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01.07.2023 | (rsn) - Mit einer real gewordenen Märchen-Geschichte hat die 110. Tour de France begonnen. In Bilbao feierten am Ende der 182 Kilometer langen 1. Etappe die Zwillingsbrüder Adam Yates (UAE Team Emirates) und Simon Yates (Jayco – AlUla) einen Doppelsieg. Adam Yates, der seinen Bruder auf den letzten Metern noch um vier Sekunden distanzierte, übernahm damit auch das Gelbe Trikot. Dritter wurde sein Teamkollege und Kapitän Tadej Pogacar mit zwölf Sekunden Rückstand.
Der Slowene führte eine zwölfköpfige Verfolgergruppe ins Ziel und machte als Etappendritter dank der Bonifikationen vier Sekunden auf Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) gut, der zeitgleich als Neunter über den Zielstrich kam.
Bora-hansgrohe-Kapitän Jai Hindley wurde Etappensiebter und hielt sich in Sachen Kampf ums Podium am schweren Auftakt-Tag schadlos.
Eine zweite große Gruppe von 28 Mann um Romain Bardet (DSM – firmenich), Egan Bernal (Ineos Grenadiers), Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), Felix Gall (AG2R – Citroen) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) brachte 33 Sekunden Zeitverlust mit ins Ziel.
”Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir wollten eine Attacke für Tadej vorbereiten. Er hat angegriffen aber dann ist es in der Abfahrt passiert: Ich bin von hinten wieder rangefahren, mein Bruder kam nach vorn und wir haben dann zusammengearbeitet. Erst wusste ich nicht, ob ich mit ihm fahren darf. Ich habe über Funk nachgefragt und sie haben mir gesagt, dass ich fahren soll", schilderte der erste Träger des Gelben Trikots die entscheidende Situation in der Abfahrt von der Cote de Pike nach Bilbao und sagte über seinen Zwillingsbruder, der seit seinem Aus bei der Tour de Romandie Ende April kein Rennen mehr bestritten hatte:
”Ich wusste, dass er gut drauf ist, ich spreche jeden Tag mit ihm. Es ist toll diese Erfahrung mit ihm zu teilen. Einmal hätte er mich fast abgehängt. Ich freue mich einfach riesig. 2020 habe ich das Gelbe Trikot schon mal geholt, das war auch ein besonderer Moment. Aber ich will mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Ich bin für Tadej hier, er ist der Boss. Er hat schon gezeigt der Beste der Welt zu sein. In den nächsten Wochen wird er das wieder zeigen, da bin ich mir sicher."
Die Pechvögel des Tages waren dagegen Enric Mas (Movistar) und Richard Carapaz (EF Education – EasyPost), die rund 25 Kilometer vor Schluss in der vorletzten Abfahrt des Tages stürzten. Carapaz kam anschließend mit vielen Minuten Rückstand ins Ziel, für Mas endete die 110. Frankreich-Rundfahrt dort bereits. Der Spanier gab auf und schien sich an der Schulter verletzt zu haben.
Während Adam Yates neben dem Etappensieg und dem Gelben Trikot auch das Grüne Trikot des Punktbesten abräumte, übernahm Pogacar die Führung in der Nachwuchswertung. Das erste Bergtrikot ging an den US-Amerikaner Neilson Powless (EF Edcuation - EasyPost), der sich am einzigen Bergpreis der 2. Kategorie 27 Kilometer vor dem Ziel knapp gegen Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) durchsetzte.
Sofort nachdem die elf neutralisierten Kilometer hinaus aus Bilbao zum scharfen Start absolviert waren und Tour-Chef Christian Prudhomme die Startflagge gesenkt hatte, attackierten die ersten Fahrer aus dem Peloton heraus – und es etablierte sich schnell eine fünfköpfige Spitzengruppe um den Dänen Jonas Gregaard (Uno-X). Er sicherte sich nach 14 Kilometern den ersten Bergpreis und damit die ersten zwei Bergpunkte der Tour.
Das Quintett hatte dort bereits 2:37 Minuten Vorsprung. Danach aber startete das Hauptfeld, angeführt von Alpecin – Deceuninck und Jumbo – Visma, bereits die Nachführarbeit und verkürzte den Abstand schnell wieder auf rund anderthalb Minuten, um ihn dort in der Folge auch lange zu halten.
Den zweiten Bergpreis sicherte sich nach 68 Kilometern der Niederländer Pascal Eenkhoorn (Lotto – Dstny), der 20 Kilometer später auch den Zwischensprint gewann. Dort rückte das Hauptfeld deutlich näher an die Spitze heran und Mads Pedersen (Lidl – Trek) holte sich als Sechster die meisten Punkte für den Kampf um Grün unter den Kandidaten auf den Gewinn dieser Sonderwertung bei der 110. Tour de France.
75 Kilometer vor Schluss schmolz der Vorsprung der fünf Spitzenreiter auf weniger als eine halbe Minute, dann aber beschleunigten die Ausreißer durch einen Angriff von Geburtstagskind Simon Guglielmi (Arkéa – Samsic) noch einmal und konnten sich noch einige weitere Kilometer vor dem Feld behaupten. Genau 50 Kilometer vor dem Ziel in Bilbao aber war es um die Ausreißer endgültig geschehen.
Eingangs der letzten Rennstunde ließen sich die reinen Sprinter am dritten Bergpreis rund 40 Kilometer vor dem Ende der Etappe zurückfallen und bildeten das Gruppetto. An der Spitze des Rennens wurde dagegen nun Vollgas gefahren und Mikkel Bjerg führte das Feld für UAE Team Emirates in die nächste Steigung hinein, die Cote de Vivero (2. Kat.) – mit 4,2 Kilometern der längste Berg des Tages.
Am Bergpreis duellierten sich dann Neilson Powless (EF Education – EasyPost) und Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) um die fünf Bergpunkte und damit das erste Bergtrikot der Tour, wobei sich Powless knapp durchsetzte.
In der Abfahrt dann kollidierten Enric Mas (Movistar) und Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) und stürzten schwer, so dass sich beide von den Tour-Ärzten behandeln lassen mussten. Carapaz setzte die Fahrt zwar fort, litt offensichtlich aber unter großen Schmerzen, blutete am Knie und verlor viel Zeit. Für Mas war die Tour sogar hier bereits vorbei.
An der im Vorfeld so gefürchteten Cote de Pike gab dann Adam Yates (UAE Team Emirates) Vollgas und nur Pogacar sowie Vingegaard und Victor Lafay (Cofidis) konnten dem Briten zunächst folgen. Über die Kuppe kamen auch Simon Yates (Jayco – AlUla) und Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) noch heran. Kurz wurde gezögert und dann fuhren hinein in die Abfahrt nach Bilbao die Yates-Brüder der Konkurrenz davon. Hinter den Zwillingen bildete sich eine 13-köpfige Verfolgergruppe, angeführt von vier Mann des Teams Jumbo – Visma: Van Aert, Vingegaard, Wilco Kelderman und Sepp Kuss.
Mit 15 Sekunden Vorsprung ging es für die Yates-Brüder auf die flachen zwei Kilometer, bevor der Schlusskilometer nochmal bergan führte. Die Beiden bauten ihre Führung sogar noch weiter aus, weil sie sich die Führungsarbeit bis ganz zum Schluss brüderlich teilten. Auf den letzten 400 Metern dann war Adam Yates etwas stärker und zog zum Tagessieg durch, während sein fünf Minuten älterer Bruder mit drei Sekunden Rückstand Zweiter wurde. Pogacar führte die Verfolger zwölf Sekunden danach als Dritter ins Ziel.
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