Alpecin-Fenix-Teampräsentation in Amsterdam

Alle Augen auf van der Poel

Von Joachim Logisch aus Amsterdam

Foto zu dem Text "Alle Augen auf van der Poel"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) | Foto: Cor Vos

03.01.2020  |  (rsn) - Der Top-Star stand im Scheinwerferlicht: Bei der Präsentation des Corendon-Circus-Nachfolgers Alpecin - Fenix im Corendon-Hotel am Amsterdamer Flughafen Schipol drehte sich am Freitag alles um Mathieu van der Poel.

Das niederländische Rad-Multitalent wird sein mit neuen Sponsoren ausgestattetes Team, zu dem auch die drei Deutschen Philip Walsleben, Marcel Meisen und Alexander Krieger gehören, in die Saison 2020 führen, in der die Frühjahrsklassiker, die Olympischen Spiele und die Straßen-WM van der Poels große Ziele sind.

Erst gestern wurde die Öffentlichkeit offiziell über das bevorstehende Engagement des deutschen Shampoo-Herstellers Alpecin unterrichtet, der in den vergangenen beiden Jahren den nun aufgelöste Katusha-Rennstall unterstützte. Dazu kommt das italienische Nanotechnologie-Unternehmen Fenix, das sich auf die Versiegelung von Inneneinrichtungen spezialisiert hat. Die Koblenzer Radschmiede Canyon bleibt als Co-Sponsor an Bord des von den Niederländern Philip und Christoph Roodhooft geleiteten Teams, das über 29 Fahrer und eine ProContinental-Lizenz verfügen wird. Die Fahrer werden in dunkelblauen Trikots mit dem rot-unterlegten Alpecin-Schriftzug unterwegs sein.

“Wir kamen als Underdog und niemand hat in den Rennen auf uns geachtet. Jetzt sind wir stark genug, um die Rennen mit kontrollieren zu können“, erklärte Christoph Roodhooft stolz und meinte damit vor allem die Klassiker, in denen man auf van der Poel setzt, der im vergangenen Jahr das Amstel Gold Race gewonnen hatte. "Wir haben im letzten Jahr eine starke Saison erlebt. Ab jetzt haben uns alle auf dem Zettel. Wir sind kein Underdog mehr und werden uns in der kommenden Saison entsprechend durchsetzen müssen", weiß auch van der Poel, was auf ihn und seine Helfer zukommt.

Nach den Erfolgen von 2019 wurde das Team verstärkt

"Die Entwicklung des Teams und von Mathieu ging schneller als gedacht“, ergänzte Philip Roodhooft. Vor allem für die Sprints und die großen Eintagesrennen hat Alpecin - Fenix deshalb auf dem Transfermarkt zugeschlagen und insgesamt 13 neue Fahrer verpflichtet, darunter auch die Italiener Sacha Modolo (EF Education First) und Kristian Sbaragli (Israel Cycling Academy), den Tschechen Petr Vakoc (Deceuninck - Quick-Step), den Briten Scott Thwaites (Vitus) und den Belgier Louis Vervaeke (Sunweb).

"Nach dem Erfolg im Jahr 2019 mussten wir uns weiter verstärken, denn wir wussten, dass es die kommende Saison echte Herausforderungen bereithalten wird", sagte Philip Roodhooft. "Wir werden ein sehr interessantes Rennprogramm haben, vielleicht gibt es sogar mit der Vuelta und ihrem Start im Uetrecht, die Möglichkeit die erste dreiwöchige Landesrundfahrt zu fahren."

Das hofft auch van der Poel ("ein großer Wunsch von mir"), dessen Team keine Wildcard von Giro und Tour erhalten wird. Und wegen des Mammutprogramms seines Stars wohl auch gar nicht so scharf darauf ist! Denn van der Poels Hauptziel in diesem Jahr sind die Olympischen Spiele, wo er im Mountainbike um die Goldmedaille kämpfen will.

Davor will er aber mit Alpecin - Fenix bei den Klassikern glänzen. Wofür der Zweitdivisionär aber Wildcards benötigt, die er wohl fast alle bekommen wird. Offen sind noch Strade Bianche und Mailand - Sanremo. Ob er sich ein bestimmtes Monument ausgesucht habe, das er gewinnen möchte, wurde van der Poel gefragt. Seine Antwort lautete: "Schwer zu sagen. Eins ist gut, aber mein Ziel ist es, mehr Siege zu holen."

Das Alpecin-Fenix-Aufgebot 2020: Antoine Benoist (Fra), Ryan Cortjens (Bel), Dries De Bondt (Bel), Floris De Tier (Bel), Peter Fagerhaug (Nor), Samuel Gaze (Aus), Lasse Norman Hansen (Den), Roy Jans (Bel), Jimmy Janssens (Bel), Alexander Krieger (Ger), Senne Leysen (Bel), Marcel Meisen (Ger), Tim Merlier (Bel), Sacha Modolo (Ita), Alexander Richardson (GBr), Oscar Riesebeek (Ned), Jonas Rickaert (Bel), Loris Rouiller (Sui), Kristian Sbaragli (Ita), Scott Thwaites (GBr), Ben Tulett (GBr), Petr Vakoc (Cze), David van der Poel (Ned), Mathieu van der Poel (Ned), Niels Vandeputte (Bel), Otto Vergaerde (Bel), Gianni Vermeersch (Bel), Louis Vervaecke (Bel), Philipp Walsleben (Ger)

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2024Amador bei schwerem Trainingsunfall mit Glück im Unglück

(rsn) – Andrey Amador (EF Education – EasyPost) ist bei einem schweren Trainingsunfall vor den Toren von Barcelona am Donnerstag den Umständen entsprechend glimpflich davongekommen. Der Costa Ric

11.05.2024Heidemann fällt mit Ellenbogenbruch für unbestimmte Zeit aus

(rsn) – Ein schwerer Sturz bei der Famenne Classic (1.1) Ende April in Belgien hat den Höhenflug von Miguel Heidemann (Felt – Felbermayr) gestoppt. Der Darmstädter, der bei allen vier Rundfahrt

11.05.2024Bredewold verteidigt Gelb mit Stil und holt zweiten Itzulia-Sieg

(rsn) – Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) hat ihr auf der 1. Etappe erobertes Führungstrikot am zweiten Tag der Itzulia Women (2.WWT) nicht nur verteidigt, sondern sich nach 104 Kilometern vor

11.05.2024Laporte gibt den Giro d´Italia vor 8. Etappe auf

(rsn) – Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) wird am Samstag nicht mehr zur 8. Etappe des Giro d´Italia antreten. Wie sein niederländisches Team mitteilte, hat sich der Franzose nach seinem

11.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 8. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

10.05.2024Fällt der Stelvio beim Giro dem Schnee zum Opfer?

(rsn) – Die Überfahrt über das Stilfser Joch zu Beginn der 16. Etappe des Giro d´Italia am 21. Mai wackelt gewaltig. Das legt die italienische Nachrichtenagentur ANSA nahe, derzufolge es die aktu

10.05.2024Kette bremste O´Connor im Kampf gegen die Uhr aus

(rsn) – Platz elf im ersten Einzelzeitfahren des 107. Giro d´Italia: Auf dem Papier sah das für Kletterspezialist Ben O´Connor (Decathlon – AG2R) am Freitag zwischen Foligno und Perugia gar nic

10.05.2024Richtungsweisende Bergankunft im Apennin

(rsn / ProCycling) – In den vergangenen sieben Tagen blieb das Klettern, abgesehen von der 2. Etappe nach Oropa, bei jeder Etappe auf weniger als 2.000 Höhenmeter beschränkt. Am zweiten Samstag wi

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

10.05.2024Schachmann im “Schongang“ zum Spitzenergebnis

(rsn) - Schneller als Mikkel Bjerg, schneller als Antonio Tiberi oder Luke Plapp und auch schneller als Geraint Thomas – am Ende stand der fünfte Platz. Maximilian Schachmann (Bora – hangrohe) er

10.05.2024Fleche du Sud: Vorarlberg und Hrinkow bergauf bärenstark

(rsn) - Auch wenn auf der Königsetappe des Fleche du Sud (2.2) mit der 3,4 Kilometer langen und im Schnitt 7,2 Prozent steilen Bergankunft in Bourscheid kein Kraut gegen den Solosieger Pim Ronhaar (

10.05.2024Thomas: “Ich konnte es heute nicht ganz bringen“

(rsn) – Tadej Pogacar demonstrierte im ersten Zeitfahren seine herausragende Stellung bei diesem Giro d’Italia. Der Slowene holte am Schlussanstieg des Zeitfahrens zwischen Foligno und Perugia ein

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)