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23.10.2023 | (rsn) – Mit 24 Jahren wurde Johannes Adamietz (Lotto – Dstny) erst relativ spät Profi. Seine erste Saison als Berufsradfahrer hat der Ulmer sehr ordentlich zu Ende gebracht und sich dabei als konstanter Helfer erwiesen. "Die Ausreißer nach oben haben gefehlt, aber es war ziemlich solide und ich bin grundsätzlich zufrieden“, bilanzierte Adamietz entsprechend.
Vom Physischen oder der reinen Leistungsfähigkeit her bewertete der Kletterer den Sprung vom KT-Bereich hin zu Lotto – Dstny, das im letzten Jahr noch in der WorldTour fuhr, als "nicht super groß, wenn man ein guter KT-Fahrer war.“ Was vielmehr den Unterschied mache, sei die Konstanz, die man bei einer Vielzahl zu bestreitender Rennen an den Tag legen müsse. "Aber auch in Sachen Rennverständnis und Taktik ist man da noch mal in einer ganz anderen Welt unterwegs“, befand Adamietz, der sich im Saisonverlauf immer besser zurechtfand und ab April trotz Helferdiensten bei nur einem einzigen Rennen ein DNF im Ergebnis stehen hatte.
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Den Einstieg ins Profitum erleichterten ihm seine beiden deutschen Teamkollegen Rüdiger Selig und Michael Schwarzmann, mit denen er schon vor Dienstantritt bei Lotto – Dstny im Dezember zu dritt ein Trainingslager auf Mallorca absolvierte. "Die beiden im Team zu haben, war für mich ein absoluter Glücksfall. Sie haben mir sehr geholfen, mich besser zurecht zu finden und gaben mir einige wertvolle Tipps. Ich war immer happy, wenn ich mit ihnen Rennen fahren konnte“, so Adamietz, der mit Selig und Schwarzmann im Oktober zum Abschluss noch die Tour of Guangxi (2.UWT) fahren konnte, bei denen seine Landsleute ihre Abschiedsvorstellung im Dress von Lotto – Dstny gaben. "Es war schon ein bisschen emotional. Ich bin schon ein bisschen traurig, dass die beiden zukünftig nicht mehr im Team sein werden“, gestand Adamietz.
Adamietz fühlt sich am wohlsten, wenn es bergauf geht. So wie hier bei der Coppa Bernocchi am Hinterrad von Bob Jungels. | Foto: Cor Vos
Sein persönlich bestes Ergebnis fuhr der 25-Jährige bei der Deutschen Meisterschaft in Bard Dürrheim ein, wo er Zwölfter wurde. Aber auch bei den WorldTour-Rennen wie Tour de Suisse, Tour de Romandie, Clasica San Sebastian und zuletzt Tour of Guangxi konnte Adamietz immer wieder zeigen, dass er die Qualität hat, bei diesen Rennen mitzuhalten. "Da konnte ich mich an der einen oder anderen Stelle zeigen“, so Adamietz, der vor allem aber bei der Tour de Romandie, die für viele Fahrer als Vorbereitung auf den Giro d`Italia diente, das extrem hohe WorldTour-Niveau bestaunen konnte.
"Gerade bei der Romandie habe ich gemerkt, dass die Leistungsdichte viel höher ist als bei Rennen der Kategorie .1 oder .Pro. Wenn dort 20 Minuten am Berg Vollgas gefahren wird, könnte man meinen, dass fast alle abgehängt sind. Aber man stellt dann fest, dass fast noch 100 Mann dabei sind. Das ist schon erschreckend zu sehen. Bei den WorldTour-Rennen muss man um jeden Platz kämpfen“, so Adamietz` Eindruck.
Johannes Adamietz (r.) hatte vor allem Helferdienste zu verrichten und war auch als Tempofahrer im Team aktiv. Mit Sprinter Arnaud De Lie im Team hatte Lotto Dstny oft genug den Job, Ausreißer einzuholen. | Foto: Cor Vos
Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist Adamietz die Clasica San Sebastian, die er auf Rang 53 abschloss. "Das war mein bester Tag auf dem Rad, mein Highlight. San Sebastian ist eines der schönsten Rennen, das man überhaupt fahren kann“, geriet der Ulmer ins Schwärmen. Ganz anders ist die Gefühlslage, wenn er an die Tour de Suisse zurückdenkt, die vom tragischen Tod von Gino Mäder überschattet wurde. "Mit dem Tod von Gino Mäder umzugehen, war für uns alle sehr schwierig.“Für die kommende Saison hat sich der künftig einzige Deutsche im Aufgebot von Lotto – Dstny vorgenommen, noch konstanter zu werden, um ein verlässlicher Helfer am Berg zu sein. "Aber auch in anderen Bereichen will ich der Mannschaft helfen. Ich habe in der letzten Saison gesehen, dass ich vielseitig einsetzbar bin und etwa auch Tempo im Feld machen kann“, sagte Adamietz.
Mit der Tour of Guangxi beendete Adamietz (Mitte) seine erste Sasion als Profi. Im nächsten Jahr will der Ulmer auch mal auf eigene Ergebnisse fahren. | Foto: Cor Vos
Für ihn wird es 2024 darum gehen, noch mal eine Schippe draufzulegen, denn es steht für ihn das Vertragsjahr an. Er selbst verspüre aufgrund seines abgeschlossenen Studiums in dieser Situation womöglich etwas weniger Druck als andere Fahrer, die kein zweites Standbein haben. Dazu sieht Adamietz den zur Saison 2023 ergatterten Profi-Vertrag als eine Art Bonus, da er in sechs KT-Jahren schon mehrmals den Profiwunsch zu den Akten gelegt hatte.
"Das Leben ist nicht zu Ende, wenn es dann nicht mit einem neuen Profivertrag klappen sollte. Aber natürlich will ich Profi bleiben“, so Adamietz, der auch weiß, dass es mehr braucht, als nur zuverlässig Helferdienste zu verrichten. "Wenn sich mir die Chance bietet, dann will ich auch mal auf Ergebnis fahren.“
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