Armstrong: «Am liebsten hätte ich, die Tour wäre schon zu Ende»

21.07.2003  |  Frage: Wie haben Sie den Sturz erlebt?

Lance Armstrong: «Ein bisschen hatte ich wohl auch selbst Schuld, weil ich zu nah an den Zuschauern fuhr. Aber danach bin ich mit Wut gefahren, und das ist wohl das beste für mich. Es ging ein Ruck durch mich. Ich sagte mir, wenn du die Tour gewinnen willst, dann heute.»

Frage: Hatten Sie die faire Geste von Jan Ullrich erwartet, als er nach Ihrem Sturz in der heißesten Phase auf Sie wartete?

Armstrong: «Ich wusste, dass sie warten. Ich tat das gleiche für Jan 2001, als er auf der Abfahrt vom Peyresourde gestürzt war. Ich verhielt mich damals korrekt, er verhielt sich diesmal korrekt. Was man einmal gibt, kommt auch meistens zurück.»

Frage: Mit dem insgesamt 15. Etappensieg haben Sie sich für die Demütigungen der vergangenen Tage eindrucksvoll revanchiert und das Blatt wieder gewendet. War es der wichtigste und schönste Tageserfolg Ihrer Tour-Karriere?

Armstrong: «Mein schönster und vielleicht emotional stärkster Etappensieg war der von Limoges 1995 zum Gedenken an meinem damals tödlich verunglückten Team-Kollegen und Freund Fabio Casartelli.»

Frage: Was hielten Sie von der Ullrich-Attacke auf dem Tourmalet?

Armstrong: «Ich habe mich ein bisschen darüber gewundert. Es war zu früh für solche Anstrengungen. Das Ziel war noch weit, und der Schlussanstieg nach Luz Ardiden stand noch bevor. Ich dachte: Wenn er so weiter fährt, soll er ruhig die Tour gewinnen - ich komme da nicht mehr mit.»

Frage: Hatten Sie sich heute auf der letzten ganz schweren Pyrenäen-Etappe vorgenommen, zu attackieren?

Armstrong: «Ja, aber das hängt natürlich immer von den Umständen ab. Ich musste das Rennen in die Hand nehmen, weil ich mich nicht auf das Zeitfahren am Samstag in Nantes verlassen kann. Das ist für mich eine merkwürdige Tour mit Problemen und Krisen, über die ich nicht reden werde. Am liebsten hätte ich, die Tour wäre schon zu Ende.»

Aufgezeichnet von Andreas Zellmer, dpa

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