Rippenbruch und zehn Tage Pause

Colnaghi beim Training von Motorradfahrer attackiert

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Colnaghi beim Training von Motorradfahrer attackiert"
Luca Colnaghi (VF Group - Bardiani CSF - Faizanè) | Foto: Cor Vos

07.03.2025  |  (rsn) – Luca Colnaghi (VF Group - Bardiani CSF - Faizanè) war von seiner Mannschaft in Belgien für den GP Criquielion (1.1) und den GP Monseré (1.1) vorgesehen. Statt am Wochenende aber Rennen zu fahren, muss der Italiener allerdings zehn Tage pausieren. Wie Colnaghi dem Radsportportal tuttobiciweb mitteilte, sei er am Mittwoch beim Training von zwei Männern tätlich angegriffen worden.

“Es war alles so absurd, dass ich, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, gedacht hätte, es sei eine Szene aus einem Film“, erzählte der 26-Jährige, der mit seinem Bruder Andrea Colnaghi (Karcag – Epkar) unterwegs war. “Wir begegneten einem Mann auf einem Motorrad, der Ärger suchte. Er hielt neben mir, beleidigte mich und drängte mich ab, um mich zum Anhalten zu zwingen. Wir sagten ihm, er solle aufhören und dass wir keinen Ärger suchen würden, aber er schubste mich zu Boden. Dann hat er mich angegriffen und am Hals gepackt“, berichtete Colnaghi und fügte an dass er sich danach aus dem Griff des Angreifers lösen konnte und geflüchtet sei.

Doch der Motorradfahrer habe nicht locker gelassen. “Anschließend versuchte er erneut, uns einzuschüchtern, indem er gegen die Fahrtrichtung fuhr und frontal auf uns zukam. Das schien dann das Ende der Angelegenheit zu sein“, so Colnaghi. Dem war aber nicht so, denn zu Hause habe er festgestellt, dass seine Drahtlos-Ohrstöpsel weg waren. Er beschloss, zurück zur Stelle des Vorfalls zu radeln, um sie dort zu suchen. Dort sei er erneut auf den Motorradfahrer gestoßen, der nun aber einen Begleiter bei sich gehabt habe.

Das Duo habe ihn mit seinem Rad gestreift, wodurch er zu Boden gegangen sei, so Colnaghi. “Und als ich wegrannte, hob der Sozius einen Stein von der Straße auf und warf ihn auf mein Hinterrad. Damit war es aber noch nicht vorbei, denn sie kamen mit ihrem Motorrad auf mich zu und drängten mich gegen eine Mauer am Straßenrand. Ich hatte mich beim Sturz bereits verletzt, doch die beiden Männer stiegen noch ab und schlugen mich ins Gesicht“, sagte der VF-Group-Profi.

Er habe sich letztendlich befreien können und ein weiteres Mal fliehen können. Bei dem Zwischenfall habe er sich eine Schulter ausgekugelt und einen Rippenbruch zugezogen. Obwohl ihm vom Duo angedroht worden sei, dass es “ihn finden würde, wenn er zur Polizei geht“, hat Colnaghi nach eigenen Worten inzwischen Anzeige erstattet. “Ein Amateur-Radfahrer, der die ganze Szene beobachtet hatte, bot an, für mich als Zeuge auszusagen“, sagte Colnaghi, der angab, während des Vorfalls ansonsten kaum Hilfe erhalten zu haben. “Es hat mich sehr getroffen, dass trotz meiner offenen Bitte um Hilfe kein Autofahrer anhielt.“

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hätte eigene Leistung bei der Tour “niemals erwartet“

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an potenziellen Grand Departs im Ausland in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und Tour-Chef Christian Prudhomme

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)