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29.03.2023 | (rsn) – Drei Tage nachdem sein Teamkollege Wout van Aert (Jumbo – Visma) ihm bei Gent – Wevelgem (1.UWT) den Sieg überließ, beschenkte Christophe Laporte sich beim nächsten flämischen Klassiker selbst. Der Franzose war im Finale bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) der Beste einer zehnköpfigen Ausreißergruppe, von der er sich vier Kilometer vor dem Ziel absetzte.
Mit 15 Sekunden Rückstand retteten sich seine Ausreißerkollegen Oier Lazkano (Movistar) und Neilson Powless (EF Education – EasyPost) gerade so vor einem dezimierten Peloton über den Zielstrich. Dort gewann Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) den Sprint vor Mads Pedersen (Trek – Segafredo). Nils Politt (Bora – hansgrohe) wurde Zehnter.
Obwohl er dieses Mal nichts von ihm geschenkt bekam, leistete sein Team starke Vorarbeit. Tiesj Benoot forcierte mit einer Attacke am Knokteberg die Vorentscheidung. “Tiesj war der Beste an den Hellingen“, urteilte der Sieger, der aber nicht nur den Belgier lobte: “Die Mannschaft hat toll gearbeitet und ich freue mich, dass ich es vollenden konnte“, meinte er im Ziel-Interview. Als das Feld seine Gruppe einzuholen drohte, setzte er eine Attacke, der niemand folgen konnte. “Im Finale habe ich den richtigen Moment gewählt. Ich muss erst noch realisieren, was ich hier geschafft habe“, sagte er mit Blick auf den doppelten Erfolg bei Gent-Wevelgem und Dwars door Vlaanderen.
Damit sind die Aufwärmübungen für die beiden Nordmonumente vorbei. Auch dort gehört Laporte nun zu den großen Favoriten, auch wenn er selbst den Elan etwas bremste. “Da sind doch noch drei Fahrer höher einzuschätzen: Wout, Pogacar und van der Poel“, urteilte der Jumbo-Profi.
Die Überraschung des Tages war zweifellos Lazkano. Der Baske war Teil der Gruppe des Tages und wurde mit Alexander Kristoff (Uno-X) von der Gruppe um Laporte erst sechs Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Drei Kilometer später setzte er sich mit Powless ab, den er im Sprint um Platz zwei sogar noch bezwang. “Ich bin enorm glücklich über den zweiten Platz“, freute er sich. Von einem Durchbruch in die Weltspitze wollte der Ausreißerkönig aber nichts wissen. “Wir haben auch noch Garcia Cortina“, kannte der Tageszweite seine Rolle im Team. Eine einfache Erklärung für seine trotz der langen Flucht starke Leistung im Finale fand er aber dennoch: “Ich denke, dass niemand mehr Kraft hatte. Auch die Fahrer der zweiten Gruppe waren sehr müde“, befand Lazkano.
Politt war Teil des rund 30-köpfigen Feldes. Den Sprung in die ursprünglich achtköpfige Gruppe um Laporte schaffte er in der Hügelzone aber nicht. "An der Trieu haben oben raus zehn oder zwanzig Meter gefehlt, um mit dabei zu sein", blickte er im Gespräch mit radsport-news.com auf die entscheidende Szene zurück. Auf den letzten 50 Kilometern hielt sich der Deutsche Meister zurück. Da das Feld die meisten Ausreißer auf den letzten Kilometern einholte, konnte der Bora-Profi um Platz vier sprinten. Dabei musste er aber sechs Fahrer vor sich dulden, nach dem Omloop Het Nieuwsblad, wo er Siebter wurde, erreichte der 29-Jährige somit zum zweiten Mal in diesem Jahr die Top Ten bei einem WorldTour-Rennen in Flandern. "Ich habe die Beine noch vom Sonntag gemerkt, aber es war eine solide Performance", resümierte er abschließend.
Wie Politt fuhr auch Leon Heinschke ein starkes Rennen. Der DSM-Profi war Teil der Gruppe des Tages und musste erst kurz vor dem Ziel dem Kampf um seine erste Top-Ten-Platzierung als Berufsradfahrer aufgeben.
Vier Fahrer setzten sich nach 17 Kilometern vom Peloton ab. Yevgeniy Gidich (Astana Qazaqstan), Oier Lazkano (Movistar), Nickolas Zukowsky (Q36.5) und Ward Vanhoof (Flanders – Baloise) staunten vermutlich nicht schlecht, als zwei Kilometer später neben dem Deutschen Leon Heinschke (DSM) auch der zweifache Monument-Sieger Alexander Kristoff (Uno-X) zu ihnen vorstieß. Gemeinsam machte sich das Sextett in Richtung Hügelzone, die es nach 65 Kilometern mit vier Minuten Vorsprung erreichte.
In der Hügelzone wurde sich das Feld nicht ganz einig, was es wollte. Es wurde abwechselnd angegriffen, rasend schnell gefahren und die Straße blockiert, um in kürzester Zeit eine Minute zu verlieren. Erst mit noch 75 zu fahrenden Kilometern sorgte Jumbo – Visma wieder für Kontrolle. Am Berg Ten Houte lag das Feld zwei Minuten hinter den Ausreißern, die Gidich und Zukowsky abschüttelten, zurück.
Auch das Feld explodierte nach einer Attacke von Julian Alaphilippe (Soudal Quick-Step) und einem Sturz an diesem Hügel. Christophe Laporte, Tiesj Benoot (beide Jumbo – Visma), Jasper Philipsen und Quinten Hermans (beide Alpecin – Deceuninck) konnten sich letztendlich absetzen, um allerdings mit noch 62 zu fahrenden Kilometern nach dem Kanarieberg von rund 30 Fahrern wieder eingeholt zu werden.
Am Knokteberg zog Benoot voll durch. Nur Hermans konnte zunächst folgen, musste weiter oben aber auch passen. Allein wollte der Jumbo-Fahrer nicht weiterfahren, also wartete er. So bildete sich 50 Kilometer vor dem Ziel eine achtköpfige Gruppe mit Benoot, Laporte, Stefan Küng, Valentin Madouas (beide Groupama – FDJ), Mikkel Honoré, Neilson Powless (beide EF Education – EasyPost) Hermans und Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers).
Dieses Oktett mit drei Duos arbeitete sofort gut zusammen und setzte sich vom dezimierten Feld ab. An der Ladeuze, der letzten schweren Steigung des Rennens, holte es den vorn abgehängten Vanhoof ein. Kristoff, Lazkano und Heinschke fuhren zu dritt weiter, bis der Deutsche mit 30 noch zu fahrenden Kilometern auf einem Kopfsteinpflasterstück ebenfalls passen musste. Er fiel in die Verfolgergruppe, die Vanhoof inzwischen abgeschüttelt hatte, zurück.
Das Nonett schien im Gegensatz zum Spitzenduo Reserven einzubauen. Das hatte aber zur Folge, dass der Abstand von zwischenzeitlich 15 Sekunden 15 Kilometer vor dem Ziel wieder auf 24 Sekunden angewachsen war. Auch das meist von Lotto Dstny angeführte Feld lag nur 30 Sekunden hinter den Verfolgern. Neun Kilometer vor dem Ziel schob sich am Nokere, der letzten Helling des Rennens, alles noch weiter zusammen: Das Feld lag nun nur noch 25 Sekunden hinter Kristoff und Lazkano.
Beim Sechs-Kilometer-Bogen holten die acht Verfolger – Heinschke hatte den Anschluss von den Kameras unbeobachtet verloren – den Spanier und den Norweger ein. 1,8 Kilometer später griff Laporte an. Seine Konkurrenten reagierten sofort, waren aber komplett chancenlos gegen den Franzosen, der ihnen einfach wegfuhr. Powless und Lazkano setzten sich kurz danach ebenfalls ab. Während Laporte gewann, konnten sie sich denkbar knapp vor dem sprintenden Peloton ins Ziel retten. Lazkano war schneller als Powless, Philipsen war der Beste des Feldes.
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