--> -->

30.05.2023 | (rsn) – Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) hat mit einer überlegenen Vorstellung bei der 3. Ausgabe der Mercan'Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1) den Konkurrenten keine Chance gelassen und seinen zweiten Saisonsieg eingefahren.
Der Olympiasieger aus Ecuador entschied einen Tag nach seinem 30. Geburtstag das französische Eintagesrennen über 169,2 Kilometer von Puget-Théniers zur Bergankunft am Col de Valberg (1.672 Meter) nach einer Attacke sieben Kilometer vor dem Ziel als Solist für sich.
12 Sekunden hinter Carapaz Zweiter wurde nach einer ebenfalls überzeugende Vorstellung der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën), der sein erstes Rennen nach der Tour of the Alps bestritt. Mit 38 Sekunden Rückstand entschied der Belgier Lennert Van Eetvelt (Lotto – Dstny) den Sprint eines Verfolgertrios vor dem Franzosen Lenny Martinez (Groupama – FDJ) und dem Spanier Cristian Rodriguez (TotalEnergies) für sich. Der Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) kam 4:20 Minuten nach Carapaz als Fünfzehnter ins Ziel.
“Wir haben ein tolles Trainingscamp mit dem Team in Font Romeu absolviert, und das ist das Resultat der harten Arbeit der vergangenen 15 Tage“, sagte Carapaz nach dem extrem schweren Rennen über drei schwere Berge, bei dem sein Team zunächst Cofidis die Arbeit überließ. Die französische Equipe legte sich für Guillaume Martin ins Zeug, der die Premiere im Jahr 2021 gewonnen hatte. Diesmal reichte es für den Franzosen zu Rang sieben.
Im zweiten Anstieg des Tages schickte Carapaz dann seine Helfer an die Spitze des Feldes, um ihm das Finale vorzubereiten. “Es ist wichtig, dass ich das Vertrauen bestätigen konnte, das die Mannschaft in mich hatte. Heute hat jeder einen spektakulären Job verrichtet. Wir haben heute alles punktgenau erledigt und sind deshalb glücklich über diesen Sieg“, sagte der Giro-Sieger von 2019.
Nicht weit entfernt von seinem ersten Sieg als Profi war der 25-jährige Gall, der zwar ebenfalls bei Carapaz‘ entscheidender Attacke passen musste, aber mit gleichmäßigem Tempo kurzzeitig sogar wieder näher an den Spitzenreiter herankam. “Ich bin sehr glücklich über das Resultat und mehr noch über meine derzeitige Form“, sagte der AG2R-Profi, der nach einer starken Tour of the Alps kurzfristig von seiner Equipe aus dem Giro-Aufgebot genommen worden und mit dem Ticket für seine erste Tour de France belohnt worden war.
Nach einer kurzen Erholungspause absolvierte Gall zuletzt ein fast dreiwöchiges Höhentrainingslager, das erst am 28. Mai endete. “Für mich ist das jetzt ein großartiger Start in die zweite Saisonhälfte. Auch wenn ich mich nicht immer super gefühlt habe, so habe ich am letzten Berg, der mir besser lag, dann doch meine Beine gefunden“, fügte Gall an.
Acht Fahrer um den Niederländischen Meister Pascal Eenkhoorn (Lotto – Dstny) und den Franzosen Fabien Grellier (TotalEnergies) setzten sich bei besten Wetterbedingungen bereits nach wenigen Kilometern aus dem Feld ab. Die Ausreißergruppe erarbeitete sich auf der durch den Nationalpark Mercantour im Norden des Départements Alpes-Maritimes führenden Strecke einen Vorsprung von knapp sechs Minuten.
Am Col Saint-Martin-La Colmiane, dem ersten von drei kategorisierten Anstiegen des Tages, lösten sich die beiden Spanier Jordi Lopez (Equipo Kern Pharma) und Xavier Canellas (Electro Hiper Europa) von ihren Begleitern, die zunächst teilweise wieder den Anschluss schafften. Doch am Col de la Couillole konnte niemand mehr Lopez folgen. Das von Cofidis angeführte Feld hatte seinen Rückstand hier bereits auf 2:30 Minuten verkürzt.
Dank der Tempoarbeit von Martins Teamkollege Victor Lafay betrug der Vorsprung des einzig verbliebenen Ausreißers am Gipfel auf 1671 Metern Höhe 42 Kilometer vor dem Ziel sogar nur noch knapp 1:40 Minuten. Den Bergpreis und das damit verbundene Souvenir Davide Rebellin holte sich Lopez vor dem nur noch rund 30 Fahrer umfassenden Feld, in dem kurz darauf Carapaz seine Helfer nach vorne schickte. Diego Camargo und Mark Padun sorgten nun mit hohem Tempo dafür, dass der Spitzenreiter 31 Kilometer vor dem Ziel eingefangen wurde.
Das Profil Mercan'Tour Classic Alpes-Maritimes. | Foto: Veranstalter
Bei der ersten Ortsdurchfahrt von Valberg setzten urplötzlich heftige Regen- und Hagelschauer ein, ehe die Fahrer im unteren Teil der Abfahrt wieder auf trockenen Straßen wieder unterwegs waren und Intermarché-Neuzugang Lilian Calmejane dies nutzte, um sich von seinen Konkurrenten abzusetzen. Doch der 30-jährige Franzose wurde bereits im unteren Teil des 12 Kilometer und gut sieben Prozent steilen Schlussanstiegs wieder gestellt.
Nachdem Camargo ausgeschert war, übernahm Padun die Führung und dünnte die Spitzengruppe weiter aus. Unter anderem verloren auch Vorjahressieger Jakob Fuglsang (Israel – Premier Tech) sowie seine Teamkollegen Chris Froome und Ben Hermans den Anschluss, wogegen sich Gall ohne Mühe in der schließlich nur noch 14-köpfigen Spitzengruppe hielt.
Zwar musste der Österreicher wie alle anderen Fahrer passen, als Carapaz sieben Kilometer mit einem mächtigen Antritt auf und davon zog. Doch mit stetem Tempo blieb Gall in Schlagdistanz und machte schließlich Meter um Meter gegenüber dem Ecuadorianischen Meister gut. Rodriguez, Martinez und Van Eetvelt wiederum kamen als weitere Verfolger von Gall nicht mehr an den 25-Jährigen heran.
Der sich immer wieder nach seinem Konkurrenten umblickende Carapaz konnte seinen Vorsprung, der zwischenzeitlich weniger als zehn Sekunden betragen hatte, im abflachenden Finale wieder ausbauen und letztlich einen ungefährdeten Sieg feiern. Hinter Gall sicherte sich Van Eetlvelt im Sprint der Verfolger den letzten freien Platz auf dem Podium.
Results powered by FirstCycling.com
28.12.2025Glänzendes Frühjahr und guter Herbst für Saisonstart-Spezialistin (rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg
28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel? (rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze
27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will (rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea
27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück (rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a
27.12.2025Verpasste Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen (rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews
27.12.2025Ex-Profi Hoste macht auf Alkoholsucht aufmerksam (rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 201
27.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“ (rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei
26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze (rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me
26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend (rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi
26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere (rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim