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06.07.2002 |
Frage: Sie wussten länger von dieser positiven A-Probe. Wie erklären Sie sich, dass es jetzt so unmittelbar vor der Tour de France an die Öffentlichkeit gekommen ist?
Ullrich: «Ich wäre gerne selber an die Öffentlichkeit gegangen mit dem Vorfall. Es ist mir unerklärlich, aber letztendlich ist es ja so, dass in meinem Fall immer alles rauskommt. Es wussten nicht viele Leute. Aber irgendwo muss halt einer geredet haben.»
Frage: Stecken Sie in einer Lebenskrise?
Ullrich: «Für mich muss ich sagen war es eine kleine Lebenskrise. Ich hatte in meiner sportlichen Karriere eigentlich nie große Rückschläge...»
Frage: Haben sie schon Tabletten genommen oder ein Alkoholproblem?
Ullrich: «Nein. Ich war öfters weg. Habe auch öfters mal was getrunken. Daraus resultiert natürlich auch der Unfall in Freiburg. Aber ich habe kein Alkoholproblem. Und Tabletten wie gesagt habe ich überhaupt noch nie genommen. Es war das erste und einzige Mal.»
Frage: Was waren das für Tabletten?
Ullrich: «Das kann ich gar nicht mehr genau sagen. Ich hatte was getrunken und das will ich auch gar nicht wegleugnen. Ich war den Abend ziemlich mies drauf. Das waren zwei Tabletten, wo mir bestätigt wurde, dass das nichts ist. Und dass das mir hilft und dass das eigentlich harmloses Zeug ist.»
Frage: Die haben sie geschluckt ohne zu fragen, was darin ist?
Ullrich: «Ich in meiner Dummheit habe die Dinger halt geschluckt. Das ist mir auch unbegreiflich. Vielleicht war es auch deswegen, weil ich gedacht habe, ich bin eh` nicht im Training. Da ist nichts Verbotenes drinnen. Ich betrüge keinen, sowieso nicht. Ich war am meisten geschockt, als die Kontrolle ergeben hat, dass ich eine positive A-Probe habe.»
Frage: Waren diese Tabletten Ecstasy, wer gab sie Ihnen?
Ullrich: «Zu den Tabletten kann ich gar nichts sagen, ich kenn` kein Ecstasy. Ich weiß nicht wie das aussieht. Ich bin um die Ecken gezogen und war in verschiedenen Läden. Ich möchte keinen Unschuldigen da mit reinziehen. Das nehme ich allein auf meine Kappe...»
Frage: Haben Sie von den Tabletten etwas gemerkt?
Ullrich: «Ich habe überhaupt nichts davon gemerkt. ... Ich habe den nächsten Tag ganz normal meine Kontrolle durchgezogen. Ich hätte mich ja auch rausreden können oder weigern...»
Frage: Existieren Ihre Verträge noch?
Ullrich: «Ich bin nicht rausgeschmissen worden, sondern ich bin - absolut gerechtfertigt - beurlaubt. Jetzt müssen wir erst Mal abwarten, was entschieden wird, dann können wir weiterreden. Ich muss jetzt auch den Leuten, die in der Verantwortung stehen, zeigen, dass ich überhaupt will, dass ich aus diesem Ding gestärkt rauskomme, dass ich mein Leben umstelle und auch wirklich gut Rad fahren will. Und das will und muss ich beweisen, um die Leute wieder zu gewinnen.»
Frage: Haben Sie Unterstützung von Team Telekom?
Ullrich: «Ich habe sie vom Team bekommen. Mir wird geholfen.»
Frage: Hatten Sie Kontakt mit Ihren Team-Kollegen?
Ullrich: «Ja natürlich hatte ich schon Kontakt. Meine Freunde aus dem Team haben mich natürlich auch angerufen. Haben irgendwo das auch verstanden. Natürlich verzeiht mir das keiner und es sagen alle das Gleiche letztendlich. Es war eine totale Dummheit, die einem Jan Ullrich nicht passieren darf. Aber es versteht jeder meine Lage und es ist nachvollziehbar...»
Frage: Haben Sie die falschen Freunde?
Ullrich: «Ich war noch nie in so einer Krise gewesen. Ich habe natürlich viele gute Freunde, aber auch viele Schulterklopfer. Ich werde mein ganzes Leben umstellen, weil so eine Sache mir einfach nicht passieren darf. Und ich bin immer noch über mich am meisten enttäuscht. Ich werde auch überdenken was passiert ist. Und dann werde ich eben einen Schnitt machen.»
Frage: Welche Rolle spielt dabei Ihre Freundin?
Ullrich: «In dieser schweren Zeit ist es natürlich ganz wichtig für mich, dass meine Freundin zu mir steht. Und das letzte halbe Jahr war natürlich für mich ganz ganz schlimm... Hut ab, dass sie wirklich zu mir steht und auch da in dieser Situation stark ist.»
Frage: Welche Zukunfts- oder Comeback-Pläne haben Sie?
Ullrich: «Ich brauche erst Mal Abstand, weil es für mich ein totaler Horror ist. Ich werde auch mit meiner Freundin zu Freunden fahren, ein bisschen entspannen und jetzt schon mein Comeback vorbereiten. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich denk`, dass ich aus dieser ganz beschissenen Sache doch was Gutes sehe. Dass ich jetzt wieder top motiviert bin, wieder von ganz unten wieder ganz nach oben will. Das ist mein einziges Ziel.»
Aufgezeichnet auf der Pressekonferenz am 6. Juli 2002
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