Vorjahrszweiter gewinnt 41. Tro Bro Léon

De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

Von Matthias Seng

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Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) hat die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon gewonnen. | Foto: Cor Vos

05.05.2024  |  (rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kilometer und insgesamt 29 Naturpisten führende Eintagesrennen von Le Carpont Plouguin nach Lannilis im Sprint einer neunköpfigen Spitzengruppe vor den beiden Franzosen Clément Venturini (Arkéa – B&B Hotels) und Pierre Gautherat (Decathlon - AG2R La Mondiale) für sich.

“Das macht mich wirklich glücklich. Was für ein Rennen. Wir hatten ordentlich Pech. Glücklicherweise gelang es mir und dem Team bei jedem Rückschlag ruhig zu bleiben“, kommentierte De Lie, der im Rennverlauf gleich zweimal durch Platten gestoppt worden war, im Ziel seinen zweiten Saisonsieg. “Ich fühlte mich wirklich großartig, hatte Top-Beine, also versuchte ich, am Ende noch einmal anzugreifen. Das hat nicht ganz geklappt, also mussten wir mit in einer Neunergruppe sprinten. Selbst dort gelang es mir, die Ruhe zu bewahren und nicht den gleichen Fehler zu machen wie letztes Jahr, als ich als Erster den Sprint eröffnet hatte.“

Vierter wurde der US-Amerikaner Riley Sheehan (Israel – Premier Tech) vor dem Norweger Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility). Der einzige deutsche Starter John Degenkolb (dsm-firmenich - PostNL) kam mit 8:20 Minuten Rückstand auf Platz 74 ins Ziel, das bei typisch bretonischem Wetter mit Sonne, Wind und Regen schließlich 85 Fahrer erreichten.

So lief das 41. Tro Bro Léon:

Eine sechsköpfige Ausreißergruppe dominierte den Großteil des französischen Eintagesrennens, in dem schließlich die großen heimischen Teams Cofidis, Groupama – FDJ und Decathlon - AG2R La Mondiale die Verfolgung organisierten und den Rückstand gut 40 Kilometer vor dem Ziel auf unter eine Minute reduzierten.

In Sektor 11, einem der längsten und schwersten des Rennens, zeigten sich auch die Fahrer des Zweitdivisionärs TotalEnergies an der Spitze des nun langgestreckten Feldes, ehe De Lie in einer ansteigenden Passage des Abschnitts 40 Kilometer vor dem Ziel erstmals attackierte und eine rund 20-köpfige Gruppe initiierte, aus der wiederum Anthony Turgis (TotalEnergies) vier Kilometer danach davonzog.

Wenig später schien De Lie nach seinem zweiten Plattfuß und dem damit verbundenen Radwechsel alle Chancen eingebüßt zu haben. Doch mit Hilfe seiner Teamkollegen gelang dem Top-Favoriten 17 Kilometer vor dem Ziel wieder der Anschluss an die Favoritengruppe, die nur 25 Sekunden hinter Morné Van Niekerk (St Michel - Mavic - Auber93), dem letzten der sechs Ausreißer, lag.

Das Streckenprofil des 41. Tro Bro Léon | Foto: Veranstalter

Der Südafrikaner wehrte sich weiter nach Kräften, wurde aber dann doch nach einer Flucht von mehr als 170 Kilometern gut sechs Kilometer vor dem Ziel gestellt. Hier zog De Lie am bergaufführenden Ende des vorletzten Sektors an van Niekerk vorbei. Gautherat und Sheehan folgten dem Belgier, der immer wieder für Tempo sorgte und das Trio mit noch drei zu fahrenden Kilometern mit zehn Sekunden Vorsprung auf eine sechsköpfige Verfolgergruppe in den letzten Sektor führte. Die wiederum schloss auf den letzten 1,5 Kilometern zur Spitze auf.

Markus Hoelgard (Uno-X Mobility) eröffnete früh das Finale, in dem dann aber De Lie deutlich stärksten Beine hatte. Nachdem er sich beim gestrigen GP du Morbihan (1.Pro) noch mit Rang drei hatte begnügen müssen, setzte er sich diesmal nun im Bergaufsprint vor Venturini und Gautherat durch, um den 21. Sieg seiner Profikarriere zu feiern.

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