Bei Red Bull - Bora - hansgrohe in neuer Rolle

Tratnik ist künftig Mentor statt Roboter

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Tratnik ist künftig Mentor statt Roboter"
Jan Tratnik (hier im Trikot der slowenischen Nationalmannschaft) ist einer von neun Zugängen bei Red Bull - Bora - hansgrohe | Foto: Cor Vos

16.12.2024  |  (rsn) – Als Primoz Roglic vor einem Jahr von Visma – Lease a Bike zu Bora – hansgrohe wechselte, konnte Jan Tratnik seinen besten besten Freund nicht zu den Raublingern begleiten. Nachdem nun aber der Vertrag des Slowenen beim niederländischen Rennstall ausgelaufen ist, wird künftig auch Tratnik im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein.

Dann wird der 34-Jährige allerdings andere Aufgaben haben als bisher. “Ich bin ein Mentor für jüngere Fahrer. Ich denke, ich kann viel helfen, und eine solche Rolle hatte ich bei Visma nicht. Da sah ich eher aus wie ein Roboter“, sagte Tratnik am Medientag seiner neuen Mannschaft in Palma de Mallorca.

Beim Team des zweimaligen Toursiegers Jonas Vingegaard musste der Routinier zwar ebenfalls Helferdienste leisten, bekam aber auch regelmäßig seine Freiheiten, so wie beim Openingsweekend 2024, als er zum Start der belgischen Klassikersaison den Omloop Het Nieuwsblad gewann. Es war neben dem Giro-Etappensieg 2020 der bisher größte Erfolg als Radprofi. So betonte Tratnik auch, dass er sich bei Visma – Lease a Bike wohl gefühlt habe. “Mir hat es an nichts gefehlt“, sagte er am Medientag.

Dennoch habe er sich dazu entschlossen, nach zwei Jahren sein bisheriges Team zu verlassen. Roglic habe dabei aber keine aktive Rolle gespielt. “Primoz war froh, dass ich gekommen bin, aber er hat nicht darauf bestanden und er musste mich auch nicht überzeugen. Es war meine eigene Entscheidung“, sagte Tratnik.

Auch Roglic machte klar, dass sein Landsmann nicht sein persönlicher Adjutant im Team werde. "Er ist nicht für mich hier, sondern fürs Team. Er bringt das gewisse Extra mit und wird uns auch in den Grand Tours helfen", sagte er auf der Pressekonferenz, bevor er noch für einen kleinen Lacher sorgte. "Es ist aber schön, dass ich hier jetzt auch ein bisschen slowenisch sprechen kann."

Aldag: "Geht nicht nur darum, wer eine Stunde 440 Watt fahren kann"

Und auch Sportdirektor Rolf Aldag bestätigte gegenüber RSN: "Es wird nicht passieren, dass Rennfahrer dem Team aufdiktiert werden. Die Beziehung hier ist so vernünftig, dass keiner sagt, den oder den muss ich jetzt haben." Dass bei den Verpflichtungen aber durchaus Meinungen aus dem eigenen Kader eingeholt werden, sei auch klar. "Wir hören uns um. Es kennen sich ja alle Profis untereinander. Und es geht eben nicht nur darum, wer 440 Watt für eine Stunde fahren kann, sondern auch um Reputation und das Standing im Feld." Bezogen auf Tratnik sagte Aldag aber auch: "Ich kenne ihn schon aus meiner Zeit bei Bahrain und habe ihn immer sehr geschätzt."

Der Routinier wird allerdings ein ganz ähnliches Programm wie Roglic absolvieren: Im Februar startet das Duo bei der Volta ao Algarve, im März geht es zur Katalonien-Rundfahrt. Zudem wird Tratnik auch diesmal wieder einige Frühlingsklassiker fahren.

Schließlich warten die Saison-Highlights: im Mai der Giro d'Italia und im Juli die Tour de France. In beiden Rennen wird sich Tratnik ganz in den Dienst seines Kapitäns stellen. “Ich liebe es und kann es kaum erwarten“, blickte Tratnik voller Vorfreude auf seine bevorstehenden Grand-Tour-Einsätze.

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