Maloja Pushbikers landen ebenfalls in Top Ten

Umag: Traumstart für Wibatech, P&S Benotti bei der Musik dabei

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Umag: Traumstart für Wibatech, P&S Benotti bei der Musik dabei"
Bester Deutscher bei der Trofeo Umag: Michel Aschenbrenner (P&S Benotti) auf Rang sieben | Foto: Mario Stiehl

02.03.2022  |  (rsn) - Drei deutsche Kontinental-Teams gaben bei der Trofej Umag (1.2) in Kroatien ihren Saisoneinstand und sowohl Santic - Wibatech als auch P&S Benotti und die Maloja Pushbikers konnten beim Sieg des Österreichers Daniel Auer (WSA Graz KTM) einen Fahrer in den Top Ten platzieren. Dieses Ziel hatten auch die beiden weiteren deutschen Kontinental-Mannschaften am Start, Saris Rouvy Sauerland und Rad-net Rose sowie die Elite-Mannschaft Berthold Rad Team. Doch deren Pläne wurden durch Stürze durchkreuzt.

Das 154 Kilomter lange Rennen rund um Umag, das über leicht welliges Terrain auf einem 22 Kilometer langen Rundkurs, der sieben Mal befahren wurde, führte, wurde von einer sechsköpfigen Ausreißergruppe um Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) und dem Österreicher Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) bestimmt. Mehr als 90 Sekunden bekam die Gruppe in einem hektischen, von vielen Stürzten geprägten Rennen nicht zugestanden und war rechtzeitig zum erwarteten Sprintfinale gestellt. Allerdings machte Auer den schnellen Leuten mit einer Attacke auf dem Schlusskilometer einen Strich durch die Rechnung.

P&S Benotti war immer dort, wo die Musik spielte

Das Team P&S Benotti war mit einem "ganz klaren Plan", ins Rennen gegangen, wie es Teamchef Lars Wackernagel gegenüber radsport-news.com nannte. "Wir wollten mit Asche (Michel Aschenbrenner, d. Red) sprinten und dafür hat er fünf starke Helfer zur Seite gestellt bekommen."

Zu den Helfern zählte auch Neuzugang Jannis Peter, der sich nahtlos in die eingespielte Truppe einfügte. "Die Jungs waren im Rennen immer genau dort, wo die Musik spielte", so Wackernagel, der mit der gesamten Leistung zufrieden war.

Dem Ergebnis, Aschenbrenner wurde am Ende als bester Deutscher Siebter, wollte Wackernagel nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Wenn Asche jetzt noch nicht den Bumms hat, um auf dem Podium zu landen, dann können wir damit leben. Er konnte seinen Sprint fahren, das war unser Ziel. Im Sprint kann alles passieren. Für uns war es wichtig zu sehen, dass das Leistungsvermögen da ist und der Winter gut ist. Das war für den Anfang wirklich ok", so Wackernagel.

P&S Benotti zeigte bei der Trofeo Umag eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Foto: Mario Stiehl

"Die Jungs haben mich den ganzen Tag gut aus dem Wind und auf der Schlussrunde auch aus dem Sturzchaos rausgehalten. Wir sind zum Glück sturzfrei auf die Zielgeraden gekommen und haben die Jungs mich gut vorbereitet, so dass ich meinen Sprint fahren konnte. Leider hat es nur zu Rang sieben gereicht", erklärte Aschenbrenner gegenüber radsport-news.com.

Maloja Pushbikers: Das Anfahren hat fast zu gut geklappt

Seinen zweiten Platz aus dem Vorjahr hätte gerne der zu den Maloja Pushbikers gewechselte Italiener Filippo Fortin erreicht. Dazu hätte er aber den Feldsprint gewinnen müsste, was nicht klappte. Am Ende rollte der 33-Jährige auf Rang neun über den Zielstrich.

Mit dem Ergebnis zeigte sich der Sporlichte Leiter Robert Hödlmoser nur bedingt zufrieden, "Im Vorjahr hätten wir uns über dieses Ergebnis total gefreut, in diesem Jahr war aber das Podium das Ziel", erklärte  Hödlmoser gegenüber radsport-news.com.

Dafür war der Österreicher aber um so mehr von der Vorbereitung auf das Sprintfinale angetan. "Das Anfahren hat fast zu gut geklappt. Das hört sich blöd an, aber die Jungs sind super gefahren, sind top platziert in den letzten Kilometer gegangen. Leider hat es dann noch ein paar Timing-Probleme gegeben, am Ende war es aber doch zumindest ein Top-Ten-Platz geworden. So wie die Mannschaft gefahren ist, hat sie gezeigt, dass sie ein Level erreicht hat, auf das man ernsthaft aufbauen kann", so Hödlmoser.

Auch die Maloja Pushbikers überzeugten bei der Trofeo Umag. Foto: Maloja Pushbikers

Glücklich war der Pushbiker-Verantwörtliche zudem, dass seine Fahrer von den zahlreichen Stürzen vollkommen und die durch die schlechten Straßenverhältnisse ausgelösten Defekte weitestgehend verschont geblieben waren. Nur der US-Amerikaner Corey Davis musste nach Defekt das Rennen im Finale aufgeben. "Er war aber auch ohnehin nicht für das Sprintfinale vorgesehen", so Hödlmoser.

Rudyk wird Fünfter - Tramstart für Santic - Wibatech

Einen Traumstart erwischte dagegen das Team Santic - Wibatech. Der neue deutschen Kontinental-Rennstall aus Passau konnte sich in seinem ersten UCI-Rennen als Drittligist gleich über den fünften Platz von Sprinter Bartosz Rudyk freuen. Der 23-Jährige fuhr erstmals in seiner Karriere außerhalb seiner polnischen Heimat ein Spitzenresultat in einem UCI-Rennen heraus.

"Wir waren sehr motiviert. Wir haben versucht, uns vorne zu sammeln und so den Stürzen aus dem Weg zugehen. Bartosz hat uns in der zweiten Rennhälfte gesagt, dass sich seine Beine gut anfühlen, somit sind wir dann für ihn gefahren. Wir haben vier Kilometer vor dem Ziel unseren Zug aufgebaut, allerdings hat sich das Feld dann durch zwei Stürze durchgemischt und ein Großteil von uns wurde aufgehalten", erklärte Wibatech-Fahrer Ludwig Stadler gegenüber radsport-news.com.

Gelungener Einstand im KT-Bereich: Santic - Wibatech holte Rang fünf durch Bartosz Rudyk. Foto: Team Santic - Wibatech

So hatte Rudyk nur noch seinen Landsmann Bartlomiej Proc an seiner Seite, doch das reichte um auf leicht bergabführender Straße bei Gegenwind vorne mitzumischen. "Bartosz meinte, dass es ein technisch geprägter Sprint gewesen sei. Er hat auf den letzten 500 Metern die richtige Lücke gesucht, da er aber nicht das perfekte Hinterrad fand, musste er sich mit Rang fünf zufrieden geben", so Stadler, der allerdings anfügte. "Alles in allem war es für unser Team ein gelungener Saisonauftakt."

Ohne Sprinter: Rad-net Rose verpasst die Top-Ten

Dagegen verpasste Rad-net Rose den Sprung im hektischen Finale den Sprung in die Top Ten. Pirmin Benz und Sven Redmann überquerten den Zielstrich auf den Plätzen 20 und 25. Da die Mannschaft von Ralf Grabsch aber ohne ausgewiesenen Sprinter auf der nicht sonderlich anspruchsvollen Runde sowieso nicht zu den ersten Anwärtern auf ein Spitzenresultat gezählt hatte, war dies zu verkraften.

"Leider sind Moritz Czasa, Adrian Latocha sowie Philipp Gebhardt nach Stürzen ausgeschieden beziehungsweise zurückgefallen. Die anderen sind zum Glück gut durchgekommen. Trofeo Umag ist eben immer unruhig und hektisch", schätzte der Sportliche Leiter Ralf Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com den Saisonauftakt ein.

Junges Team Saris Rouvy Sauerland durch Borresch-Sturz ausgebremst

Das junge Aufgebot von Saris Rouvy Sauerland - Julian Borresch war in seinem zweiten U23-Jahr der erfahrenste Akteur, während Silas Köch, Lennart Voege, Max Briese und der Kanadier Evan Russell ihr erstes Jahr in einem KT-Team in Angriff nehmen - hatte sich zum Ziel gesetzt, in die Ausreißergruppe des Tages zu kommen. 

"Es hat sich eine sechsköpfige Gruppe gebildet, unser Unternehmen, dort verteten zu sein, das ist leider fehlgeschlagen", berichtete Wolfgang Oschwald, der Sportliche Leiter bei Saris Rouvy Sauerland.

Danach konzentrierten sich die Sauerländer auf die erwartet Sprintankunft, in der für den 18-jährige Briese angefahren werden sollte. "Leider gab es drei Kilometer vor dem Ziel einen Sturz, in den sein Anfahrer Julian Borresch verwickelt war. Damit waren auch die anderen Jungs aus dem Rhythmus und das Ziel mit den Top Ten für Max war dadurch erst einmal gegessen", so Oschwald weiter.

Berthold Rad Team: Schon vor dem Start dezimiert, Franz ausgebremst

Das einzige deutsche Elite-Team am Start, das Berthold Rad Team, war nach einem Trainingssturz am Vortag nur mit vier Fahrern ins Rennen gegangen. Mit Toni Franz und Tom Mai kamen zumindest zwei Akteure mit dem Feld ins Ziel, ohne jedoch in den Zielsprint eingreifen zu können.

"Es war für den Auftakt ganz in Ordnung. 25 Kilometer vor dem Ziel ist jemand vor mir gestürzt und ich wurde voll ausgebremst. Mit einer kleineren Gruppe bin ich zwar wieder nach vorne gefahren. Aber auch auf der Schlussrunde gab es viele Stürze und ich bin dann einfach mit dem Feld ins Ziel gerollt. Am Sonntag haben wir  schon die nächste Chance und heute war auch ein sehr guter Trainingstag", so Franz, der mit seinen Teamkollegen mit dem Rad zurück von Umag ins Hotel in Porec gefahren war

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

02.05.2024Vollering hängt an erster Bergankunft die Konkurrenz ab

(rsn) – An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden gefahren und mit ihrem ersten Saisonsieg auch das Rote Trik

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Buchmann zur Giro-Ausbootung: “Komische Begründung“

(rsn) - Bis Ende des Jahres steht Emanuel Buchmann noch bei Bora – hansgrohe unter Vertrag. Ob er verlängert wird, scheint zumindest in diesem Moment nicht sicher. Mit großer Verärgerung tritt de

02.05.2024Arkéa - B&B Hotels verlängert vorzeitig mit Costiou

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

02.05.2024Pogacar thront bei seiner Premiere über allen

(rsn) – Auf dem Papier scheint der 107. Giro d’Italia schon entschieden, noch bevor am Samstag in Venaria Reale nördlich von Turin der Startschuss fällt. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist de

02.05.2024Zu Ehren des Sponsors: Intermarché in speziellem Giro-Trikot

(rsn) – Im dritten Jahr in Folge wird Intermarché - Wanty nicht in seinem Standard-Outfit zum Giro d´Italia antreten. Bei der am 4. Mai beginnenden 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt will das belg

02.05.2024Krieger und Mayrhofer sollen Dainese zum Hattrick pilotieren

(rsn) – Das Team Tudor startet am Samstag in seine erste Grand Tour. Zum 107. Giro d’Italia (4. – 26. Mai) tritt der Schweizer Zweitdivisionär aber mit einem relativ erfahrenen Aufgebot an. Nu

02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),

02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine