Vorschau 10. Tour of Oman

Jubiläum auf der Arabischen Halbinsel mit viel Abwechslung

Von Peter Maurer aus Maskat

Foto zu dem Text "Jubiläum auf der Arabischen Halbinsel mit viel Abwechslung"
Zum zehnten Mal geht es für die Radprofis in den Oman | Foto: Kåre Dehlie Thorstad/ASO

14.02.2019  |  (rsn) – Zum zehnten Mal in Folge besuchen die schnellsten Radsportler der Welt das Sultanat von Oman. Neben der Tour de Langkawi und der Tour of Qinghai Lake ist die Tour of Oman (2.HC) die höchstkategorisierte Landesrundfahrt auf der UCI Asia Tour, der asiatischen Kontinentalrennserie des internationalen Radsportverbandes UCI. 2019 geht es wieder über sechs abwechslungsreiche Etappen durch den am dichtest besiedelten Teil des Omans.

Auch in diesem Jahr führen die sechs Tagesabschnitte rund um die Hauptstadt Maskat. Das hat auch einen geografischen Grund, denn der 250 Kilometer lange Küstenabschnitt Al-Batina liegt eingebettet zwischen dem Golf von Oman und dem Hadschar-Gebirge. Bei der diesjährigen Ausgabe sind zwei Flachetappen gekennzeichnet, die restlichen Tage geht es über hügeliges Gelände.

Die Strecke: Der Auftakt ist klar definiert für Sprinter. Zum ersten Mal führt die Rundfahrt in den Nordwesten der Küstenregion rund um die Hauptstadt Maskat. Vom Al Sawadi Beach aus geht es über 138,5 flache Kilometer nach Suhar Corniche. Die Strecke führt immer entlang des Golf von Oman und könnte deshalb windanfällig sein. Auf der 1,3 Kilometer langen Schlussgerade in Suhar Corniche wird aber ein Massensprint erwartet, und die schnellen Männer werden nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um das rote Führungstrikot kämpfen.

Der zweite Tag startet bei den Stallungen der königlichen Kavallerie nur unweit der Hauptstadt Maskat. Die Strecke führt das Fahrerfeld in das Hinterland zu den Ausläufern des Hadschar-Gebirges. Mit drei nicht zu langen Bergwertungen ist die Etappe hügelig gestaltet. Allerdings werden die kurzen, aber bis zu neun Prozent im Durchschnitt steilen Anstiege das Feld aufspalten. Für die Sprinter wird es hart, da der letzte Bergpreis nur fünf Kilometer vom Ziel entfernt ist, und so ist ein erneuter Wechsel im Führungstrikot schon vorprogrammiert.

Die erste Bergankunft wartet am dritten Tag der Rundfahrt, wo es über 192,5 Kilometer von Shati Al Qurum nach Al Bustan geht. Der Qurayvat, ein Berg mit 2,8 Kilometern Länge und einer Durchschnittssteigung von 6,3 Prozent wird einmal überquert 42 Kilometer vor dem Ziel und bildet dann auch das Finale der Etappe.

Die 4. Etappe wird in Yiti gestartet und führt über Maskat zum wohl markantesten Berg der Rundfahrt. Denn der so genannte Climb of Al Jabal Street (3,2 km / 6,8 %) wurde schon auf dem zweiten und dritten Tagesabschnitt passiert. Am vierten Tag steht er gleich dreimal am Programm, wobei die letzte Überfahrt nicht als Berg- sondern als Sprintwertung klassifiziert wurde. Danach geht es noch 30 Kilometer flach ins Ziel, das beim Oman Convention and Exhibition Centre nach 131 Tageskilometern erreicht wird.

Die Königsetappe der Rundfahrt ist der fünfte Abschnitt. Dieser führt zur Entscheidung im Kampf um die Gesamtwertung nach 152 Kilometern am Green Mountain auf 1.235 Metern Seehöhe. Vom Start weg geht es 50 Kilometer leicht ansteigend ins Landesinnere und das Hadschar-Gebirge. Richtig steil wird es aber am Ende, denn ein 5,7 Kilometer langer Schlussanstieg, der so genannte Green Mountain wartet mit einer durchschnittlichen Steigung von 10,5 Prozent. Der letzte Tag gehört dann wieder den Sprintern. Zwar sind noch zwei kleine Bergwertungen in den Abschnitt eingestreut, aber ansonsten führt die Etappe flach nach Maskat, wo noch vier Zielrunden gefahren werden. Nach 135,5 Kilometern endet dann wohl die 10. Austragung der Oman-Rundfahrt mit einem spektakulären Massenspurt.

Die Favoriten: Angeführt wird das Starterfeld vom Vorjahressieger Alexey Lutsenko (Astana). Mit Ausnahme seines Teamkollegen Miguel Angel Lopez, der momentan die Tour Colombia 2.1. bestreitet, sind auch alle Etappensieger von 2018 auch dieses Jahr im Oman mit dabei. Olympiasieger Greg Van Avermaet (CCC Team) ist sicherlich der prominenteste Starter. Der Belgier, der zuletzt in Valencia seinen ersten Sieg für sein neues Team feierte, will auch im Oman überzeugen. “Es wäre ideal, wenn ich eine Etappe gewinnen könnte. Das Rennen ist eine gute Vorbereitung für die Klassiker und meine ersten Saisonziele. Die Tagesabschnitte sind wie gemacht für angriffslustige Fahrer“, erklärte Van Avermaet.

Neben Lutsenko zählen auch der erfahrene Italiener Domenico Pozzovivo (Bahrain – Merida), der Vorjahresfünfte Nathan Haas (Katusha - Alpecin), der Kolumbianer Darwin Atapuma (Cofidis) oder der Spanier Jesus Herrada (Cofidis) zu den Mitfavoriten auf den Gesamtsieg. Aufzupassen gilt es auch auf den Weltmeister von 2013, Rui Costa (UAE - Team Emirates). Der Portugiese fand sich in den letzten drei Jahren immer in den Top Ten bei der Rundfahrt auf der Arabischen Halbinsel.

Die Liste der Favoriten auf den beiden Sprintetappen zu Beginn und Ende der Rundfahrt ist riesig. Vor allem auf der 1,3-Kilometer-langen Zielgerade des Auftakts können sich die Sprintzüge duellieren. Angeführt werden die schnellen Männer von Alexander Kristoff (UAE - Team Emirates). Acht Etappen konnte der Norweger schon im Oman für sich entscheiden. Seit der ersten Austragung 2010 ist Kristoff ununterbrochen mit von der Partie. Fünf Tagesabschnitte bei der Tour of Oman konnte André Greipel (Arkéa Samsic) gewinnen. Einmal schon schlug der Hürther in dieser Saison bei La Tropicale Amissa Bongo zu, zuletzt wurde er Fünfter bei der Trofeo Palma.

Mit Giacomo Nizzolo (Dimension Data), Niccolo Bonifazio (Direct Energie), Oliver Naesen (AG2R La Mondiale), Enrico Battaglin (Katusha – Alpecin), Nacer Bouhanni (Cofidis), Sonny Colbrelli (Bahrain – Merida) oder Bryan Coquard (Vital Concept – B&B Hotels) stehen weitere Klassesprinter parat. Vor allem darf man gespannt sein, ob einige der genannten Spezialisten auch auf den hügeligen Schlussanstiegen abseits des Green Mountain auch in die Finalentscheidungen eingreifen können.

Die Teams: AG2R La Mondiale, Astana, Bahrain – Merida, CCC Team, Dimension Data, Katusha – Alpecin, UAE - Team Emirates, Arkea Samsic,
Cofidis, Delko Marseille Provence, Direct Energie (FRA)
Euskadi – Murias, Rally UHC Cycling, Roompot – Charles, Sport Vlaanderen – Baloise, Vital Concept – B&B Hotels, Wallonie – Bruxelles, Wanty – Groupe Gobert

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.02.2019Nach Tour of Oman: Greipel sieht noch viel Arbeit vor sich

(rsn) - Nachdem es bei der am Donnerstag zu Ende gegangenen Tour of Oman (2.HC) nichts mit dem anvisierten Etappensieg wurde und am Ende - auch aufgrund eines Defektes auf dem 1. Teilstück - nicht e

21.02.2019Höhepunkte der 6. Etappe der Tour of Oman im Video

(rsn) - Giacomo Nizzolo (Dimension Data) hat auf der abschließenden 6. Etappe der 10. Tour of Oman erstmals im Trikot seines neuen Teams jubeln können. Der Italiener setzte sich über 135,5 Kilomete

21.02.2019Ohne Sprintzug läuft´s bei Greipel noch nicht rund

(rsn) – Es gibt nicht viele Fahrer, die Profiradrennen auf allen fünf Kontinenten gewonnen haben. Bisher gelang dies lediglich Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) und Daryl Impey (Mitchelton

21.02.2019Algarve: Pogacar stürmt in Foia zum ersten Profisieg

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour-Serie.Al

21.02.2019Kein Happy End für Kristoff bei der Jubiläumsrundfahrt

(rsn) – Das Ende seiner zehnten Teilnahme bei der Tour of Oman war nicht nach dem Geschmack von Alexander Kristoff (UAE - Team Emirates). Der Norweger musste nach einem Sturz auf der Schlussetappe

21.02.2019Frank freut sich über idealen Saisonauftakt im Oman

(rsn) – Die 10. Tour of Oman bildete für Mathias Frank (AG2R – La Mondiale) der Auftakt in die Saison. Nachdem er gestern auf der schweren Bergetappe hinauf zum Green Mountain den neunten Platz

21.02.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 21. Februar

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

20.02.2019Jakobsen souveräner Auftaktsieger an der Algarve, Ackermann 3.

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour-Serie.Vo

20.02.2019Unschlagbarer Lutsenko siegt am Green Mountain für seine Frau

(rsn) – Der Titelverteidiger ist nur noch 135,5 Kilometer vom erneuten Sieg der Tour of Oman entfernt. Mit seinem bereits dritten Etappenerfolg in dieser Woche unterstrich Alexey Lutsenko (Astana) a

20.02.2019Die unglaubliche Rückkehr des Bart De Clercq

(rsn) – Seit dem letzten Jahr steht der Belgier Bart De Clercq unter Vertrag bei Wanty – Gobert, allerdings bestreitet der 32-Jährige derzeit sein erstes Rennen für die ProContinental-Mannschaf

20.02.2019Höhepunkte der 5. Etappe der Tour of Oman im Video

(rsn) - Auch am Jebel Al Akhdar war er eine Spur besser als die Konkurrenz: Alexey Lutsenko (Astana) hat am fünften Tag seinen dritten Etappensieg bei der Tour of Oman gefeiert und am sogenannten Gre

20.02.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 20. Februar

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine