Pechvogel Savoldelli hofft auf 2005

Der Falke will für Armstrong siegen

Von Matthias Seng

25.12.2004  |  Der Wechsel von T-Mobile zu Discovery Channel, dem Team von Lance Armstrong, soll einen Neubeginn in Paolo Savoldellis Karriere markieren. Für die neue Saison stehen Giro und Tour auf dem Programm des Giro-Siegers von 2002.

In Italien wird er als Kapitän sein neues Team Discovery Channel anführen. Die Teamleitung hofft, dass er aus dem bevorstehenden Zweikampf zwischen Titelverteidiger Damianao Cunego und Ivan Basso einen Dreikampf wird machen können. Und im Juli soll der dann 32 Jährige endlich seine Premiere bei der Tour de France geben.

Der neuen Saison fiebert Savoldelli schon entgegen. ?Wir werden mit einem ganz starken Team beim Giro antreten. In den letzten beiden Jahren bin ich weder die Tour noch den Giro gefahren und ich will mich bei den beiden Rennen selbst beweisen. Das motiviert mich ungemein. Das Wichtigste für mich ist, wieder auf mein altes Niveau zu kommen.?

Von seinem neuen Team und den Kollegen dort ist Savoldelli schon nach dem ersten Teamtreffen im texanischen Austin jetzt beeindruckt. ?Ich wollte sehen, ob ich in dieses Team passe, und es lief alles gut. Lance ist ein sehr charismatischer Typ. Er will unbedingt der Beste sein und kann andere gut motivieren.?

Kann Savoldelli bei Armstrong an 2002 anknüpfen, als er mit dem Sieg bei der Italien-Rundfahrt den größten Erfolg seiner Laufbahn feierte. Damals bekam er wegen seiner spektakulären, aggressiven Fahrweise in den Abfahrten den Spitznamen ?Il Falco? (Der Falke) ein. Damals stand Savoldelli noch in Diensten des kleinen Rennstalls Index Alexia, der mittlerweile nicht mehr existiert.

Nach seinem Giro-Triumph unterzeichnete Savoldelli einen lukrativen Zweijahresvertrag beim deutschen Rennstall T-Mobile. Die Erwartungen der Bonner waren hoch ? und umso größer die Enttäuschung, als die vielversprechende Neuverpflichtung aufgrund von Stürzen und Krankheiten nie zu seiner Form fand. Schon beim Trainingslager im Februar 2003 kollidierte der Italiener mit einem Moped und zog sich dabei schlimme Gesichtsverletzungen zu. Eine Zwangspause von mehreren Monaten war die Folge.

An eine Titelverteidigung beim Giro 2003 war nicht zu denken, Savoldelli sollte statt dessen bei der Tour de France antreten. Kurz vor dem Tourstart setzte ihn ein Virus außer Gefecht. Damit war die Saison praktisch gelaufen. Der Mann aus Bergamo setzte alle seine Hoffnungen auf ein Comeback im folgenden Jahr. Ein Sturz bei Rund um Köln im April machte ihm wieder einen Strich durch die Rechnung: Diesmal war frühzeitig klar, dass er weder den Giro noch die Tour würde bestreiten können. Erst bei der Großbritannien-Tour im September konnte Savoldelli andeuten, was in ihm steckt.

?Nach dem Giro-Gewinn war ich davon überzeugt, auf dem Weg zu einem erstklassigen Etappenfahrer zu sein. Aber mein Sturz 2003 hat mich die beiden besten Jahre meiner Karriere gekostet?, sagte Savoldelli der Gazzetta dello Sport. ?Diese Erfahrung hat mich nachdenklich gemacht. Die Geburt meiner Tochter Mariko hat mir dann geholfen, die Rückschläge wegzustecken.?

Falls er von Verletzungen verschont bleibt, wird man 2005 möglicherweise wieder den alten Savoldelli sehen. Und vielleicht wird ?Il Falco? seine italienischen Landsleute wieder mit einer Galavorstellung wie 2002 überraschen.

(Quelle:cyclingnews.com)

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine