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26.03.2022 | (rsn) – Eine Podiumsplatzierung sprang zwar auch auf der 2. Etappe der Tour of Rhodes (2.2) für die deutschen Teams nicht heraus. Dafür konnten die Maloja Pushbikers, Lotto – Kern Haus und Dauner Akkon je einen Fahrer unter den ersten Zehn platzieren. Bester Deutscher beim zweiten Sieg des Dänen Louis Bendixen (Coop) war auf Rang vier Mika Heming vom tschechischen Team ATT Investment.
“Das Rennen verlief heute relativ entspannt, da Coop kontrolliert hat und auch die Pushbikers einen Sprint wollten. Die letzten drei, vier Kilometer waren dann hektisch. Ich hatte aber eine super Position, das Team hat mich klasse platziert. Ich hatte dann zwar nicht ganz freie Bahn, aber es lief dennoch ganz gut“, kommentierte Heming gegenüber radsport-news.com seinen vierten Platz.
Maloja Pushbikers: 150 Kilometer an der Spitze für den Sprint gerackert
Damit ließ er auch den besten Fahrer seines letztjährigen Teams hinter sich. Denn Sprinter Filippo Fortin fuhr im Trikot der Maloja Pushbikers als Fünfter über die Ziellinie. “Für mich ist Mika ganz klar ein Kandidat für die WorldTour. Ich weiß, dass ihm die Rennen hier auf Rhodos liegen. Es schmerzt uns natürlich, dass Mika nicht mehr in unserer Mannschaft ist, aber ich freue mich auch für ihn. Er war bester Deutscher – super! Wir heute bestes deutsches Team – auch super“, sagte Rupert Hödlmoser, der Sportliche Leiter der Maloja Pushbikers, zu radsport-news.com.
Die Maloja Pushbikers bei der Tour of Rhodes. Foto: Maloja Pushbikers
Sein Team hatte “gefühlt 150 an der Spitze“ gearbeitet, um den Sprint herbeizuführen. Unterstützung bekamen die Pushbikers vor allem von Team Coop, der Mannschaft des Spitzenreiters Bendixen. “Wir waren da eine Interessensgemeinschaft“, sagte Hödlmoser.
Am letzten Anstieg des Tages 20 Kilometer vor dem Ziel gingen einige Mannschaften nochmals in die Offensive, um die Sprinter los zu werden. Allerdings hatten die Vorstöße keinen Erfolg. So stand den Pushbikers für den Sprint dann nicht mehr die volle Helferriege für Fortin zur Verfügung. “Dennoch hatten wir noch genügend Fahrer zur Verfügung, um Pippo den Sprint zu lancieren. Leider sind seinem Lead-out Mann Liam Bertazzo die Beine aufgegangen, somit war Pippo nicht optimal platziert“, so Hödlmoser, dessen Kapitän von etwa zehnter Position aus antrat, um noch nach vorne zu kommen.
“Die besser platzierten Fahrer konnten einen besseren Sprint fahren, aber aufgrund der Umstände können wir mit Platz fünf absolut zufrieden sein. Es war im Kollektiv eine exzellente Leistung. Wir können das Rennen gestalten, sind absolut konkurrenzfähig. Das macht schon richtig Spaß und weckt Vorfreude. Dennoch war es heute eine Chance auf einen Podiumsplatz. Aber die letzten 500 Meter der insgesamt 153 Kilometer haben eben den Unterschied ausgemacht“, schloss Hödlmoser.
Lotto - Kern Haus: Koch war im Finale zu früh im Wind
Direkt hinter Fortin landete Christian Koch als bester Fahrer von Lotto – Kern Haus auf Rang sechs. “Dafür, dass wir keine ausgewiesene Sprintermannschaft sind, haben wir einen sehr soliden Lead-Out gemacht. Aus unserer Konstellation haben wir das beste rausgeholt. Leider hat uns der Wind im Finale nicht in die Karten gespielt. Er kam von vorne rechts, dadurch war Kochi leider zu früh im Wind. Damit sind wir dennoch zufrieden. Wir waren hier jetzt jeden Tag mindestens unter den Top sieben, spielen also mit“, sagte der Sportliche Leiter Marian Reineck zu radsport-news.com.
Lotto - Kern Haus bei der Tour of Rhodes. Foto: Lotto - Kern Haus
Zuvor war Lotto – Kern Haus durch Cedric Abt in einer frühen, sieben Fahrer starken Ausreißergruppe vertreten, die sich noch über die erste Bergwertung der Etappe beim Kilometer 76 rettete und schließlich kurz vor der zweiten Sprintwertung nach 114 Kilometern eingeholt wurde – abgesehen von einem einzelnen Ausreißer, der aber 20 Kilometer vor dem Ziel an der zweiten Bergwertung gestellt wurde. Danach lief alles auf den Sprint hinaus.
Am Sonntag wird auf der schweren Schlussetappe wohl eine kleinere Gruppe den Sieg unter sich ausmachen. “Es wird ein sehr sportlicher Tag. Die Runde wurde noch mal geändert. Wir gehen voll auf Angriff. Dominik ist im Gesamtklassement unser bester Mann, wir fahren für ihn“ so Reineck, der davon ausgeht, dass das Gesamtklassement nochmals durcheinandergewirbelt wird. Die Hoffnung ist aber, dass Bauer seinen vierten Platz verteidigen oder gar noch verbessern kann.
Dauner Akkon: Raßmann mischt im Sprint mit, Ury darf doch starten
Für Dauner Akkon überquerte Frederik Raßmann auf Platz Zehn den Zielstrich in Afantou, zunächst war er noch auf Rang elf geführt worden, doch dann passte die Jury das Ergebnis noch an. “Wir haben hier auch gar keinen Sprinter im Team. Frederik schafft es aber immer wieder, sich da mit durchzusetzen und sich gut zu positionieren“, lobte Philipp Mamos im Gespräch mit radsport-news.com seinen Schützling.
Dauner Akkon bei der Tour of Rhodes. Foto: Dauner Akkon
Die moderate Fahrweise im Feld, die einen Sprint erst ermöglichte, schob der Dauner-Teamchef auf den schweren Schlusstag am Sonntag. “Bei vielen lag der Fokus schon auf morgen. Wir sind auch kräfteschonend gefahren. Wenn es geklappt hätte, einen Fahrer in die Ausreißergruppe zu bringen, hätten wir uns gefreut, aber wir wollten es heute auch nicht mit der Brechstange probieren“, fügte Mamos an.
Dieser hatte noch eine weitere erfreuliche Nachricht. Der gestern aus dem Rennen genommene Noé Ury durfte heute nach einem Gespräch mit dem UCI-Kommissär vor Ort doch wieder an den Start gehen. "Noé hatte 20 Minuten nach Defekt 20 Minuten am Straßenrand gestanden und kein Ersatzmaterial bekommem. Es kam statt eines Materialwagens nur noch der Besenwagen. Der Kommissär hat den Fehler eingesehen, weshalb Noé heute wieder starten durfte", erklärte Mamos.
Sein bester Fahrer im Gesamtklassement ist weiterhin Neuzugang Byron Munton. Der Südafrikaner liegt vor der Schlussetappe noch in den Top 20 . “Wir sind auf jeden Fall zuversichtlich“, traut Mamos seinem Kapitän noch eine Verbesserung im Klassement zu.
Vor der Schlussetappe hat indes Spitzenreiter Bendixen 24 Sekunden Vorsprung auf den Oberammergauer Lukas Meiler (Vorarlberg), der den Prolog gewonnen hatte. Dessen Teamkollegen Alexis Guerin und Riccarod Zoidl folgen auf den Plätzen drei und fünf.
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