Katusha - Alpecin baut auf seine Erfahrung

Was macht Erik Zabel als Performance Manager?

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Was macht Erik Zabel als Performance Manager?"
Erik Zabel ist neuer Performance Manager bei Katusha-Alpecin | Foto: TKA/Kathrin Schafbauer

28.12.2018  |  (rsn) - Erik Zabel hat sich noch mal breitschlagen lassen. Obwohl er nicht mehr im Vordergrund stehen und schon gar nicht mit seinem Sohn in einem Team zusammenarbeiten wollte, hat der 48-Jährige bei Katusha - Alpecin die Stelle eines Performance Managers angenommen. Da stellt sich die Frage: Was macht Zabel als Performance Manager?

Sein Sohn Rick erklärt: "Wie ich das verstanden habe, ist er dafür zuständig, dass die Performance, die Entwicklung von allen im Team, kontrolliert wird. Mein Papa wird sich um das rein Sportliche kümmern, dass die Fahrer performen, dass das Trainerteam seinen Job macht. Er wird allen ein wenig auf die Finger schauen.“

Die neue Stelle bei Katusha - Alpecin wurde nach dem katastrophalen Jahr mit nur fünf Siegen geschaffen. "Damit jeder noch mal die zwei, drei Prozent mehr gibt, die in dieser Saison gefehlt haben“, sagt Zabel Junior.

Pressesprecher Falk Nier ergänzt: "Dirk Demol ist der Chef der Sportlichen Leiter. Erik Zabel die neue Schnittstelle, von der sich das Team erhofft, dass nach dem enttäuschenden Jahr frischer Wind reinkommt.“ Nier bestätigt, dass sich die Teamleitung besonders nach den Vorfällen bei der Tour de France Gedanken machte, was anders gemacht werden muss. "Erik hat Stärken in der Kommunikation. Wir sind überzeugt, dass er an den richtigen Stellschrauben drehen kann, damit die Ergebnisse wieder besser werden.“

Zabel: „Die Tour 2018 war sicher ein Knackpunkt. Einige Partner des Teams waren nicht mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Da haben wir (von Canyon, d. Red.) gefragt, wie wir helfen können. Da kam die Anfrage, ob ich nicht von Movistar zu Katusha - Alpecin wechseln möchte. Das Team fragte an, ob ich mich nicht auch noch etwas mehr einbringen könne, als nur beim Material.“

Verbindung zwischen Fahrern und Teamleitung

Erik Zabel ist seit 17 Jahren für den Radsportartikelhersteller Canyon als Verbindungs-Manager (Liaison Manager) tätig. Der sechsmalige Gewinner des Grünen Trikots der Tour de France half mit, dass vor allem die Ausrüstung von Canyon, angefangen beim Material über die Kleidung bis zu den Rädern, immer weiterentwickelt werden konnte. In dieser Funktion wechselt er nun zu Katusha - Alpecin. Darüber hinaus wird er aber auch mit dem neuen Trainierteam um den neuen Headcoach Kevin Poulton eng zusammenarbeiten. "Canyon will nicht nur am 1. Januar Geld geben und sagen, macht was draus. Wir liefern das komplette Paket, alles was am Rad dran ist. Wir sehen Sponsoring aber nicht nur so, dass man Material gibt, sondern sehen uns auch als Partner. Wir bekommen Feedback zurück von den Fahrern, die wieder in die Produktentwicklung einfließt", sagt er.

Doch Zabel schiebt noch mehr an. Dabei hilft ihm seine Erfahrung beim ehemaligen T-Mobile-Nachfolger High Road, wo Gruppen von vier bis fünf Profis je einem Sportlichen Leiter direkt zugeteilt waren. Das System hat er nun auch bei Katusha - Alpecin installiert. Zabel: "Mein Wunsch ist, dass der Sportliche Leiter mindestens zweimal die Woche mit jedem telefoniert, um so einen sensiblen Eindruck zu erhalten, wie sich der Fahrer fühlt. Das und die Daten, die die Trainer gesammelt haben, können an mich oder die Teamleitung weitergeleitet werden. Ich möchte das komplette Monitoring einführen. Die Fahrer fahren alle mit Leistungsmessern. Die sollen jeden Tag auf die Server hochgeladen werden, da haben die Trainer Einblick drauf. Wenn wir als Team beide Seiten bekommen, die Gefühlslage der Fahrer und die realen Daten, dann denke ich schon, dass das Führungsboard gute Entscheidungen treffen kann. Wer ist fit? Wer fährt zu dem Rennen? Wer bekommt vielleicht noch eine Auszeit zum Trainieren? Wir wollen mit dem neuen Team etwas wissenschaftlicher arbeiten. Wenn man Beispielsweise die Werte von Marcel Kittel und Rick Zabel vor der Tour gehabt hätte, hätte man überlegen können, ob sie überhaupt zur Tour fahren sollen.“

Wieder unterwegs als Sprintscout

Aber auch seine Erfahrung als "Sprintscout", die er bei High Road in der Zusammenarbeit mit Mark Cavendish sammelte, will der einst weltbester Sprinter einbringen. Damals fuhr Zabel die letzten Kilometer einer Etappe ab und meldete danach seine Erkenntnisse zurück in die Begleitfahrzeuge, Beispielsweise, wie welche Kurve im Finale am besten anzufahren ist. "Es ist geplant, dass ich bei den Klassikern anwesend bin, um die teaminterne Kommunikation zwischen den Fahrern, den Trainern und der Sportlichen Leitung zu moderieren. Jahres highlight wird wieder die Tour sein. Da kann es sein, dass ich bei den wichtigen Sprintetappen vorneweg fahre und meine Sicht der Dinge über die Finals ins Auto gebe", sagt Zabel.

Wie lange sein Engagement sein wird, lässt er offen. "Ich habe für ein Jahr unterschrieben. Wenn es Wirkung zeigt und funktioniert, will ich danach nicht sagen, jetzt ist Schluss!“

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