Bora-hansgrohe-Kapitän in Corona-Krise zuversichtlich

Das Tour-Podium bleibt Buchmanns großes Ziel

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Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

27.03.2020  |  (rsn) - Auch für Emanuel Buchmann beschränkt sich Radsport derzeit auf Training. In Folge der Corona-Pandemie sind weltweit Rennen verschoben oder für diese Saison gleich ganz abgesagt worden. Trotz der erzwungenen Pause und der großen Ungewissheit, wann und wie es weitergeht, bleibt der Kapitän des deutschen Bora-hansgrohe-Teams zuversichtlich.

“Zwar ändert sich mein Rennplan nun komplett, das große Ziel bleibt aber dennoch weiterhin die Tour de France. Wenn sie im Juli stattfindet, will ich dort aufs Podium fahren – bei dieser Aussage bleibe ich“, betonte Buchmann in einem auf der Website seines Rennstalls veröffentlichten Interview. “Ich hoffe, dass sich die Situation langsam zu entspannen beginnt. Wissen kann das im Moment niemand, aber wir alle hoffen das Beste und sind motiviert. Die Tour ist das wichtigste Radrennen der Welt, und wie schon Romain Bardet diese Woche gesagt hat: Es wäre ein schönes Zeichen für den Sport, wenn die Tour wie geplant stattfinden könnte.“

Der letztjährige Vierte der Frankreich-Rundfahrt könnte sich aufgrund der überragenden Bedeutung der Tour sogar mit dem Gedanken anfreunden, die “Große Schleife“ ohne Zuschauer entlang der Strecke auszutragen, wie zuletzt die französische Sportministerin Roxana Maracineanu vorgeschlagen hatte. “Natürlich wäre die Tour nicht dieselbe. Unser Sport lebt von Emotionen und den Fans. Aber man muss auch sagen, dass an der Tour einfach enorm viel dranhängt, TV Verträge, Sponsoren, Teams, etc.“, sagte Buchmann.

Derzeit hält sich der 27-Jährige in seiner Wahlheimat Vorarlberg, wo er seit rund zwei Jahren lebt, bei Soloausfahrten fit. In Österreich ist das im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wie Italien oder Spanien weiterhin erlaubt. “Bei mir zuhause darf man zum Glück noch alleine draußen trainieren. Da ich auch normalerweise sehr oft alleine fahre, ist der Unterschied also nicht allzu groß“, erklärte Buchmann, der hofft, dass sich daran auch nichts ändern möge. “Sollte das Fahren im Freien aufgrund neuer Bestimmungen allerdings nicht mehr möglich sein, wäre es sicherlich schwieriger für mich. Ich bin nämlich kein großer Fan von Indoor-Training.“

Zwar wirft die Corona-Pause auch die Planungen des Rundfahrtspezialisten über den Haufen, allerdings erhielt Buchmann so auch die Möglichkeit, sich ohne Druck von den Sturzverletzungen auszukurieren, die er sich auf der 3. Etappe der UAE Tour zugezogen hatte. “Ich habe ich gut zwei Wochen gebraucht, bis ich mich komplett erholt hatte – die Schürfwunden waren doch tiefer als zunächst angenommen“, sagte Buchmann und fügte an: “Mittlerweile dürfte ich den durch die Auszeit entstandenen Formrückstand bereits wieder aufgeholt haben.“

Zuvor waren die ersten Renneinsätze ganz nach Wunsch verlaufen. Gleich zum Saisoneinstieg hatte Buchmann bei der Mallorca Challenge die Trofeo Serra de Tramuntana gewonnen und tags darauf bei der Trofeo Pollenca - Andratx den neunten Platz belegt. “Ja, die Saison ging wirklich sehr gut los für mich. Auch bei der UAE Tour hatte ich ein gutes Gefühl und hätte sicherlich vorne mitfahren können“, meinte der Deutsche Meister von 2015, der nun versucht, “das Beste aus dieser Situation zu machen und mich so gut in Form zu bringen wie möglich.“ Zu welchem Rennen auch immer.

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