Falls die Tour wegen Corona ausfällt

Lefevere: “Dann sprechen wir über eine totale Katastrophe“

Von Joachim Logisch

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Patrick Lefevere (Teamchef Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

21.03.2020  |  (rsn) - Wie Ralph Denk, der Teamchef von Bora – hansgrohe, macht sich auch sein Kollege Patrick Lefevere (Deceuninck – Quick-Step) große Sorgen um den Radsport, sollte die Tour de France in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden. "Dann sprechen wir über eine totale Katastrophe", äußert sich Lefevere In seiner Kolumne für Het Nieuwsblad.

"Es wäre geradezu dumm, dies (den Ausfall) nicht zu berücksichtigen. Meine Maxime ist, immer von einem Best Case und einem Worst Case auszugehen. Im ersten Fall fahren wir im Juni erneut, im schlimmsten Fall ist die Saison vorbei. Ich mag ein Pessimist sein, aber wer hätte es gewagt, vor drei Wochen vorherzusagen, dass die Hälfte Europas plötzlich unter Hausarrest stehen würde?", fragt der erfahrene belgische Teamchef. Lefevere: "Tour-Organisator ASO kann es aushalten, die Teams nicht. Wenn es keine Tour de France gibt, kann das gesamte Modell des Radfahrens zusammenbrechen.”

Die Tour de France ist mit großem Abstand das wichtigste Event des Jahres. Es bestimmt über das Wohl und Wehe. Ist die Teilnahme an der Frankreichrundfahrt häufig doch der Hauptgrund für die Millionen-Investitionen der Sponsoren. Besonders erschwerend kommt noch dazu, dass mehrere Rennställe bereits unter dem Druck stehen, Sponsorengelder für 2021 finden zu müssen.

Das Team des Belgiers ist schon jetzt hart getroffen, da Deceuninck – Quick-Step gerade in der Frühjahrssaison besonders stark unterwegs ist und nun keine Erfolge mehr einfahren kann. Lefevere: "Der Frühling ist das wichtigste Schaufenster für mein Team. Er ist komplett vorbei. Bei Quick-Step haben wir sicherlich historische Kredite (gegenüber den Sponsoren) aufgebaut, aber Deceuninck sponsert erst das zweite Jahr. Wir haben bisher dreiundachtzig Rennen gewonnen, also hoffe ich, dass sie auch darüber nachdenken werden."

Ihm ist aber auch klar, "dass Radfahren in dieser großen Geschichte nur eine Fußnote ist. Bei allen exportierenden Unternehmen sinkt der Umsatz. Und dann werden beim Marketing schnell Einsparungen vorgenommen. Es wäre naiv zu glauben, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise nicht auch den Radsport treffen werden."

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