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02.03.2022 | (rsn) - Drei deutsche Kontinental-Teams gaben bei der Trofej Umag (1.2) in Kroatien ihren Saisoneinstand und sowohl Santic - Wibatech als auch P&S Benotti und die Maloja Pushbikers konnten beim Sieg des Österreichers Daniel Auer (WSA Graz KTM) einen Fahrer in den Top Ten platzieren. Dieses Ziel hatten auch die beiden weiteren deutschen Kontinental-Mannschaften am Start, Saris Rouvy Sauerland und Rad-net Rose sowie die Elite-Mannschaft Berthold Rad Team. Doch deren Pläne wurden durch Stürze durchkreuzt.
Das 154 Kilomter lange Rennen rund um Umag, das über leicht welliges Terrain auf einem 22 Kilometer langen Rundkurs, der sieben Mal befahren wurde, führte, wurde von einer sechsköpfigen Ausreißergruppe um Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) und dem Österreicher Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) bestimmt. Mehr als 90 Sekunden bekam die Gruppe in einem hektischen, von vielen Stürzten geprägten Rennen nicht zugestanden und war rechtzeitig zum erwarteten Sprintfinale gestellt. Allerdings machte Auer den schnellen Leuten mit einer Attacke auf dem Schlusskilometer einen Strich durch die Rechnung.
P&S Benotti war immer dort, wo die Musik spielte
Das Team P&S Benotti war mit einem "ganz klaren Plan", ins Rennen gegangen, wie es Teamchef Lars Wackernagel gegenüber radsport-news.com nannte. "Wir wollten mit Asche (Michel Aschenbrenner, d. Red) sprinten und dafür hat er fünf starke Helfer zur Seite gestellt bekommen."
Zu den Helfern zählte auch Neuzugang Jannis Peter, der sich nahtlos in die eingespielte Truppe einfügte. "Die Jungs waren im Rennen immer genau dort, wo die Musik spielte", so Wackernagel, der mit der gesamten Leistung zufrieden war.
Dem Ergebnis, Aschenbrenner wurde am Ende als bester Deutscher Siebter, wollte Wackernagel nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Wenn Asche jetzt noch nicht den Bumms hat, um auf dem Podium zu landen, dann können wir damit leben. Er konnte seinen Sprint fahren, das war unser Ziel. Im Sprint kann alles passieren. Für uns war es wichtig zu sehen, dass das Leistungsvermögen da ist und der Winter gut ist. Das war für den Anfang wirklich ok", so Wackernagel.
P&S Benotti zeigte bei der Trofeo Umag eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Foto: Mario Stiehl
"Die Jungs haben mich den ganzen Tag gut aus dem Wind und auf der Schlussrunde auch aus dem Sturzchaos rausgehalten. Wir sind zum Glück sturzfrei auf die Zielgeraden gekommen und haben die Jungs mich gut vorbereitet, so dass ich meinen Sprint fahren konnte. Leider hat es nur zu Rang sieben gereicht", erklärte Aschenbrenner gegenüber radsport-news.com.
Maloja Pushbikers: Das Anfahren hat fast zu gut geklappt
Seinen zweiten Platz aus dem Vorjahr hätte gerne der zu den Maloja Pushbikers gewechselte Italiener Filippo Fortin erreicht. Dazu hätte er aber den Feldsprint gewinnen müsste, was nicht klappte. Am Ende rollte der 33-Jährige auf Rang neun über den Zielstrich.
Mit dem Ergebnis zeigte sich der Sporlichte Leiter Robert Hödlmoser nur bedingt zufrieden, "Im Vorjahr hätten wir uns über dieses Ergebnis total gefreut, in diesem Jahr war aber das Podium das Ziel", erklärte Hödlmoser gegenüber radsport-news.com.
Dafür war der Österreicher aber um so mehr von der Vorbereitung auf das Sprintfinale angetan. "Das Anfahren hat fast zu gut geklappt. Das hört sich blöd an, aber die Jungs sind super gefahren, sind top platziert in den letzten Kilometer gegangen. Leider hat es dann noch ein paar Timing-Probleme gegeben, am Ende war es aber doch zumindest ein Top-Ten-Platz geworden. So wie die Mannschaft gefahren ist, hat sie gezeigt, dass sie ein Level erreicht hat, auf das man ernsthaft aufbauen kann", so Hödlmoser.
Auch die Maloja Pushbikers überzeugten bei der Trofeo Umag. Foto: Maloja Pushbikers
Glücklich war der Pushbiker-Verantwörtliche zudem, dass seine Fahrer von den zahlreichen Stürzen vollkommen und die durch die schlechten Straßenverhältnisse ausgelösten Defekte weitestgehend verschont geblieben waren. Nur der US-Amerikaner Corey Davis musste nach Defekt das Rennen im Finale aufgeben. "Er war aber auch ohnehin nicht für das Sprintfinale vorgesehen", so Hödlmoser.
Rudyk wird Fünfter - Tramstart für Santic - Wibatech
Einen Traumstart erwischte dagegen das Team Santic - Wibatech. Der neue deutschen Kontinental-Rennstall aus Passau konnte sich in seinem ersten UCI-Rennen als Drittligist gleich über den fünften Platz von Sprinter Bartosz Rudyk freuen. Der 23-Jährige fuhr erstmals in seiner Karriere außerhalb seiner polnischen Heimat ein Spitzenresultat in einem UCI-Rennen heraus.
"Wir waren sehr motiviert. Wir haben versucht, uns vorne zu sammeln und so den Stürzen aus dem Weg zugehen. Bartosz hat uns in der zweiten Rennhälfte gesagt, dass sich seine Beine gut anfühlen, somit sind wir dann für ihn gefahren. Wir haben vier Kilometer vor dem Ziel unseren Zug aufgebaut, allerdings hat sich das Feld dann durch zwei Stürze durchgemischt und ein Großteil von uns wurde aufgehalten", erklärte Wibatech-Fahrer Ludwig Stadler gegenüber radsport-news.com.
Gelungener Einstand im KT-Bereich: Santic - Wibatech holte Rang fünf durch Bartosz Rudyk. Foto: Team Santic - Wibatech
So hatte Rudyk nur noch seinen Landsmann Bartlomiej Proc an seiner Seite, doch das reichte um auf leicht bergabführender Straße bei Gegenwind vorne mitzumischen. "Bartosz meinte, dass es ein technisch geprägter Sprint gewesen sei. Er hat auf den letzten 500 Metern die richtige Lücke gesucht, da er aber nicht das perfekte Hinterrad fand, musste er sich mit Rang fünf zufrieden geben", so Stadler, der allerdings anfügte. "Alles in allem war es für unser Team ein gelungener Saisonauftakt."
Ohne Sprinter: Rad-net Rose verpasst die Top-Ten
Dagegen verpasste Rad-net Rose den Sprung im hektischen Finale den Sprung in die Top Ten. Pirmin Benz und Sven Redmann überquerten den Zielstrich auf den Plätzen 20 und 25. Da die Mannschaft von Ralf Grabsch aber ohne ausgewiesenen Sprinter auf der nicht sonderlich anspruchsvollen Runde sowieso nicht zu den ersten Anwärtern auf ein Spitzenresultat gezählt hatte, war dies zu verkraften.
"Leider sind Moritz Czasa, Adrian Latocha sowie Philipp Gebhardt nach Stürzen ausgeschieden beziehungsweise zurückgefallen. Die anderen sind zum Glück gut durchgekommen. Trofeo Umag ist eben immer unruhig und hektisch", schätzte der Sportliche Leiter Ralf Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com den Saisonauftakt ein.
Junges Team Saris Rouvy Sauerland durch Borresch-Sturz ausgebremst
Das junge Aufgebot von Saris Rouvy Sauerland - Julian Borresch war in seinem zweiten U23-Jahr der erfahrenste Akteur, während Silas Köch, Lennart Voege, Max Briese und der Kanadier Evan Russell ihr erstes Jahr in einem KT-Team in Angriff nehmen - hatte sich zum Ziel gesetzt, in die Ausreißergruppe des Tages zu kommen.
"Es hat sich eine sechsköpfige Gruppe gebildet, unser Unternehmen, dort verteten zu sein, das ist leider fehlgeschlagen", berichtete Wolfgang Oschwald, der Sportliche Leiter bei Saris Rouvy Sauerland.
Danach konzentrierten sich die Sauerländer auf die erwartet Sprintankunft, in der für den 18-jährige Briese angefahren werden sollte. "Leider gab es drei Kilometer vor dem Ziel einen Sturz, in den sein Anfahrer Julian Borresch verwickelt war. Damit waren auch die anderen Jungs aus dem Rhythmus und das Ziel mit den Top Ten für Max war dadurch erst einmal gegessen", so Oschwald weiter.
Berthold Rad Team: Schon vor dem Start dezimiert, Franz ausgebremst
Das einzige deutsche Elite-Team am Start, das Berthold Rad Team, war nach einem Trainingssturz am Vortag nur mit vier Fahrern ins Rennen gegangen. Mit Toni Franz und Tom Mai kamen zumindest zwei Akteure mit dem Feld ins Ziel, ohne jedoch in den Zielsprint eingreifen zu können.
"Es war für den Auftakt ganz in Ordnung. 25 Kilometer vor dem Ziel ist jemand vor mir gestürzt und ich wurde voll ausgebremst. Mit einer kleineren Gruppe bin ich zwar wieder nach vorne gefahren. Aber auch auf der Schlussrunde gab es viele Stürze und ich bin dann einfach mit dem Feld ins Ziel gerollt. Am Sonntag haben wir schon die nächste Chance und heute war auch ein sehr guter Trainingstag", so Franz, der mit seinen Teamkollegen mit dem Rad zurück von Umag ins Hotel in Porec gefahren war
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