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02.01.2004 | Die abgelaufene Saison zählt zu den erfolgreichsten Wettkampfjahren in der noch jungen Geschichte des deutschen Frauenprofirennstalls Equipe Nürnberger. Mehr als 50 Saisonsiege und achtbare Erfolge auf der internationalen Ebene, darunter zwei Vize-Weltmeisterschaften, alle nationalen Meistertitel auf der Straße, Siege und Podiumsplätze bei erstklassigen Rennen und Rundfahrten, lassen durch die intensivere Investition einen weitaus höheren Aufwärtstrend im Vergleich zu den letzten Profijahren erkennen.
Innerhalb von zwei Jahren rauschte die Equipe auf Rang zwei der internationalen UCI-Weltrangliste. Mit Judith Arndt stellen die Nürnberger Radamazonen sogar die Weltranglisten-Dritte. Die beiden jungen und talentierten Fahrerinnen Trixi Worrack und Liane Bahler wurden dank einer intensiven Nachwuchsarbeit mühelos in die Mannschaft integriert und die erfahrenen Profis um Petra Roßner überzeugten nach Startschwierigkeiten fast über die komplette Saison mit ansprechenden Auftritten.
Wie die erfolgreiche Straßensaison begann so endete sie auch - mit einem Sieg der Australierin Margaret Hemsley. Die australische Meisterin des Jahres 2002 bescherte der Equipe Nürnberger im Frühjahr den ersten Erfolg auf einer Etappe der „Geelong-Tour“ in ihrem Heimatland und Mitte Oktober beendete sie das Wettkampfjahr auf Asphalt mit einem Sieg über die frischgebackene Zeitfahrweltmeisterin Joane Sommariba beim französischen Einzelzeitfahren „Chrono des Herbieres“.
Gleich zu Beginn des Jahres gab es das erste Edelmetall für die Equipe Nürnberger. Bei den Cross-Weltmeisterschaften im italienischen Monopoli gewann Querfeldein-Spezialistin Hanka Kupfernagel die Silbermedaille und feierte ein verheißungsvolles Comeback nach langer Verletzungspause.
Anfang April begann die europäische Straßensaison für die beständigste Fahrerin der Equipe Nürnberger im Jahr 2003. Nach achtbaren Auftritten in Australien gab Neuzugang Judith Arndt, die zusammen mit Weltcup-Siegerin Petra Roßner zu Beginn des Wettkampfjahres vom US-amerikanischen Saturn-Team nach Nürnberg wechselte, mit ihrem ersten Sieg beim „Frühjahrspreis in Cadolzburg“ den Startschuss für ihre Erfolgsserie im Nürnberger-Trikot. Zusammen mit Petra Roßner setzte sie Akzente bei den anstehenden Wettkämpfen. Roßner gewann ihr erstes Saisonrennen bei „Rund um Köln“ am Ostermontag und beide zusammen fuhren bei der „Grazia-Tour“ in Tschechien von Etappensieg zu Etappensieg.
Der erste herausragende Erfolg gelang Judith Arndt Ende Mai bei der erstklassig besetzten französischen Rundfahrt „Tour de l’Aude“, die die Wahl-Leipzigerin zum zweiten Mal in Folge gewinnen konnte. Gleichzeitig machte Equipe-Youngster Trixi Worrack zum ersten Mal in der noch jungen Saison Furore als sie die Nachwuchswertung der „Tour de l’Aude“ gewann. Die erst 21-Jährige deutsche Nachwuchshoffnung errang daraufhin rund einen Monat später den größten Erfolg im ersten Profijahr. Bei den Deutschen Meisterschaften im fränkischen Spalt vor den Toren Nürnbergs erkämpfte sie sich den Titel vor den Augen der heimischen Fans, nachdem bereits Judith Arndt die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren Mitte Juni im badischen Reute gewonnen hatte.
Doch nicht nur die Neuzugänge feierten Erfolge im blauen Trikot der Nürnberger Versicherungsgruppe. Kerstin Scheitle eilte auf Deutschlands Straßen von Sieg zu Sieg und bewies nicht nur mit dem Gewinn der Bayerischen Meisterschaft und dem zweiten Platz in der Bundesliga-Einzelwertung, dass die Equipe Nürnberger, allen voran Scheitle und Birgit Söllner auch auf nationaler Ebene Erfolge einfahren kann.
Das größte Saisonhighlight folgte im Anschluss an die „Thüringen-Rundfahrt“, bei der wieder ein Mal Judith Arndt die Hauptrolle aus Sicht des einzigen deutschen Profiradteams für Frauen spielte und mit Platz vier nur knapp das Treppchen verfehlte. Besser machte es die Ausnahmeathletin bei der bedeutenden „Tour de France Feminine“ Anfang August. Die „Große Schleife“ durch Frankreich beendete Sie nach zwei aufreibenden Wochen hinter der dreifachen spanischen Siegerin Joane Sommariba auf Platz drei und bescherte zusammen mit Petra Roßner ihrem Arbeitgeber insgesamt fünf Tour-Etappensiege.
Nach den großartigen Erfolgen der laufenden Saison fieberten die Verantwortlichen der Equipe Nürnberger einem „Goldenen Herbst“ entgegen. Ende August stand für die „Blauen“ das Frauen-Weltcuprennen „Rund um die Nürnberger Altstadt“ auf dem Programm. Leider reichte es beim Heimspiel nur zu einem unglücklichen achten Platz von Top-Sprinterin Petra Roßner. Dennoch war der Frauen-Weltcup, der erstmalig in der Geschichte des nationalen Radsports in Deutschland Station machte, ein großer Erfolg für alle Beteiligten, allen voran für die Nürnberger Versicherungsgruppe, die durch ihre Unterstützung die Rahmenbedingungen des Weltpokalrennens schuf.
Besser lief es für die Fahrerinnen um Equipe-Sportchef Jens Zemke bei der „Holland Ladies Tour“. Trotz des Ausfalls von Petra Roßner, die bereits auf der ersten Etappe aufgrund eines Sturzes aufgeben musste, fuhr die Deutsche Meisterin Trixi Worrack eine hervorragende Rundfahrt, wurde Zweite und gewann abermals das Trikot der besten Nachwuchsfahrerin.
Die deutschen Bergmeisterschaften im südbadischen Blumberg läuteten die Schlussrunden des Wettkampfjahres ein. Während Nachwuchshoffnung Liane Bahler mit dem Gewinn der „Berg-Meisterschaft“ den dritten nationalen Straßen-Meistertitel der Saison nach Nürnberg holte, trat die BDR-Nationalmannschaft mit Judith Arndt und Trixi Worrack an der Spitze zur WM-Vorbereitung in Kanada an. Beim „Grand Prix Feminin International du Canada“ sorgte Arndt für den zweiten Rundfahrt-Erfolg des Jahres. Die Bundesliga-Mannschaft gewann in der Heimat die Gesamt-Teamwertung und Kerstin Scheitle sicherte sich Platz zwei in der Einzelkonkurrenz.
Den Abschlusshöhepunkt des Jahres bildeten die Rad-Weltmeisterschaften im kanadischen Hamilton Anfang Oktober. Dort zeigte sich Judith Arndt in der Zeitfahr-Disziplin in Top-Form und erkämpfte sich hinter Tour-Siegerin Joane Sommariba aus Spanien die Silbermedaille. Beim Straßenrennen bewies die 27-Jährige zusammen mit ihrer Teamkollegin Trixi Worrack ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze und fuhr als beste deutsche Teilnehmerin hinter der schwedischen Titelverteidigerin Susanne Ljungskog auf den achten Rang. Petra Roßner musste aufgrund ihrer Sturzverletzungen, die sie sich bei der „Holland-Rundfahrt“ und im WM-Vorbereitungstraining zugezogen hat, ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Hanka Kupfernagel löste durch ihren Sieg beim französischen Zeitfahren „Chrono Champenois Throphee Europeen“ in letzter Sekunde das WM-Ticket für das Einzelzeitfahren. Beim Kampf gegen die Uhr verfolgte sie jedoch das Pech. Nach einem Reifenschaden verbunden mit Radwechsel kam sie über den 26. Platz nicht hinaus.
Umso besser lief es für die 28-Jährige nach ihrer Rückkehr beim ersten deutschen Cross-Rennen der Saison. Dort gewann sie den ersten Querfeldein-Wettkampf des Jahres in Vechta. Kupfernagel war es auch, die auf ihrem Spezialgebiet am Silvestertag den letzten Saisonsieg des fränkischen Radstalls im Jahr 2003 perfekt machte. Die Thüringerin, die das Nürnberger Frauenprofiradteam auf eigenen Wunsch verlässt, siegte beim traditionellen Sylvester-Cross in Herford und führt weiter unangefochten beim Querfeldein-Weltcup 2003/2004.
Für das kommende Wettkampfjahr hat sich das einzige deutsche Profiradteam für Frauen viel vorgenommen, um sich weiterhin in der Weltspitze zu etablieren. Zudem stellen die Olympischen Spiele in Athen eine besondere Herausforderung dar.
Um auch im „olympischen Jahr“ die gesteckten Ziele zu erreichen, wurde die Professionalisierung des Rennstalls weiter vorangetrieben. Insgesamt 14 Fahrerinnen umfasst der Kader 2004. Darüber hinaus wurde mit Heiko Salzwedel ein erfahrener Chef-Trainer verpflichtet, der zusammen mit dem Sportlichen Leiter Jens Zemke die Geschicke der Equipe beim Training und in den Rennen leiten soll. Das Management um Herbert und Alexander Oppelt setzt erneut auf eine gesunde Mischung aus erfahrenen Profis und hoffnungsvollen Talenten. Insgesamt vier Neuzugänge konnten verpflichtet werden, die allesamt in das Mannschaftsgefüge passen. Frühzeitig vor Jahreswechsel unterschrieben die beiden deutschen Nachwuchshoffnungen Tina Liebig (Team Euregio Egrensis) und Claudia Stumpf (Equipe Hamburg-Mannheimer) sowie die US-Amerikanerin Jessica Phillips (Saturn) und die WM-Fünfte aus Russland, Olga Zabelinskaya. Die Schwedin Jenny Algelid-Bengtsson laboriert immer noch an einer rätselhaften Erkrankung und wird nach der vollständigen Genesung hoffentlich wieder das Trikot der Nürnberger Versicherungsgruppe tragen.
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