Nach Kritik der Niederländerin

Kopecky reagiert auf Vollering: “Komplett unnötig“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Kopecky reagiert auf Vollering: “Komplett unnötig“"
Begannen da die Probleme? Bei der Tour de Romandie setzte sich Lotte Kopecky (SD Worx - Protime, Mitte) gegenüber ihrer Teamkollegin Demi Vollering (links) durch. | Foto: Cor Vos

12.12.2024  |  (rsn) – Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat in einem Interview mit Het Laatste Nieuws (HLN) auf die Äußerungen ihrer bisherigen Teamkollegin Demi Vollering (wechselt zu FDJ – Suez) reagiert, die das Verhältnis der beiden gegenüber NRC als schlecht dargestellt hatte und meinte, Kopecky habe sie besonders gegen Saisonende mehr und mehr gemieden.

"Es ist schade, dass solche Artikel jetzt erscheinen. Ich finde, es ist komplett unnötig, jetzt nachzutreten. Demi sollte sich daran erinnern, dass dieses Team ihr sehr viel gegeben hat", wurde Kopecky nun von HLN zitiert. "Demi ist eine wirklich gute Fahrerin, aber dieses Team hat sie da hingebracht, wo sie jetzt ist und ich hoffe, sie ist dafür sehr dankbar. Und dann sollte sie etwas mehr Respekt zeigen."

Vollering hatte gegenüber NRC nicht nur über das abgekühlte Verhältnis zwischen den beiden Topstars gesprochen, sondern auch den Umgang des Teams mit ihrer Person im Jahr 2024 kritisiert – sowohl, was die nicht abgesprochene Verkündung des Teams im Frühjahr betrifft, dass Vollering gehen werde, als auch im Bezug auf die Comeback-Ankündigung ihrer damaligen Trainerin Anna van der Breggen und die Renntaktiken im weiteren Saisonverlauf. Vollering sagte, es habe in jedem gemeinsamen Rennen mit Kopecky immer zwei Pläne gegeben – einen für die Belgierin, einen für die Niederländerin.

Kopecky antwortete darauf nun wie folgt: "Während dem Frühjahr ist es nicht großartig gelaufen für Demi. Glücklicherweise konnte sie das danach bei den spanischen Rennen (im Mai, Anm. d. Red.) wieder wettmachen. Aber es ist nicht mein Fehler, dass sie vorher nicht gut performt hat. Anschließend sind wir separate Programme gefahren. Sie hat auf die Tour gezielt, ich auf den Giro und Olympia."

Direktes Duell bei Tour de Romandie das Problem?

De facto gewann Vollering bis zum 2. Mai, der 5. Etappe der Vuelta a Espana, kein Saisonrennen. Sie wurde Sechste beim Omloop Het Nieuwsblad, Dritte bei Strade Bianche, Achte bei der Flandern-Rundfahrt, 22. beim Amstel Gold Race, Zweite beim Flèche Wallonne und Dritte bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Kopecky gewann die UAE Tour sowie Strade Bianche, Nokere Koerse sowie Paris-Roubaix und fuhr außerdem beim Omloop Het Niewusblad und der Trofeo Alfredo Binda auf Rang zwei. Dazu kamen Rang vier bei Dwars door Vlaanderen und Platz fünf bei der Flandern-Rundfahrt.

Im Frühjahr schienen die Fronten zwischen den beiden aber noch nicht so verhärtet wie später im Jahr – mit dem direkten Duell bei der Tour de Romandie als Höhepunkt, wo sie gegeneinander um den Sieg kämpften. Vollering gewann die Bergankunft in Vercorin, Kopecky dank Bonussekunden aber die Gesamtwertung. Dort in der Schweiz, so meinte Vollering gegenüber NRC, habe man nicht mehr miteinander gesprochen und das sei vor allem von Kopecky ausgegangen. Die Belgierin beschreibt das gegenüber HLN nun aber anders.

"Das erste Mal, dass wir uns nach dem Frühjahr im Rennen getroffen haben, war in der Romandie, wo Demi gesagt hat, sie ziele auf den Gesamtsieg und ich aber auch gesagt habe, dass ich auf Gesamtsieg fahren will. Ich glaube, da ist es aus Demis Perspektive falsch gelaufen", so Kopecky. "Ich finde es schade, dass sie diese Statements abgibt, denn sie hat mir dort in der Romandie ihre kompletten Hochzeitspläne erzählt. Also ist es nicht so, als hätten wir nicht mehr miteinander gesprochen. Vielleicht ist ihr Siedepunkt einfach ein anderer als meiner?", sagte die zweimalige Weltmeisterin abschließend

Erste komische Situation bei Strade Bianche 2023

Kopecky erklärte, sie wisse nicht, was Vollering genau störe und betonte, sie habe immer ein gutes Verhältnis zu ihr gehabt. "Selbst nach diesem Vorfall bei Strade Bianche 2023 haben wir immer im Team darüber gelacht, weil wir es anders gesehen haben, als die Medien es aufgenommen haben damals. Und Demi und ich sind danach immer noch absolut gut miteinander ausgekommen", so die Weltmeisterin.

Damals im März 2023 waren die Beiden auf dem Piazza del Campo in Siena um den Strade-Bianche-Sieg gesprintet. Kopecky führte das Duo um die letzte Ecke auf die Zielgerade, aber dort sprintete Vollering neben sie und schob ihr Vorderrad um wenige Zentimeter zuerst über den Zielstrich. Vollering rief im Zielbereich das niederländische Schimpfwort "Kutwijf" aus. Später erklärte sie aber, dass sei nicht auf Kopecky bezogen gewesen, sondern auf Kristen Faulkner, die sie in der letzten Rampe gegen die Bande gedrängt hatte. Vollering stellte im Ziel fest, dass sie deshalb an der Hand blutete und habe deshalb geflucht, erklärte sie.

"Ich hatte auch danach nie das Gefühl, dass unsere Beziehung nicht mehr gut sei", meinte Kopecky nun. "Und ich hoffe, dass wir uns auch in Zukunft noch mit Respekt behandeln können – zumindest ist das von meiner Seite auf jeden Fall der Fall. Und ich hoffe Demi wird das auch so sehen."

In der kommenden Saison werden Kopecky und Vollering durch den Teamwechsel der Niederländerin ganz offiziell Kontrahentinnen sein und sich voraussichtlich sowohl bei den Klassikern als auch im Sommer bei der Tour de France Femmes auf dem Rad bekämpfen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

08.12.2025“Schwieriger“ Tanz auf drei Hochzeiten ist gelungen

(rsn) – Mehrere Sportarten auf einem hohen Niveau zu betreiben ist alles andere als einfach. Im Nachwuchs sauste Tabea Huys (Liv Alula – Jayco Continental) im Triathlon, im Schwimmen und auch im R

07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg

(rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup

07.12.2025Zurück zu den Wurzeln als teamfreie Einzelkämpferin

(rsn) - Gerade einmal fünf Renntage fanden sich im Jahreskalender der Straßenolympiasiegerin von 2021, der Österreicherin Anna Kiesenhofer. Nach zwei Saisons in der WorldTour trat sie zumindest spo

06.12.2025Im Oderland über sich hinausgewachsen

(rsn) - Elisa Winter verbrachte 2025 ihr erstes Jahr bei einem nicht-österreichischen Team. Die 21-Jährige aus der Steiermark zog es nach Deutschland, zu den Wheel Divas, und feierte bei der Oder-Ru

05.12.2025Als die Form da war, war das Team weg

(rsn) – Nachdem Liv Wenzel (Hess Cycling Team) die Saison 2024 aufgrund einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber früher als geplant beenden musste, meldete die Luxemburgerin sich zu Jahresbe

01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden

(rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund

01.12.2025U23-Champions, Bahnasse und eine Skilangläuferin

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

30.11.2025Van Alphen mit gebundenem Dutt zum ersten Weltcupsieg

(rsn) – In Abwesenheit der meisten Topstars hat Aniek van Alphen (Seven) den größten Erfolg ihrer Laufbahn gefeiert. Die 26-jährige Niederländerin fuhr im französischen Flamanville souverän de

30.11.2025Schreiber fällt für Flamanville aus, Alvarado vor Premiere

(rsn) – Nachdem sie beim ersten Weltcup der Saison in Tabor vorzeitig vom Rad steigen musste, wird Marie Schreiber (SD Worx – Protime) beim heutigen zweiten Lauf der Serie in Flamanville gar nicht

30.11.2025Hoffnungsvolle Talente aus dem KT- und Club-Bereich

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

29.11.2025Multidisziplinäre Punktesammlerinnen von Bräutigam bis Waldhoff

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

10.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

09.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

09.12.2025Tour-Vierter Onley in “Last-Minute-Transfer“ zu Ineos?

(rsn) – Zwar läuft Oscar Onleys Vertrag mit Picnic - PostNL noch bis zum Jahresende 2027. Doch ob er in der kommenden Saison noch für das niederländische Team fahren wird, stellt der Gesamtvierte

09.12.2025Tour of Norway 2026 abgesagt

(rsn) – In Folge der Streichung des staatlichen Zuschusses muss die Tour of Norway 2026 abgesagt werden. Wie der Veranstalter Fjords Cycling am Montag in einer Pressemitteilung schrieb, gebe es dadu

09.12.2025Shaw bleibt bei EF, Haig wechselt zu Ineos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

09.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

09.12.2025Nach “Schock fürs System“ zum “Motorrad“ geworden

(rsn) – Eine Märchentante ist Rosa Maria Klöser gewiss nicht, auch wenn sie schon vor so einigen Studenten über Lieferketten und Geschäftsdatenanalyse dozierte. Ihr Aufstieg in der Welt des Rads

08.12.2025Soudal - Quick-Step verabschiedet Evenepoel

(rsn) - Schon seit einigen Monaten ist der Transfer fix: Remco Evenepoel wechselt von Soudal - Quick-Step zu Red Bull - Bora - hansgrohe. Erst am 1. Januar ist der Wechsel offiziell. Vor dem ersten T

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)