Kontakte zu belastetem Arzt Maynar?

Caja Rural legt Beschwerde wegen geleakten Polizeiberichts ein

Caja Rural im Teamzeitfahren zum Auftakt der Vuelta a Espana 2023 | Foto: Cor Vos

09.11.2023 | (rsn) – Der spanische Zweitdivisionär Caja Rural - Seguros RGA hat eine Beschwerde bei der Guardia Civil eingereicht, weil das Team sich als Opfer eines geleakten Polizeiberichts sieht. In dem Dokument werden mehrere Fahrer des Rennstalls mit dem schwer belasteten Arzt Marcos Maynar in Verbindung gebracht.

Der insgesamt 23-seitige Bericht wurde in der letzten Woche der diesjährigen Vuelta a Espana an Vertreter der teilnehmenden Mannschaften verschickt. Auch die spanische Sportzeitung Marca hat nach eigenen Angaben das Dokument mit dem Namen “temaorganizeddoping.pdf“ erhalten. Wie Marca schreibt, tauchen in dem Bericht transkribierte Audiofragmente und WhatsApp-Kommunikationen zwischen Caja-Rural-Fahrern und Maynar aus dem Zeitraum März 2020 bis Januar 2022 auf.

Dagegen schrieb das Team nun, dass der in einer Gerichtsakte enthaltene Polizeibericht voreingenommen und aus dem Zusammenhang gerissen sei. Die Informationen seien auf einen kleinen Teil eines Gerichtsverfahrens zur Untersuchung möglicher Verbrechen gegen die öffentliche Gesundheit und den Sport bezogen, in die weder die Mannschaft noch eines ihrer Mitglieder verwickelt seien.

Ziel der Verbreitung des Berichts sei es, den Ruf des Teams zu schädigen. Die Beschwerde richte sich gegen Unbekannt, hieß es weiter. Caja Rural behalte sich “ausdrücklich sämtliche möglichen Maßnahmen gegen die Person oder die Personen vor, die für die böswillige und teilweise Verbreitung des Referenzberichts verantwortlich sind.“

Wie Marca bestätigte, handele es sich bei den Informationen um eine kleine Auswahl aus der sogenannten ILEX-Operation. Dabei geht es um Ermittlungen gegen eine kriminelle Vereinigung mit Sitz in der spanischen Provinz Cáceres, die unter anderem am Handel mit verbotenen Substanzen im Spitzensport beteiligt sein soll.

Maynar soll die zentrale Figur in dem Konstrukt aus Drogenhandel und Geldwäsche sein. Der Arzt steht auch in Kontakt zum derzeit suspendierten Astana-Profi Miguel Ángel López, allerdings habe der Kolumbianer auf seinen Rat hin nie verbotene Substanzen eingenommen, behauptete Maynar.

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