Schwabe mit großem Anteil an den Alpecin-Siegen

Krieger: “Ich will als Anfahrer Weltspitze werden“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Krieger: “Ich will als Anfahrer Weltspitze werden“"
Alexander Krieger (Alpecin - Fenix / links) jubelt mit Silvan Dillier (rechts) und Jasper Philipsen (Mitte) über Philipsens Sieg bei Eschborn-Frankfurt 2021. | Foto: Cor Vos

04.11.2021  |  (rsn) – Hinter Alex Krieger (Alpecin – Fenix) liegt ein turbulentes Jahr. Ende Dezember war der Stuttgarter in einen Trainingsunfall verwickelt, bei dem er sich beide Ellenbogen brach und der sogar kurzzeitig um die Fortsetzung der Karriere bangen ließ.

Doch der 29-Jährige kämpfte sich zurück, bestritt sowohl den Giro d`Italia als auch die Vuelta a Espana und wuchs bei Alpecin-Fenix für die erfolgreichen Sprinter Tim Merlier und vor allem für Jasper Philipsen in die Rolle des Anfahrers hinein. Damit hatte Krieger selbst großen Anteil an den insgesamt 18 Siegen seiner beiden Teamkollegen.

“In der Rolle des Anfahrers fühle ich mich sehr wohl. Schon zu meinen KT-Zeiten habe ich gewusst, dass mir diese Rolle am ehesten entgegen kommt, das ist meine Nische, darin liegt meine Stärke. Es macht auf jeden Fall Bock“, so Krieger zu radsport-news.com. 

Dass er ein so wichtiger Bestandteil bei Alepcin – Fenix wurde, ist vor allem Kriegers Kampfgeist geschuldet. Denn der Schwabe ließ im Frühjahr nichts unversucht, um nach dem Trainingssturz wieder das alte Niveau zu erreichen. Zwei private Trainingslager bezog er in Girona, um dann Mitte April bei der Türkei-Rundfahrt sein Comeback zu geben. Doch dort folgte der nächste Rückschlag: Krieger stürzte erneut schwer, so dass lange Zeit ein Fragezeichen hinter seinem Start beim Giro d`Italia stand. Erneut kämpfte er sich zurück. “Dass ich so schnell zurückkommen würde, damit hätte ich ehrlich gesagt aber selbst nicht gerechnet“, so Krieger rückblickend. 

Beste Saison bisher? "Interpretationssache"

In seiner Rolle als Anfahrer blieben zwar für ihn selbst kaum Möglichkeiten, sich in Szene zu setzen – so waren ein zehnter Etappenrang bei der Vuelta a Espana sowie Rang elf bei der Route Adelie de Vitre (1.1) seine besten Ergebnisse. Dafür aber hatte Krieger eben Anteil an großen Erfolgen von Teamkollegen, etwa an Philipsens Etappenerfolgen bei der Vuelta oder dessen Sieg bei Eschborn – Frankfurt. 

"Da waren Siege von Teamkollegen dabei, da habe ich mich mehr drüber gefreut als über meine besten Platzierungen, deswegen war es ein super Jahr", bilanzierte Krieger. Ob es auch Kriegers beste Saison bisher war? "Das ist Interpretationssache", meinte er. "Auf das Jahr bin ich aber auf jeden Fall am meisten stolz. Die Erfolge stehen jetzt zwar nicht in meinen Ergebnissen, aber es war schon ein großer Erfolg nach dem Sturz im Winter überhaupt wieder zurückzukommen. Am Ende bin ich froh, dass es noch so gut lief."

Frühes DM-Aus größte Enttäuschung

Aus sportlicher Sicht gab es aber zumindest auch zwei Enttäuschungen, eine größere und eine kleinere. Nach dem Giro d`Italia hatte Krieger gesundheitliche Probleme und stand so ausgerechnet bei der Heim-DM in Stuttgart in keiner passablen Form am Start. "Es war nicht schön, in Stuttgart so früh vom Rad zu steigen. Aber es wäre fast ein Wunder gewesen, wenn es da für mich gut gelaufen wäre", gestand er. Die zweite – aber bedeutend kleinere Enttäuschung – war für Krieger, dass er vom Bund Deutscher Radfahrer nicht für die Straßen-WM in Flandern nominiert wurde. "Klar hatte ich mir Hoffnungen gemacht, aber ich habe damit auch nicht lange rumgehadert", stellte der Alpecin-Profi klar.

Insgesamt also blickt Krieger auf ein Jahr "mit extrem vielen Ausschlägen nach oben und nach unten zurück. Wichtig ist mir aber, dass ich immer wieder zurückgekommen bin", betonte er. Für die kommende Saison hat sich der Schwabe vor allem als Ziel gesetzt, seinen Job als Anfahrer bei Alpecin - Fenix zu perfektionieren. "Ich will da Weltspitze werden, das hat für mich höchste Priorität", so Krieger abschließend.

 

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

03.06.2025Groves in Philipsens Leadout zur Tour de France?

(rsn) – Ein Etappensieg sowie zwei zweite und zwei fünfte Plätze: Die Ausbeute von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) in den Massensprints des Giro d´Italia hätte natürlich noch besser sein

02.06.2025Tour of Britain Women im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Die Tour of Britain Women zählt zu den prestigeträchtigen Rundfahrten des internationalen Rennkalenders. Erstmals 2014 ausgetragen, stieg das Rennen 2016 in die Women´s World Tour auf. RSN

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)