RSNplusAls Sportdirektor von DSM in die Schweiz

Sieberg hofft auf “ein cooles Jahr“ mit dem Team Tudor

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Sieberg hofft auf “ein cooles Jahr“ mit dem Team Tudor"
Marcel Sieberg ist seit dem 1. Januar Sportlicher Leiter beim Team Tudor | Foto: Tudor Pro Cycling

04.01.2023  |  (rsn) – Nach nur einem Jahr als Coach bei DSM hat Marcel Sieberg die niederländische Mannschaft wieder verlassen und wird künftig als Sportlicher Leiter die Geschicke des Schweizer Zweitdivisionärs Tudor Pro Cycling mitgestalten.

“Ich habe in der Zeit bei DSM sehr viel gelernt, wahrscheinlich mehr, als ich hätte bei jedem anderen Team lernen können. Aber es hat zwischen uns letztlich einfach nicht gepasst“, begründete Sieberg gegenüber radsport-news.com seinen frühzeitigen Abschied von DSM.

Wie der 40-Jährige anfügte, habe ihm vor allem der direkte Kontakt mit den Fahrern gefehlt, stattdessen sei er beim Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink hauptsächlich für organisatorische Dinge zuständig gewesen. In den Rennen, bei denen er als Sportlicher Leiter die Verantwortung trug, stellte Sieberg aber fest, dass der Job für ihn genau der richtige sei.

___STEADY_PAYWALL___

Nachdrücklich in Erinnerung geblieben sind ihm nach eigenen Worten zwei Rennen: zunächst die Türkei-Rundfahrt (2.Pro), bei der er am Geburtstag seiner Frau seinen ersten Sieg als Sportlicher Leiter feiern konnte. Für den verantwortlich zeigte Sam Welsford  - nach einer intensiven Vorbereitung. “Da haben wir im Vorfeld wirklich viel investiert“, betonte Sieberg.

Frühe Zusage nach Gespräch mit Cancellara

Aber auch an den Scheldeprijs (1.Pro), bei dem DSM in einem hart umkämpften, chaotischen Rennen durch Welsford und Casper van Uden die Plätze drei und vier einfahren konnte, denkt Sieberg gerne zurück. “Ich fuhr an dem Tag das Auto und Roy Curvers saß mit dem Mikrofon neben mir. Wir haben super zusammengearbeitet und nach dem Rennen auf dem Weg zum Bus hatte ich schon auch eine kleine Träne im Auge, weil ich stolz war, wie die Jungs gefahren sind“, so der 40-Jährige, der 2021 seine Karriere beendet hatte.

Mit einem Aufgebot von insgesamt 20 Fahrern geht der Schweizer Zweitdivisionär Tudor in die Saison 2023. | Foto: Cor Vos

Solche Momente möchte Sieberg bei seinem neuen Team Tudor Pro Cycling öfter erleben. Im Frühsommer hatte er bereits den von Fabian Cancellara geleiteten Rennstall kontaktiert – ganz klassisch per E-Mail. Nach ein paar Tagen meldete sich das Team und nach einem weiteren einstündigen Gespräch mit Cancellara hatte Sieberg ein so gutes Gefühl, dass er schon früh seine Zusage gab.

Deshalb konnte Sieberg auch noch seine Expertise hinsichtlich der letzten Neuzugänge des Teams geben. Er empfahl den Teamverantwortlichen, einen näheren Blick auf seinen Landsmann Mika Heming zu werfen, der 2022 durch eine starke Saison beim tschechischen Kontinental-Team ATT Investment auf sich aufmerksam gemacht hatte. “Mika kommt gebürtig aus meiner Ecke und ich freue mich für ihn, dass er jetzt eine Stufe höher die Chance bekommt, zu zeigen, was er kann“, sagte der frühere Klassikerspezialist aus Castrop-Rauxel.

Sieberg erklärte auch, weshalb Hannes Wilksch trotz einer überzeugenden Saison beim DSM Development-Team nicht direkt in den Profikader von Tudor wechselte, sondern 2023 noch für das U23-Team fahren wird. “Es war der Wunsch von Hannes, noch sein viertes U23-Jahr bestreiten zu können, das muss man ihm hoch anrechnen. Er wollte auch noch mit seinem alten DSM-Sportdirektor Boris Zimine (der im Winter ebenfalls zu Tudor wechselte, d. Red) weiter zusammenarbeiten“, sagte er.

Nicht nur Siege zählen, auch die Präsentation im Feld

Sieberg betonte aber, dass es zwischen ProTeam und Kontinental-Mannschaft eine enge Verzahnung geben werde. So werde die U23-Abteilung einen Teil des am Donnerstag beginnenden Trainingslagers in Altea gemeinsam mit den Profis absolvieren. Danach seien für die U23-Fahrer auch Renneinsätze mit den Profis vorgesehen. Außerdem sollen die Sportlichen Leiter der Profimannschaft auch Einsätze bei der U23 bekommen.

Fabian Cancellara, mehrmaliger Zeitfahrweltmeister und Gewinner von drei Monumenten, ist Eigentümer und Manager des Teams Tudor. | Foto: Cor Vos

Der neue Sportdirektor wird sich hauptsächlich um die Sprinter des Zweitdivisionärs kümmern. Seinen ersten Renneinsatz hat er vermutlich im Februar bei der Antalya-Rundfahrt (2.1) in der Türkei. Welche große Rennen Sieberg 2023 begleiten wird, ist noch offen. “Als ProTeam sind wir natürlich von Wildcards abhängig“, so Sieberg.

Der Ex-Profi hofft, dass sich sein neues Team trotz des jungen Kaders ohne Topstars schnell in der zweiten Liga wird akklimatisieren können. “Natürlich wollen wir auch um Siege fahren“, sagte er. “Allerdings ist es für uns noch wichtiger, dass wir uns im Feld gut präsentieren. Lieber nur fünf Siege und bei den Rennen gut aufgetreten als zehn Erfolge und alle sagen: was für ein doofes Team. Wenn wir rückblickend sagen können: Das war ein cooles Jahr, dann können wir zufrieden sein“, erklärte Sieberg, dass man den Erfolg nicht ausschließlich an Resultaten festmachen werde.

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

26.04.2024Deignan im Lidl-Trek-Aufgebot für La Vuelta Femenina

(rsn) – Nur vier Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt, bei dem sie sich einen Armbruch zugezogen hatte, kehrt die frühere Weltmeisterin Lizzie Deignan wieder ins Feld zurück. Ihr Tea

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) seinen bisher größten Sieg auf der Straße gefeiert. Der 21-jährige Belgier setzte sich über 171 Kilometer

25.04.2024Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

25.04.2024Bike-Aid: Dorn hat in der Türkei das Bergtrikot “ziemlich save“

(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Bike Aid ist weiterhin der Aktivposten der Türkei-Rundfahrt (2.Pro). Am fünften Tag in Folge war die saarländische Equipe in der Ausreißergruppe vertreten

25.04.2024Nys krönt ersten Ausreißversuch der Karriere, Lipowitz Vierter

(rsn) – Ein 21-Jähriger Crossspezialist aus Belgien hat bei der Tour de Romandie (2.UWT) für die nächste Überraschung gesorgt. Thibau Nys (Lidl - Trek) entschied auf der 2. Etappe die erste Berg

25.04.2024Jakobsen gibt Andresen Grünes Licht für den zweiten Etappensieg

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat mit dem zweiten Tagessieg in Folge seine Führung in der Gesamtwertung der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) ausgebaut. Der 21-jährige Däne

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)