Niederländer feiert aber Superprestige-Gesamtsieg

Erst nach van der Haars Sturz ist für Iserbyt der Weg frei

Von Kevin Kempf

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| Foto: Cor Vos PRÜFEN

11.02.2023  |  (rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Middelkerke den Abschluss der Superprestige-Serie gewonnen. Der Belgier profitierte in der Schlussrunde von einem Sturz seines Konkurrenten Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions), der Tageszweiter wurde, sich aber über den Gesamtsieg freuen konnte. Weltcup-Gesamtsieger Laurens Sweeck (Crelan – Fristads) wurde vor Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions) und Gerben Kuypers (Proximus – Alphamotorhomes) Dritter.

Iserbyt musste seit dem 1. Januar auf seinen siebten Saisonsieg warten. Nachdem er sich früh mit van der Haar und Sweeck abgesetzt hatte, sah es aber nicht aus, als könne er im belgischen Küstenort erfolgreich sein, denn er musste seine beiden Kontrahenten mehrmals um einige Sekunden ziehen lassen. Doch dann wendete sich das Blatt. “Ich wurde während des Rennens besser“, erklärte Iserbyt im Ziel-Interview.

Die kritische Passage schien ein Sandabschnitt zu werden, in dem van der Haar zu überzeugen wusste. “Im Sand war ich nicht der Beste, ich wollte darum vor der Passage eigentlich an Lars vorbeifahren, aber er fuhr immer enorm schnell“, blickte der Sieger zurück. Letztendlich fiel die Entscheidung aber an einer anderen Stelle. “In der letzten Runde machte er einen Fehler, das war für mich das Signal voll durchzuziehen, denn nach einem Sturz muss man sich immer erstmal wieder ein wenig sammeln“, meinte der Weltranglistenvierte, der sich durch den ersten Platz noch auf Position zwei in der Superprestige-Wertung vorschob.

Vanthourenhouts Akku war leer

Auf den dritten Rang fiel dagegen sein Teamkollege Michael Vanthourenhout zurück, der nur Tagesneunter wurde. “Nach Maldegem merkte ich schon, dass der Akku ziemlich leer ist, und in so einem Rennen wie heute sieht man das sofort. Mein Rücken hat mir auch Probleme bereitet, aber das hat wohl jeder, der sich nicht topfit fühlt“, erklärte der Europameister seine Leistung.

Sein Konkurrent um den Gesamtsieg hatte dagegen deutlich bessere Beine. “Die erste Hälfte des Rennens über hatte ich nur ein Ziel. Das war, von so vielen Fahrern wie möglich wegzukommen, um auf jeden Fall die Top-6-Platzierung zu sichern“, erläuterte van der Haar seine aggressive Fahrweise in der Anfangsphase. “Danach hatte ich das Gefühl, dass ich vielleicht der Beste im Rennen war, vor allem im Sand“, fügte der Utrechter an. Doch ein Sturz in der Schlussrunde zerstörte seine Hoffnungen auf den Tagessieg. “Ich bin etwas zu früh angetreten, so ist mein Vorderrad weggerutscht. Danach war ich kaputt“, erläuterte der Niederländische Meister die entscheidende Szene.

Dennoch sicherte sich van der Haar – erstmals in seiner Karriere - die Superprestige-Gesamtwertung. Mit sechs Punkten Rückstand folgt Iserbyt, hinter dem Belgier wiederum belegen dessen Landsleute Vanthourenhout und Sweeck die Plätze drei und vier. Der Schweizer Kevin Kuhn (Tormans CX) wurde in Middelkerke Sechster und kam im Schlussklassement auf Rang fünf.

So lief das Rennen:

Van der Haar setzte seine Konkurrenten vom Start weg unter Druck, so dass sich das Feld schon früh teilte. Zum Ende der zweiten Runde hatte sich der Niederländische Meister gemeinsam mit Sweeck und Iserbyt vom Rest abgesetzt.

In der dritten von zehn Runden musste van der Haar die Führung aber an Sweeck abgeben, während Iserbyt zwischenzeitlich zu kämpfen hatte. Aus der größeren Verfolgergruppe lösten sich nun Kuhn, Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions), Ryan Kamp (Pauwels Sauzen – Bingoal), Gerben Kuypers (Proximus – Alphamotorhomes) und Emiel Verstrynge (Crelan – Fristads).

Vanthourenhout dagegen befand sich in einer Vierergruppe, die um den neunten Platz kämpfte. Durch diese Konstellation war das Duell um den Gesamtsieg so gut wie entschieden. In der siebten Runde schloss Nieuwenhuis zum sich belauernden Führungstrio auf. In die Sandpassage ging der Niederländer als Zweiter hinter seinem Teamkollegen van der Haar, der sich hier absetzen konnte.

Van der Haars später Rutscher entschied zugunsten von Iserbyt

Mitte der achten Runde konnte Iserbyt die Situation bereinigen, doch der Zusammenschluss kam zu spät, um vor der Sandpassage an van der Haar vorbeizugehen. Der Niederländer fuhr hier erneut fehlerfrei, wogegen der Belgier Probleme hatte und erneut vier Sekunden einbüßte. Beim Verfolgerduo kam Nieuwenhuis schlecht durch den Sand, wodurch er den Kontakt zu Sweecks Hinterrad verlor und zu Kuypers zurückfiel.

Iserbyt konnte die Lücke dieses Mal nicht ganz schließen, die vorletzte Sandpassage nahm er eine Sekunde hinter van der Haar in Angriff. Diesmal kamen beide Fahrer gut durch die kritische Zone und der Belgier schaffte wenig später doch den Anschluss an den Führenden. Eingangs der Schlussrunde lag das Duo 16 Sekunden vor Sweeck sowie je 30 vor Nieuwenhuis und Kuypers.

Dann aber rutschte van der Haar an einem Hügel weg. Er stieg zwar schnell wieder zurück aufs Rad, hatte sich aber einige Sekunden Rückstand auf Iserbyt eingehandelt. Der zog in den kurvigen Passagen voll durch und baute seinen Vorsprung aus, um sich souverän den Sieg zu holen.

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