Adria muss Burgos-Gesamtführung abgeben

Bisiaux schlägt Favoriten ein Schnippchen und feiert ersten Profisieg

Von Jens Claussen

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Cross-Weltmeister der Junioren 2023, jetzt Etappensieger bei der Burgos-Rundfahrt: Léo Bisiaux (Decathlon - AG2R) | Foto: Cor Vos

07.08.2025  |  (rsn) – Den dritten Tagesabschnitt der 47. Vuelta a Burgos (2.Pro) über wellige 185 Kilometer von Monasterio San Pedro de Cardena nach Valpuesta entschied mit einer Soloankunft Léo Bisiaux (Decathlon – AG2R) für sich. Neun Sekunden dahinter überquerte Giulio Ciccone (Lidl – Trek) im Sprint einer Viergruppe die Ziellinie vor dem Tagesdritten Giulio Pellizzari (Red Bull – Bora – hansgrohe). Bisiaux hatte sich 500 Meter vor dem Finale mit einer Attacke aus einer bis dato führenden Fünfergruppe lösen können, um danach mit seinem mutigen Angriff seinen ersten Profisieg einzufahren. Der erst 20-jährige Franzose konnte in dieser Saison schon mit Platz fünf bei Paris-Camembert (1.1) und Rang 14 am vergangenen Sonntag bei der Clasica San Sebastian auf sich aufmerksam machen.

"Im Finale haben wir uns mit vier Fahrern abgesetzt, und ich habe die Tatsache ausgenutzt, dass die anderen sich gegenseitig beobachteten, um 700 Meter vor der Ziellinie anzugreifen", schilderte Bisiaux die entscheidende Szene. "Ich habe sofort versucht, einen Vorsprung herauszufahren, und als ich zurückblickte, sah ich, dass ich mich abgesetzt hatte und nur noch alles geben musste. Es ist ein großartiges Gefühl, das Team mit diesem Sieg zu belohnen. Jetzt bleiben noch zwei Etappen, um das Leadertrikot bis zum Ende zu verteidigen. Die morgige dürfte einfacher werden, und alles wird sich am Samstag bei der Bergankunft entscheiden.“

Bisiaux übernahm mit seinem heutigen Etappensieg auch die Gesamtführung der Rundfahrt, gefolgt von Pellizzari, der mit 22 Sekunden dahinterliegt. Dritter ist nun Isaac del Toro (UAE – Emirates – XRG) der 26 Sekunden hinter dem Spitzenreiter rangiert.

Entscheidung fällt am letzten Berg

Nachdem es auf den ersten, überwiegend abschüssigen 54 Rennkilometern mehrere erfolglose Attacken aus dem Feld gab, formierte sich 144 Kilometer vor Ziel die erste fünfköpfige Spitzengruppe des Tages. Da die Zusammensetzung des Quintetts keinerlei Gefahr für die vorderen Plätze der Gesamtwertung signalisierte, ließ man die Gruppe zunächst gewähren und die erste Bergwertung des Tages am Alto de Barcina (3. Kategorie) unter sich ausmachen. Gorka Sorarrain (Caja Rural – Seguros RGA) nahm als erster Fahrer auf der Kuppe 24 Bergpunkte mit, gefolgt von seinen Landsleuten Daniel Cavia (Burgos Burpellet) und Hugo Aznar (Equipo Kern Pharma).

Auch bei der folgenden von insgesamt vier Bergwertungen hatte Sorarrain 47 Kilometer vor Rennende am Puerto de Oceka (2,7 Kilometer mit 8,5 Prozent Steigung) die besten Bergbeine der Spitzengruppe, die wenige Kilometer darauf schon mit dem Alto de las Campas (3. Kategorie) den nächsten Aufstieg unter die Räder nahm. Und zum wiederholten Mal zeigte sich auch hier bei der Wertungsabnahme Caja-Rural-Profi Sorarrain mit der größten Spritzigkeit.

Das Streckenprofil der 3. Etappe der Vuelta a Burgos | Foto: Veranstalter

Zu Beginn des letzten Anstieges war die Gruppe des Tages gestellt. Das Peloton fuhr mit hohem Tempo in den acht Kilometer langen Puerto de Orduna (1. Kategorie) hinein, um wenig später in mehrere kleine Gruppen zu zersplittern. Der bis dato Gesamtführende Roger Adria (Red Bull – Bora – hansgrohe) war zu diesem Zeitpunkt schon abgehängt und hatte mit dem Ausgang der Etappe nichts mehr zu tun. Aus eben solch einer kleinen Gruppe sicherte sich Bisiaux die letzten Bergpunkte des Tages und fuhr gemeinsam mit Ciccone, Lorenzo Fortunato (XDS - Astana) und Pellizzari die finalen Kilometer bergab Richtung Ziel in Valpuesta. In dieser Gruppe saß auch del Toro, der Top-Favorit auf den Rundfahrtsieg.

Zehn Kilometer vor Ende hatte das Quintett bereits einen Vorsprung von 42 Sekunden auf eine zehnköpfige Verfolgergruppe herausgefahren, in der die Teams von Q36.5 und Ineos Grenadiers ordentlich Tempo machten. Diese Lücke sollte sich auf den folgenden Kilometern als zu groß herausstellen, die Führungsgruppe fuhr geschlossen mit einer Lücke von 30 Sekunden auf die verzweifelt kämpfenden Verfolger auf den finalen Kilometer. Dort nahm Bisiaux das Herz in beide Hände und attackierte seine Begleiter wenige hundert Meter vor dem Zielstrich. Mit Erfolg, der Franzose rettete acht Sekunden auf Ciccone, der den Sprint aus der ehemaligen Spitzengruppe vor Pellizzari gewann.

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