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06.10.2023 | (rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) wird bei Bora – hansgrohe der neue Kapitän für die Tour de France. Was wird aus Aleksandr Vlasov und Giro-Sieger Jay Hindley, die bislang als Platzhirsche für die dreiwöchigen Rundfahrten vorgesehen waren? Beide haben noch Vertrag bis Ende 2024! Ist Roglic, der am 29. Oktober 34 wird, vielleicht schon zu alt, um den Russen und den Australier auszustechen, die beide jeweils erst 27 Jahre alt sind?
"Wir haben noch nicht die Strecken der nächstjährigen Grand Tours vorliegen. Wir müssen wissen, gibt es viele Zeitfahrkilometer? Haben wir wenige oder viele Bergankünfte?“, sagte Teamchef Ralph Denk während der Pressekonferenz, in der er die Ankunft seines neuen Stars ankündigte. "Vielleicht gibt es ein Tandem? Vielleicht gibt es auch die Situation, dass sich Vlasov auf andere Rennen als Roglic konzentriert“, erklärte der Raublinger. "Wir müssen das im Detail besprechen. Wir verstecken uns ja gleich nach den letzten Rennen im Ötztal, wo wir ein Re-Briefing machen, aber auch ein Kick-off für die nächste Saison. Da werden wir die ersten Ideen kreieren.“
Dabei legt Denk Wert darauf, dass es einvernehmlich passiert. "Es soll ein Miteinander sein, das ist unserem Sportchef Rolf Aldag sehr wichtig, dass jeder seine Ideen mit einbringen kann und es nicht diktatorisch ist. Wir müssen und werden einen Konsens finden. Es gibt viele Optionen, die der Mannschaft guttun.“
Dabei ist unstrittig, dass Roglic nach dem Tour-Sieg greifen soll! "Ich bin überzeugt, dass wir ihm eine gute Mannschaft an die Seite stellen können, damit er das Ziel, dass ihm noch in seinem Palmarès fehlt, der Toursieg, in Angriff nehmen kann.“ Davon, dass der dann 34-Jährige immer noch das Zeug dazu hat, um Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und dessen Vorgänger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) herauszufordern, sind Denk und seine Entourage überzeugt.
"Wir haben das rauf und runter im Team diskutiert“, gesteht Denk, dass die Alters-Frage vor der Verpflichtung des Slowenen, der erst mit 26 Jahren Radprofi wurde, im Raum stand. "Wir glauben, dass es aus zwei Gründen möglich ist. Erstens fährt Primoz noch nicht so lange Rad, vorher war er ja Skispringer. Das heißt, er ist vielleicht nicht so verbraucht wie ein Sportler, der schon seit der U7 oder U9 Radrennen fährt. Das ist vielleicht auch ein Stückweit eine mentale frische. Zweitens, dass er nicht nur sehr professionell ist, sondern er es auch liebt, was er tut. Diese Verliebtheit führt dazu, dass er sich zu nichts quälen muss; zum Beispiel in der Off-Season keinen Schweinsbraten oder Burger zu essen. Das wird ihm helfen, dass er auch in relativ hohem Alter – durch die Radsportbrille gesehen - Höchstleistungen bringen kann.“
Die Ankunft von Roglic unterstreicht einmal mehr, dass sich Bora – hansgrohe vom Sprinter- zum Rundfahrt-Team gemausert hat. "Man muss jetzt nicht der ganz große Radsportexperte sein, wenn man sich unseren Kader für 2024 anschaut. Klar, wir fokussieren uns auf drei- und einwöchige Rundfahrten. Natürlich ist es immer am schönsten, wenn man im Leadertrikot fährt, aber auch Etappensiege nehmen wir gerne mit. Wir konzentrieren uns sicherlich nicht auf Klassiker. Beim Sprint wollen wir mitmischen, haben da aber nicht die ganz großen Protagonisten“, sagte Denk, um dann zu erklären: "Ja, wir haben mit Sam Welsford und Jordi Meeus zwei gute Sprinter. Aber beide produzieren momentan keine Siege am Fließband wie beispielsweise Jasper Philipsen. Wobei sich das in der Zukunft hoffentlich ändern wird. Der Sprint wird wichtig sein, aber er wird keine übergeordnete Rolle spielen."
Auch bei den Klassikern muss Bora - hansgrohe kleinere Brötchen backen als zuletzt. "Wenn man unsere Klassikerfraktion sieht. Ja, hm! Nach dem Weggang auch von Nils Politt müssen wir nachdenken, wie wir das überhaupt schaffen oder wie wir das machen. Da setzen wir, ehrlich gesagt nicht die ganz hohen Prioritäten“, gab der Teamchef zu. Vielleicht könnte sich das noch ändern, wenn die Fusion zwischen Roglics Ex-Team Jumbo – Visma und Soudal – Quick-Step zustande kommt?
Denk scheint nicht auszuschließen, dass Bora – hansgrohe tätig werden könnte, wenn wegen der Fusion plötzlich noch Fahrer auf dem Markt sind, die ins Team passen könnten, obwohl der Kader mit 30 Profis nun seine Maximalgrenze erreicht hat. Denk: "Das muss man ganz eng beobachten. Pro aktiv sind wir nicht unterwegs. Es hat auch schon Situationen gegeben, dass der Weltverband das Reglement geändert hat, damit die Mannschaften ein oder zwei Sportler mehr nehmen dürfen. Ich wäre kein Freund davon. Wir beobachten den Markt, aber unser Festgeldkonto ist auch sehr geschmolzen", betonte er.
(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
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