In einem packenden Finale bei Paris - Tours

Démare beendet im letzten Saisonrennen seine Sieglosserie

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Arnaud Démare (Groupama - FDJ) bejubelt seinen Sieg bei Paris - Tours | Foto: Cor Vos

10.10.2021  |  (rsn) - Auf den Tag genau seit vier Monaten war Arnaud Démare (Groupama - FDJ) sieglos - für einen Sprinter ist das eine Ewigkeit. Und auch im letzten Saisonrennen bei Paris - Tours (1.Pro) sah es für lange Zeit nicht so aus, als ob sich daran etwas ändern würde. Doch der Franzose gab nicht auf, attackierte im durch die Weinberge führenden Finale mit Jasper Stuyven (Trek - Segafredo), fuhr gemeinsam mit dem Belgier 300 Meter vor dem Ziel das Spitzenduo Franck Bonnamour (B&B Hotels p/b KTM) und Stan Dewulf (AG2R Citroen) auf und entschied den direkt anschließenden Sprint für sich.

Dabei setzte sich Démare vor Landsmann Bonnamour und Stuyven durch, Dewulf wurde Vierter. Den Sprint der Verfolger entschied mit 40 Sekunden Rückstand Danny van Poppel (Intermarché - Wanty Gobert) zu seinen Gunsten.

"Es war eine wirklich schwierige Saison für mich. Jetzt mit einem Sieg bei Paris-Tours in die Winterpause zu gehen, das ist eine tolle Sache für mich. Ich habe nie aufgegeben, immer meine Ziele weiterverfolgt, auch nach dem Aus bei der Tour de France. Ich war danach ein paar Mal nahe dran, heute hat es geklappt. Ich bin glücklich, mein Teamchef Marc Madiot ist glücklich, meine Eltern sind glücklich. Was will man mehr", so Démare im Siegerinterview.

Der Groupama-Kapitän wurde 2013 bei Paris - Tours schon einmal Dritter, drei Jahre später belegte er Rang zwei, und nun gelang ihm der große Coup, der ihm allerdings einiges an Arbeit abverlangte. "Die Lücke am Ende zu schließen war sehr hart, wir sind zwar immer näher gekommen, aber uns ging auch ein bisschen die Distanz zum Ziel aus. Am Ende hat es geklappt. Ich bin dann einen sehr langen Sprint gefahren, weil ich dachte, dass die anderen auch müde sind", fügte Démare an.

Keine Vorwürfe machen konnten sich indes Bonnamour und Dewulf, auch wenn ihnen nicht viel zum Sieg und damit dem größten Erfolg ihrer Karriere gefehlt hatte. "Ich habe keine Fehler gemacht. Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber als Démare und Stuyven zu uns vorgefahren waren, wusste ich, dass es kompliziert werden würde“, erklärte Bonnamour nach seinem zweiten Platz.

So lief das Rennen:

Wenige Kilometer nach dem Start hatten sich Julien Duval (AG2R Citroen), Gijs Leemreize (Jumbo – Visma) und Rune Herregodts (Sport Vlaanderen) vom Feld abgesetzt und sich einen Maximalvorsprung von acht Minuten herausgefahren. Doch zur Halbzeit des Rennens war dieser bereits wieder halbiert, da es im Peloton auf die Windkante ging, wobei viele Fahrer abgehängt wurden.

Danach war das Tempo im immer kleiner werdenden Feld so hoch, dass die Ausreißer bereits 85 Kilometer vor dem Ziel von einer 30 Fahrer starken Gruppe gestellt waren. Auf den letzten 50 Kilometern, die über zahlreiche Schotterpassagen und Anstiege in den Weinbergen führten, zerfiel das Peloton auch aufgrund von Defekten und Stürzen weiter. Leidtragende waren unter anderem die Mitfavoriten Christophe Laporte (Cofidis) und Greg Van Avermaet (AG2R Citroen).

40 Kilometer vor dem Ziel setzten sich Frederik Frison (Lotto Soudal), Dewulf und Bonnamour ab und fuhren sich einen Vorsprung von 45 Sekunden heraus, während Titelverteidiger Casper Pedersen (DSM) zurückfiel. Auf Initiative von Valentin Madouas (Groupama – FDJ) bildete sich schließlich eine kleine Verfolgergruppe um dessen Teamkollegen Démare, Stefan Küng sowie Bob Jungels (AG2R Citroen) und Stuyven. Das Spitzentrio konnte zunächst aber noch seinen Vorsprung behaupten, allerdings hatte Frison im letzten Schottersektor Defekt und fiel zurück.

Dahinter lösten sich Démare und Stuyven in der letzten Steigung des Tages von ihren Begleitern, machten sich auf die Verfolgung des Spitzenduos und hatten sich sieben Kilometer vor dem Ziel bis auf 14 Sekunden der Spitze angenähert. Meter um Meter kam das Duo danach näher und schloss schließlich 300 Meter vor dem Ziel auf. Démare übernahm sofort die Spitzenposition und fuhr einen langen Sprint, der zum Sieg reichte.

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