Als erster Italiener Le Samyn gewonnen

Trentin mit Auge und der richtigen Taktik zum Premierensieg

Foto zu dem Text "Trentin mit Auge und der richtigen Taktik zum Premierensieg"
Matteo Trentin (UAE Team Emirates) freut sich über seinen Sieg bei Le Samyn | Foto: Cor Vos

01.03.2022  |  (rsn) – Matteo Trentin (UAE Team Emirates) hat als erster Italiener den GP le Samyn (1.1) gewonnen. Der 32-Jährige setzte sich nach 209 Kilometern im bergaufführenden Finale im Sprint einer acht Fahrer starken Spitzengruppe knapp vor dem Franzosen Hugo Hofstetter (Arkéa Samsic) durch und konnte seinen ersten Saisonsieg bejubeln.

Die Belgier gingen beim Heimspiel dagegen leer aus. Sie waren zwar mit sechs Fahrern in der Spitzengruppe vertreten, allerdings mussten sie sich dabei mit den Plätzen drei bis acht begnügen. Bester von ihnen war Dries De Bondt (Alpecin – Fenix), der vor Stan Dewulf (AG2R Citroen) und Loic Vliegen (Intermarché Wanty Gobert) Dritter wurde.

Trentin, der die Gruppe von vorne in den Sprint geführt hatte, war im entscheidenden Moment hellwach – oder schaut sich für ihn glücklicherweise im richtigen Moment kurz nach hinten um. Denn just in diesem Moment hatte Dries Van Gestel (Total Energies) seinen Sprint gestartet und der Italiener heftete sich an dessen Hinterrad. Schnell zog Trentin am Belgier vorbei und hielt dann auch noch den aufkommenden Hofstetter auf Distanz.

“Wir wollten es wegen der starken Konkurrenz nicht auf einen Sprint ankommen lassen. Meine Chance lag darin, mit einer kleinen Gruppe anzukommen. Und das hat perfekt geklappt“, so Trentin, dessen Rivalen Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) und Tim Merlier (Alpecin – Fenix) den Sprung nach vorne verpasst hatten. “Im Sprint wollte ich warten, bis jemand vor mir antritt und ich bin dann an das Rad von Van Gestel gesprungen und am Ende wurde es noch ein kleiner Kampf mit Hofstetter“, so der UAE-Profi weiter.

So lief das Rennen:
Früh setzte sich ein Sextett um den Australier Sam Welsford (DSM) ab. Das Feld hielt die Ausreißer aber an der kurzen Leine und 92 Kilometer vor dem Ziel, als sich die Fahrer bereits auf dem vier Mal zu befahrenden, 26 Kilometer langen Rundkurs von Dour befanden, lagen nur noch 90 Sekunden zwischen Spitze und Feld. Der Vorsprung war schließlich 50 Kilometer vor dem Ziel vor allem durch die Nachführarbeit von Uno-X aufgebraucht. Nach dem Zusammenschluss ging Stan Dewulf (AG2R Citroen) in die Offensive, doch der Vorstoß blieb nicht mehr als eine kurze Episode. In der Folgezeit hielten die Teams AG2R, Lotto Soudal und UAE mit Vorstößen das Tempo hoch, wodurch es zu Rissen im Feld kam.

38 Kilometer vor dem Ziel waren schließlich nur noch 23 Fahrer beisammen. An der Spitze war es vor allem Victor Campenaerts (Lotto Soudal), der das Tempo hoch hielt, sodass die Verfolger nicht mehr aufschließen konnten. Aus der großen Spitzengruppe griffen 33 Kilometer vor dem Ziel nochmals Dewulf und der erst 19-jährige Neuseeländer Laurence Pithie (Groupama – FDJ Continentale) an und fuhren sich auf die Verfolger, bei denen Jonas Koch (Bora – hansgrohe) der einzige Deutsche war, einen Vorsprung von 25 Sekunden heraus.

Als es 26 Kilometer vor dem Ziel auf die letzte Runde ging, konnten von hinten Campenaerts, Vliegen und Josef Cerny (Quick-Step Alpha Vinyl) aufschließen, zwei Kilometer später war aber auch dieses Unterfangen gescheitert. Kurz darauf zog Trentin das Tempo an, wodurch sich eine fünf Fahrer starke Spitze bildete, die kurz darauf Verstärkung von vier weiteren Akteuren bekam. So führten De Bondt, Dewulf, Stijn Steels, Bert Van Lerberghe (beide Quick-Step Alpha Vinyl), Vliegen, Campenaerts, Trentin, Hofstetter und Dries Van Gestel (Total Energies) das Rennen an. Das Feld dahinter hatte derweil die restlichen Ausreißer aufgefahren und lag 17 Kilometer vor dem Ziel noch 20 Sekunden zurück.

14 Kilometer vor dem Ziel versuchte Trentin auf einer Kopfsteinpflasterpassage erneut die Spitzengruppe zu verkleinern, doch ohne Erfolg – lediglich Steels fiel zurück und der Vorsprung auf das Feld erhöhte sich zwischenzeitlich auf 40 Sekunden. Gemeinsam nahm die Spitzengruppe noch 25 Sekunden an Vorsprung mit auf die letzten 1000 Meter.

Allerdings war es dann im bergaufführenden Finale auch mit der Einigkeit an der Spitze vorbei und es kam zu Stehversuchen, dennoch konnte das Feld die Lücke nicht mehr schließen. Den Sprint eröffnete Van Gestel, doch Trentin zog schnell vorbei, hatte aber noch ein gutes Stück zu sprinten. Hofstetter kam noch einmal gefährlich nahe, aber Trentin hatte nach dem Tigersprung die Nase knapp vorne.

 

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)