wissen, worauf es bei Paris-Roubaix ankommt.

Bei der zweiten deutschen ProTour-Mannschaft Team Gerolsteiner ruhen die Hoffnungen auf dem Dänen Frank Hoij und Michael Rich. Teamchef Hans-Michael Holczer auf der Gerolsteiner-Website: „Frank und Michael werden sicherlich die beiden Fahrer sein, bei denen es bei uns geht. Frank ist der erste Mann. Zumal es sein Wetter werden soll: Es soll regnen.“

Zu den Topfavoriten zählen die beiden Gerolsteiner-Fahrer angesichts der starken Konkurrenz ganz gewiss nicht. Allein Quick.Step hat mit dem Flandern-Rundfahrt-Sieger Tom Boonen, dem Gewinner von 2001 Servais Knaven und Nick Nuyens drei Fahrer in seinen Reihen, die für den Sieg in Frage kommen. Das zweite belgische Team, Davitamon-Lotto, schickt die Evergreens Peter van Petegem und Tom Steels sowie den Sieger von Gent-Wevelgem, Nico Mattan ins Rennen und auch Discovery Channel hat mit George Hincapie, Leif Hoste und Vjatscheslav Ekimov ein schlagkräftiges Trio beisammen.

Dazu kommt der Vorjahressiegern Magnus Backstedt (Liquigas-Bianchi), Thor Hushovd (Crédit Agricole), die beiden Fassa Bortolo-Fahrer Fabian Cancellara und Juan Antonio Flecha. Einer, der bei Paris-Roubaix Geschichte schrieb, wird ebenfalls am Start sein: Andrea Tafi. Der 39 jährige Italiener will in seiner vermutlich letzten Saison zusammen mit seinem neuen Team Saunier Duval den ganz großen Coup schaffen und Paris-Roubaix zum vierten Mal in seiner langen Karriere gewinnen.

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025Teamzeitfahr-Analyse: Drehender Wind sorgte für klare Unterschiede

(rsn) – Das Mannschaftszeitfahren von Figueres auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) ist mit dem erwarteten Duell zwischen den Teams UAE – Emirates – XRG und Visma – Lease a Bike zu En

27.08.2025Gaudu: “Nicht leicht, an meinen Teamkollegen dran zu bleiben“

(rsn) – UAE – Emirates – XRG hat das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der 5. Vuelta-Etappe in Figueres gewonnen. Das Team um Joao Almeida und Juan Ayuso war acht Sekunden schneller als

27.08.2025Red Bull nach Platz 4 zwischen Sorgen und Stolz: “Einfach nur schade“

(rsn) – Wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe der Vuelta a España (2.UWT) hautnah miterlebt. Nachdem die deutsche Equipe im Mannschaftszeitfa

27.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

27.08.2025Auf geht´s in die Pyrenäen: Bergankunft in Andorra

(rsn) - Viele Fahrer aus dem Feld werden große Teile der 6. Etappe der Vuelta a España aus ihrem Training kennen. Der Zwergstaat Andorra ist nicht nur Wohnort vieler WorldTour-Profis, sondern auch e

27.08.2025Visma verliert das Teamzeitfahren zu siebt nur im Mittelteil

(rsn) - Der vermutlich minutiös ausgearbeitete Plan von Visma – Lease a Bike für das Teamzeitfahren der Vuelta a Espana 2025 bedurfte in den letzten beiden Tagen schwerwiegender Anpassungen. Nach

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Demonstranten stoppen Israel - Premier Tech im Teamzeitfahren

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Das Team UAE - Emirates - XRG hat das Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Die Truppe um Joao Almeida und Juan Ayuso sowie den Österreicher Felix Großschartn

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)