Sauerland mit Abram Stockman in der Offensive

Türkei: Bike Aid und Yemane überstehen brenzlige Situationen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Türkei: Bike Aid und Yemane überstehen brenzlige Situationen"
Das Team Bike Aid bei der Türkei-Rundfahrt | Foto: Bike Aid / Tamara De Graaf

16.04.2022  |  (rsn) - Auch ohne Spitzenergebnis in der Tageswertung können die beiden deutschen Kontinental-Teams am Start der Tour of Türkiye (2.Pro) auf einen gelungenen Tag zurückblicken. Während Bike Aid den siebten Platz im Gesamtklassement von Dawit Yemane verteidigte und weiterhin Zweiter der Teamwertung ist, konnte das Team Saris Rouvy Sauerland mit Abram Stockman abermals einen Fahrer in der Gruppe des Tages platzieren.

Das Vorschlussteilstück der Türkei-Rundfahrt war zwar nur 131 Kilometer lang, aber "die heutige Etappe hat wieder einmal gezeigt, dass die kürzeren Etappen in einer Rundfahrt meistens deutlich spannender sind als lange Teilstücke über 200 Kilometer", erklärte Niko Holler gegenüber radsport-news.com.

Bevin griff die Gesamtwertung an

Beim saarländischen Drittdivisionär hatte man sich angesichts zweier schwerer Anstiege der 2. Kategorie schon darauf vorbereitet, dass es in Sachen Gesamtwertung nochmals zu Attacken kommen würde. "Wie von uns im Teammeeting schon prognostiziert, hat Israel Premier Tech das Zepter in die Hand genommen, um Patrick Bevin (Israel - Premier Tech) noch ins Führungstrikot zu fahren", so Holler.

Bevin ging am letzten Anstieg des Tages mit Jay Vine (Alpecin - Fenix) und Nicolas Edet (Cofidis) in die Offensive, gemeinsam mit seinen beiden Begleitern erreichte Bevin das Ziel in Tekordag und schnappte sich mit den Tagessieg tatsächlich noch das Führungstrikot, das bisher Eduardo Sepulveda (Drone Hopper - Androni Giocattoli) getragen hatte.

Dieser Vorstoß des Trios war für Bike Aid zwar nicht von besonders großer Gefahr, da Bevin und Co schon vor Etappenstart im Gesamtklassement vor Yemane lagen. Aber "wir hatten heute das eine oder andere Mal stressige Situation"; so Holler. "Auf den engen, schlecht asphaltierten und technisch anspruchsvollen Straßen kam es mehrere Male zu kleinen Splits im Feld. Wir konnten hier aber für Dawit den Anschluss jeweils wieder herstellen", erklärte der Bike Aid-Kapitän.

Dessen Teamkollege Yemane musste im entscheidenden Anschluss dann aber nur Bevin, Vine und Edet ziehen lassen und büßte auf die weiteren Rivalen im Kampf um die Top Ten keine Zeit ein. "Er hat in diesem Anstieg wieder einen großartigen Job gemacht", lobte Holler. Gut für Bike Aid: In der Gruppe hinter Yemane kamen dessen Teamkollegen Adne van Engelen und Julian Lino ins Ziel und sicherten so den zweiten Platz in der Teamwertung ab.

"Jetzt heißt es morgen noch einmal die Zähne zusammenzubeißen, um den siebten Platz von Dawit nach Hause zu bringen. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es ja noch die 21 Sekunden im Team-GC", aufzuholen, so Holler, der gemeinsam mit seinen Teamkollegen eben jenen Rückstand auf die Equipo Kern Pharma hat.

Saris Rouvy Sauerland: Abram Stockman zeigte sich als Ausreißer

Ohne Klassementambitionen ging derweil Saris Rouvy Sauerland auf die 7. Etappe. Dafür aber war das große Ziel, wieder die Ausreißergruppe zu besetzen. Knapp vier Minuten konnte die kleine Spitzengruppe um den Belgier herausfahren und sich bis zum letzten Anstieg des Tages gut 35 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze behaupten.

"Da ging es dann richtig los. Alle Teams, die noch mal was in der Gesamtwertung probieren wollten, sind da Vollgas drüber gefahren", erklärte der Sportliche Leiter Wolfgang Oschwald gegenüber radsport-news.com, weshalb seine Schützlinge gegen die WorldTour-Konkurrenz im schweren Finale keine Rolle spielten und "mit den Ergebnissen nichts zu tun" hatten. Dazu kamen noch Stürze von Jon Knolle und Max Briese. "Zum Glück ist da alles gut ausgegangen", gab Oschwald Entwarnung. Sein bester Mann in der Tageswertung war Johannes Adamietz auf Rang 52.

Auf der letzten Etappe, die in Istanbul endet, will die Sauerland-Equipe aber noch mal in die Offensive gehen und sich zum Abschluss wie die gesamte Woche über noch mals von der angriffslustigen Seite zeigen.


 

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

03.06.2025Groves in Philipsens Leadout zur Tour de France?

(rsn) – Ein Etappensieg sowie zwei zweite und zwei fünfte Plätze: Die Ausbeute von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) in den Massensprints des Giro d´Italia hätte natürlich noch besser sein

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)