U23-Zeitfahr-Titel auf ungeliebtem Kurs verteidigt

Heidemann: “Wer bergauf schnell ist, kann das auch im Flachen“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Heidemann: “Wer bergauf schnell ist, kann das auch im Flachen“"
Miguel Heidemann (Leopard) hat seinen Zeitfahr-Titel bei der U23-DM verteidigt | Foto: Medienservice BDR

07.09.2020  |  (rsn) – Allzu viele Gelegenheiten erhielt Miguel Heidemann (Leopard) aufgrund der Corona-Pause nicht, sich in seiner letzten U23-Saison für Höheres zu empfehlen. Da kamen ihm die Deutschen Zeitfahrmeisterschaften der Klasse U23 in Genthin am Sonntag gerade recht. Dort holte sich der 22-Jährige souverän den Sieg und wiederholte damit den Erfolg aus dem Vorjahr.

“Die Titelverteidigung bedeutet mir extrem viel. Einen Titel zu erringen ist ja bekanntlich leichter, als ihn zu verteidigen. Und da ich als Favorit ins Rennen gegangen bin, war das schon auch eine mentale Belastung“, erklärte Heidemann gegenüber radsport-news.com.

Dabei war der Leopard-Fahrer durchaus nicht ohne Zweifel gestartet. "Bei der EM in Plouay davor hatte ich im Einzelzeitfahren nicht meinen besten Tag erwischt – im Gegensatz zur Mixed-Staffel“, so Heidemann, der sich mit seinen Teamkollegen und -kolleginnen die Goldmedaille holte. Dazu war der tellerflache Kurs von Genthin mit gerade mal zwölf Höhenmetern nicht für das Leichtgewicht Heidemann gemacht. “Das kam mir nicht so entgegen, aber ich habe die Aufgabe angenommen. Ich habe mir gesagt: Wenn ich bergauf schnell fahren kann, dann kann ich das auch im Flachen.“

Und so war es auch. Am Ende setzte sich Heidemann auf dem 25 Kilometer langen Kurs, der auf dem Hinweg Rücken- und auf dem Rückweg Gegenwind bot, mit deutlichen 27 Sekunden Vorsprung auf Sven Redmann (Dauner Akkon) durch. Dritter wurde mit 45 Sekunden Rückstand Tobias Buck-Gramcko (rad - net Rose).

So glücklich Heidemann über seinen neuerlichen Erfolg war, so traurig stimmte ihn die Absage der WM-Rennen seiner Altersklasse. "Es wäre cool gewesen, mich da zu präsentieren. Natürlich bin ich enttäuscht“, so der Zeitfahrer, der aber auch Verständnis dafür zeigte, dass im neuen Terminplan der WM nur noch die vier Einzelwettbewerbe der Männer und Frauen stehen. “Ich kann die Veranstalter irgendwo auch verstehen, dass die Profiwettbewerbe Vorrang haben. Auch wenn das für uns Nachwuchsfahrer ein bisschen enttäuschend ist“, sagte er.

So bleiben Heidemann im letzten U23-Jahr nur noch wenige Möglichkeiten, um sich für einen Profivertrag zu empfehlen. “Was das angeht, gibt es noch keine News. Ich würde aber auch noch ein Jahr bei Leopard fahren“, machte sich Heidemann keinen Druck, zumal er auch eine Perspektive außerhalb des Profiradsports hat.

Im Winter wird er sein Studium als Wirtschaftsingenieur mit der Fachrichtung Maschinenbau in Darmstadt beenden. “Dann wird man sehen, was die Zukunft bringt“, sagte der alte und neue Deutsche U23-Zeitfahrmeister abschließend.

 

Weitere Radsportnachrichten

22.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

22.02.2025Fretin schlägt Meeus im Sprint und feiert zweiten Saisonsieg

(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die 4. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und damit seinen zweiten Saisonsieg nach der Clásica de Almería gefeiert. Der Belgier gewan

22.02.2025Vieles neu und doch alles beim Alten

Das Team um Lars Wackernagel hat einen schwierigen Winter hinter sich. Nachdem Ende letzten Jahres die Firma P&S Metalltechnik ihren Rückzug als Sponsor verkündete, stand das Team kurzzeitig ohne Ha

22.02.2025Scaroni feiert Sieg-Doppelpack in Frankreich

(rsn) – Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 1. Etappe der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) gewonnen und damit den zweiten Sieg in zwei Tagen eingefahren. Die 162 Kilometer von Contes nach Gour

22.02.2025Gelangweilter Pogacar “bewundert die Stadt“

(rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges

22.02.2025Thomas ins Management von Ineos Grenadiers?

(rsn) – Vor wenigen Tagen hat Geraint Thomas sein Karriereende offiziell gemacht. Nach der laufenden Saison ist Schluss. 19 Jahre Profitum sind dann vorbei. In dieser Zeit hat sich der Waliser als Ã

22.02.2025Verfolger verzocken sich: Uriarte feiert in Andalusien ersten Profisieg

(rsn) – Viel Unlust und wenig Ordnung sorgten auf der 4. Etappe der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) für einen Ausreißersieg. Diego Uriarte (Kern – Pharma) war der große Profiteur. Der 23-Jährige

22.02.2025Merlier lässt eingebautem Milan keine Chance

(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) über 165 Kilometer vom Abu Dhabi Cycling Club nach Breakwater im Massensprint gewonnen. Der Belgier holte seinen

22.02.2025Groenewegen und Gaviria treten nicht mehr an

(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf

21.02.2025Meeus feiert nach starkem Finale seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten

21.02.2025Bardet muss Algarve-Rundfahrt nach Sturz aufgeben

(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F

21.02.2025Scaroni krönt starken Saisonstart und stiehlt Franzosen die Show

(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • UAE Tour (2.UWT, UAE)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Rwanda (2.1, RWA)
  • Tour des Alpes-Maritimes (2.1, FRA)
  • Volta ao Algarve em Bicicleta (2.Pro, POR)
  • Vuelta a Andalucia Ruta (2.Pro, ESP)