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04.05.2022 | (rsn) – Seit dem letzten Power-Ranking der Sprinter, das wir Mitte März nach den Fernfahrten Tirreno-Adriatico und Paris-Nizza erstellten, hat sich einiges getan. Der damalige Spitzenreiter Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) fehlt gänzlich, da er zuletzt nur vier Rennen bestritt und dabei jeweils leer ausging.
Die Plätze 10 bis 1 (in Klammern die Platzierung des letzten Power-Rankings):
10. (12) Fernando Gaviria (UAE Team Emirates)
Auch wenn ihn ein Schlüsselbeinbruch in diesem Frühjahr zurückwarf und er lange pausieren musste, so konnte sich der Kolumbianer im Ranking sogar verbessern. Grund dafür ist vor allem sein zweiter Platz bei Eschborn-Frankfurt am 1. Mai, wo Gaviria zahlreiche Topsprinter hinter sich ließ. In dieser Form ist der UAE-Profi, der Ende April auch noch einen dritten Etappenrang bei der Tour de Romandie holte, auch ein Kandidat für einen Giro-Etappensieg.
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9. (21) Pascal Ackermann (UAE Team Emirates)
Der Südpfälzer hatte große Anlaufschwierigkeiten bei seinem neuen Team. Doch mit dem Sieg bei der Bredene Koksijde Classic, wo er unter anderem Tim Merlier schlug, gelang Ackermann ein echter Befreiungsschlag. Gleich zwölf Plätze ging es für ihn nach oben. Allerdings folgte nach seinem Sieg der nächste Rückschlag. Ackermann zog sich bei seinem Sturz im Finale von Brügge-DePanne einen Steißbeinbruch zu, der erst nach der Klassikerkampagne entdeckt wurde.
Pascal Ackermann musste bei seinem neuen Team UAE Emirates eine lange Durststrecke überstehen, ehe er bei der Bredene Classic seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. | Foto: Cor Vos
8. (17) Olav Kooij (Jumbo – Visma)
Nach einem ordentlichen Saisonauftakt legte der junge Niederländer noch eine Schippe drauf und verbesserte sich im Sprinterranking deutlich. Ein Grund dafür ist sein Sprintsieg bei der Sarthe-Rundfahrt – auch wenn dort nur die zweite Reihe der schnellen Männer am Start stand. Besonders hervorzuheben ist der fünfte Platz beim WorldTour-Klassiker Brügge-DePanne, wo Kooij schnelle Leute wie Arnaud Demare (Groupama - FDJ) oder den in dieser Saison groß auftrumpfenden Arnaud De Lie (Lotto Soudal) hinter sich ließ.
7. (-) Max Walscheid (Cofidis)
Der Heidelberger hat in diesem Frühjahr eindrucksvoll gezeigt, dass er bei Eintagesrennen zu den schnellsten Männern im Feld gehört. Bei Nokere Koerse musste Walscheid sich im Bergaufsprint am Nokereberg nur Tim Merlier (Alpeicn - Fenix) geschlagen geben. Beim tags darauf folgenden Kopfsteinpflasterrennen in Denain feierte Walscheid nach einem starken Sprint seinen ersten Saisonsieg. Mit einem vierten Platz beim WorldTour-Rennen Brügge-DePanne bewies er, dass der Sieg in Denain kein Zufall gewesen ist. Kurz darauf wurde der 28-Jährige allerdings im Training von einem Auto angefahren und musste unter anderem auf seinen Start bei Paris-Roubaix verzichten. Dennoch ist Walscheid im aktuellen Ranking der höchste Neueinsteiger.
Max Walscheid (Cofidis) krönte sein Frühjahr mit einem Sieg beim GP Denain. Kurz darauf verletzte der Heidelberger sich bei einem Trainingsunfall schwer, als ihm eine Autofahrerin die Vorfahrt nahm. | Foto: Cor Vos
6. (19) Nacer Bouhanni (Arkéa Samsic)
Gleich 13 Plätze nach oben ging es für en französischen Sprinter. Nachdem in den ersten Rennen nicht viel zu holen war, zeigte sich Bouhanni zuletzt von seiner besten Seite. Beim schweren Klassiker Mailand-Turin musste er sich im Sprint nur Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl) geschlagen geben, bei Brügge-De Panne, dem wichtigsten Sprinterklassiker des Frühjahrs, fuhr er auf Rang drei und bei La Roue Tourangelle in seiner französischen Heima feierte er gegen die nationale Konkurrenz seinen ersten Sieg seit genau 18 Monaten. Allerdings war die Freude nur von kurzer Dauer. Bei der Türkei-Rundfahrt brach sich Bouhanni einen Halswirbel und musste das Rennen vorzeitig beenden.
5. (4) Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix)
Bei den heimischen Eintagesrennen war für den Belgier nichts zu holen. Dafür kehrte Philipsen bei der Türkei-Rundfahrt mit einem Sieg und vier zweiten Plätzen in die Erfolgsspur zurück. Allerdings war bei den restlichen vier Sprintankünften mindestens ein anderer Fahrer noch besser. Ein Ausrufezeichen auf WorldTour-Niveau hätte Philipsen am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt setzen können. Doch im Gegensatz zum Vorjahr fehlte dem Titelverteidiger sein Anfahrer Alexander Krieger, ohne den Philipsen es diesmal nur auf einen enttäuschenden elften Platz schaffte. Die nächsten Rennen werden zeigen, ob es sich um einen Ausrutscher handelte oder ob die Formkurve nach unten zeigt.
4. (18) Sam Bennett (Bora – hansgrohe)
Der Ire ist der Aufsteiger im Ranking. Gleich 14 Plätze machte Bennett gut. Nach einem enttäuschenden Saisonstart zeigte die Formkurve mit einem dritten Platz bei der Türkei-Rundfahrt schon leicht nach oben. Bei den weiteren Sprintankünften gelangen dem Bora-Rückkehrer zwar keine nennenswerten Resultate, dafür aber platzte der Knoten am 1. Mai. Gegen starke Konkurrenz sicherte sich Bennett dank der Vorarbeit seines Anfahrers Danny van Poppel souverän den Sieg.
Bei Bora-hansgrohe-Rückkehrer Sam Bennett platzte am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt vor der Alten Oper der Knoten. | Foto: Cor Vos
3. (2) Caleb Ewan (Lotto Soudal)
Nach Rang zwei im ersten Bewertungszeitraum wird der kleine Australier diesmal auf dem dritten Platz geführt. Nach seinem Aus bei Tirreno-Adriatico musste Ewan auch auf Mailand-Sanremo verzichten und stieg erst wieder bei der Türkei-Rundfahrt ins Renngeschehen ein. Dort konnte der 27-Jährige mit tatkräftiger Unterstützung seines Sprintzugs gleich zwei Etappen gewinnen, dazu kamen ein fünfter und ein siebter Rang. Am zweiten Tag sah es schon so aus, als würde Ewan einen weiteren Sieg einfahren konnte, doch auf den letzten Metern schliefen ihm die Beine ein, so dass er nur Fünfter wurde. Beim Giro d`Italia wird Ewan der Mann sein, den es in den Sprints zu schlagen gilt.
2. (10) Kaden Groves (BikeExchange – Jayco)
Der junge Australier ist einer der Gewinner in unserem Power-Ranking. Groves verbesserte sich dank je eines Etappensiegs bei der Türkei-Rundfahrt und der Katalonien-Rundfahrt vom zehnten auf den zweiten Platz. Ein zweiter und ein dritter Rang in der Türkei sowie die Plätze fünf und sieben bei der Katalonien-Rundfahrt runden den starken Auftritt des 23-Jährigen ab.
1. (5) Tim Merlier (Alpecin – Fenix)
Der Belgier war in den vergangenen sechs Wochen der stärkste Sprinter. Merlier gewann Nokere Koerse in einem starken Bergaufsprint über Kopfsteinpflaster und entschied wenige Tage später Brügge-De Panne, den Sprinterklassiker des Frühjahrs, zu seinen Gunsten. Bei der Bredene Classic reichte es noch zu Rang drei, bei Gent-Wevelgem wurde Merlier Zweiter im Feldsprint, was insgesamt Rang acht bedeutete. Bitter für den Alpecin-Sprinter: Merlier zog sich bei Paris-Roubaix eine Ellbogenverletzung zu und muss auf den Giro d`Italia verzichten.
Caleb Ewan (Lotto Soudal) gelangen bisher fünf Saisonsiege. Obwohl davon nur einer auf WorldTour-Niveau war, gilt der Australier als aussichtsreicher Sprinter beim anstehenden Giro d’Italia. | Foto: Cor Vos
Das nächste Power-Ranking der Sprinter wird vor Beginn der Tour de France erscheinen
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