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20.06.2020 | (rsn) - Der Radsport-Weltverband UCI hat am Freitag einen Maßnahmenplan veröffentlicht, um den Gefahren der Corona-Pandemie in den kommenden Monaten, wenn der Rennbetrieb wieder aufgenommen werden soll, zu trotzen. Dieses 'Corona-Protokoll' (komplette Original-Datei hier) wurde von einer Arbeitsgruppe um den Medizinischen Direktor der UCI, Xavier Bigard, der auch Vertreter der Teams, Fahrer, Ärzte und Rennveranstalter angehörten, erarbeitet.
"Das Protokoll spezifiziert abhängig von der Schwere der Pandemie obligatorische, empfohlene und anzustrebende Maßnahmen für die verschiedenen Player im Radsport (Teams, Organisatoren und die UCI)", heißt es in einer Pressemitteilung der UCI. Ein CoViD-19-Koordinator pro Rennen wird sich um die Einhaltung des Protokolls beim jeweiligen Event kümmern.
Das Protokoll stehe in Abhängigkeit von den regionalen und nationalen Gesetzgebungen und Maßnahmen, die am jeweiligen Austragungsort in Kraft sind, betonte die UCI außerdem. Dementsprechend bezögen sich auch die Maßnahmen "hauptsächlich auf die Teams und Fahrer, da der Umgang mit der Öffentlichkeit den jeweiligen regionalen Autoritäten obliegt - abgesehen von abgesperrten Bereichen an Start und Ziel", so die UCI. Außerdem wurde bereits angekündigt, dass das Protokoll entsprechend des Pandemieverlaufs und des wissenschaftlichen Wissensstandes immer wieder angepasst werden wird.
Die in die drei Kategorien 'Obligatorisch/Mandatory', 'Empfohlen/Recommended' und 'Anzustrebend/Desired' eingeteilten Maßnahmen des Protokolls sind sehr umfassend - beispielsweise handelt es sich dabei um das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken der Zuschaer im Start-/Zielbereich von Rennen oder 1,5 Meter Abstand zwischen am Rennen arbeitenden Personen wie Medienvertretern, und auch 1,5 Meter Abstand zwischen den Personen auf dem Podium bei Siegerehrungen und vieles mehr.
Grünes Licht per Antikörpertest
Außerdem wurde festgelegt, dass Teams vor Rennen eine sogenannte 'Team Bubble', also eine Team-Blase, bilden sollten, die sich im Rennen dann auf eine 'Peloton Bubble' ausweitet. Das bedeutet, dass die Fahrer und Mitarbeiter eines Teams sich im Vorfeld der Rennen gemeinsam isolieren und beispielsweise ein Stockwerk in einem Hotel allein einnehmen. So sollen Einflüsse von außen vermieden werden. Was das konkret bedeutet, wurde nicht explizit festgeschrieben. Es scheint aber, als seien Famileinbesuche beispielsweise während der Tour de France, was sonst an Ruhetagen in vielen Teams selbstverständlich war, dieses Jahr nicht möglich - genauso wie die sonst üblichen Café-Besuche.
Zentral wichtiger Bestandteil des Protokolls ist außerdem das Coronavirus-Testprogramm. Alle Fahrer und Mitarbeiter von Teams werden sich ständigen Tests unterziehen müssen und auch täglich Protokoll über ihren Gesundheitszustand führen - anhand einer Checkliste. Werden dabei an mehr als zwei Tagen innerhalb von fünf Tagen zu hohe Punktzahlen erreicht, bedeutet das Startverbot für den nun zum Verdachtsfall gewordenen Fahrer und sofortige Isolation.
Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass einzelne Akteure von diesen Prozeduren befreit werden: Sollte ein Athlet einen von Gesundheitsbehörden anerkannten positven Test auf Antikörper vorlegen können, bekommt er ein UCI-Zertifikat, quasi einen Corona-Pass, und damit für den Rest der Saison grünes Licht.
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